«Mama, ich will einen Hund! Bitteee...» Diesen Satz hören wohl die meisten Eltern früher oder später einmal von ihren Kindern. Natürlich ist so ein grosser Wunsch nicht immer so einfach erfüllbar. Die Anschaffung eines Haustieres sollte nie überstürzt passieren und gut überlegt und geplant sein. Stimmen die Voraussetzungen, sprechen jedoch viele durch Studien belegte Fakten für die Anschaffung eines Familienhundes. Die süssen Vierbeiner haben diverse positive Auswirkungen auf die Entwicklung von Kindern.
Mehr Bewegung
Kinder, die mit Hunden aufwachsen, sind körperlich fitter als Kinder ohne Haustier. Sie verbringen ausserdem mehr Zeit draussen in der Natur, sind durch das Spielen mit dem Hund nicht nur sportlicher, sondern auch ausgeglichener. Laut einer Untersuchung der University of Western Australia waren Mädchen nach der Anschaffung eines Hundes jeden Tag während 52 Minuten länger körperlich aktiv als davor.
Besser in der Schule
Auch auf die schulische Leistung kann sich ein Hund positiv auswirken. Kinder mit Hundefreunden haben grundsätzlich eine bessere Sozialkompetenz, können non-verbale Signale ihrer Mitschüler besser deuten und sich so besser in die Klasse integrieren. Eine Studie der Universität US-amerikanischen Universität UC Davis hat ergeben, dass Hunde die Leseleistung von Grundschülern verbessern können. Die Forschenden konnten nachweisen, dass Kinder bessere Leser werden, wenn sie ihren Hunden regelmässig vorlesen. Denn ein Tier hört beim Vorlesen einfach zu, ohne die Leistung zu beurteilen, was den Leistungsdruck reduziert. «Den Hunden ist es egal, ob ich schlecht lese. Also mache ich einfach weiter», sagte ein Kind im Rahmen der Untersuchung.
Seltener erkältet
Hunde stärken das Immunsystem von Kindern. Babys, die im ersten Lebensjahr viel Kontakt zu Hunden haben, sind deutlich seltener erkältet, leiden weniger an Infektionen und Atemwegserkrankungen, hat eine Studie des finnischen Universitätsspital Kuopio nachgewiesen. «Kinder, die zu Hause mit Hunden in Berührung kamen, waren gesünder und litten seltener an Ohrinfektionen, wodurch sie weniger Antibiotikagaben benötigten als andere Kinder», so Kinderärztin Eija Bergroth, die an der Studie arbeitete. Ausserdem leiden diese Kinder auch seltener an Allergien.
Weniger Stress
Hunde sorgen dafür, dass Kinder sich an ihrer Seite wohler fühlen und in diversen Situationen in vierbeiniger Begleitung weniger gestresst sind, berichten verschiedene Studien. Dafür verantwortlich ist das Hormon Oxytocin, das auch als Kuschel-Hormon bezeichnet wird und beim Streicheln von Tieren in die Höhe schiesst. Das Stresshormon Cortisol sinkt dadurch im Blut der Kinder. Ein Verhaltensbiologe am Departement für Neurobiologie und Kognitionsforschung der Universität Wien erforschte den Effekt von Hunden auf das Verhalten von 24 Schulkindern: Nach dem Besuch des Schulhundes unterhielten sich stille Kinder der Klasse plötzlich mehr, laute Kinder wurden durch die Anwesenheit des Hundes ruhiger.
Verantwortung übernehmen
Kinder mit Haustieren lernen früher, Verantwortung zu übernehmen. Sie sorgen sich grundsätzlich um das Wohl ihres Fellfreundes, helfen oft beim Füttern oder Bürsten mit und dürfen beaufsichtigt auch mit dem Hund Gassi gehen. Dies stärkt nicht nur die Bindung zwischen Tier und Kind, sondern auch das Selbstbewusstsein der Kleinen.
Seelischer Halt
Ein Haustier vermittelt Kindern Geborgenheit und Liebe. Das Gesudheitsportal vigo.de berichtet von einer wissenschaftlichen Studie die belegt, dass Scheidungskinder mit Hund weit weniger unter der Trennung ihrer Eltern leiden als Kinder ohne Hund. Die Vierbeiner können den Kids in schwierigen Momenten Trost spenden und Kummer nehmen. Die Studie untersuchte das Verhalten im ersten Jahr nach der Scheidung der Eltern: Kinder ohne Hund reagierten in dieser Zeit öfter aggressiv und litten an psychosomatischen Beschwerden oder Albträumen. Kinder mit Hunden hingegen wiesen weniger dieser Anzeichen auf und ertrugen den Verlust der gewohnten Familienkonstellation besser, weil mit der Freundschaft zum Hund eine konfliktfreie Beziehung erhalten blieb.