Wer das Angebot an Schultaschen, Etuis und Papeteriebedarf schon mal gesehen hat, weiss, dass die Auswahl riesig ist. Wie können wir da entscheiden, was wir unserem Kind für den Schulstart kaufen sollen?
Zum Glück gibt es Fachpersonen, die genau wissen, worauf ihr beim Kauf von Thek und Co. achten müsst!
«Die zwei wichtigsten Punkte sind Tragekomfort und Sichtbarkeit», sagt Karin Graf, Fachverantwortliche der Kinder-Physiotherapie vom Zürcher Stadtspital Waid und Triemli. Sie empfiehlt, das Kind zum Kauf ins Fachgeschäft mitzunehmen, damit der Thek anprobiert und richtig eingestellt werden kann – einmal mit T-Shirt für die Sommermonate, einmal mit Jacke für kältere Jahreszeiten.
«Das Kind soll zur Anpassung auf der Stelle hüpfen und gleichzeitig an den Schultergurten ziehen. So ist ein optimaler Sitz gewährleistet und Druckstellen wie auch Reibung werden verhindert», sagt die Expertin. Der Thek dürfe nicht rutschen oder scheuern. «Das Rückenteil mit weicher Polsterung soll an mehreren Stellen des Körpers anliegen und darf nicht auf die Wirbelsäule drücken. Die Oberkante sollte sich auf Schulterhöhe befinden.»
Checkliste der Expertin
- Ergonomisches, anliegendes und verstellbares Rückenpolster
- Verstellbare, gepolsterte und mindestens 4 cm breite Schultergürtel. Wichtig ist, dass immer beide Gurte angezogen werden. So vermeidet ihr Fehlstellungen der Wirbelsäule und Rückenschmerzen.
- Achtung, Stolpergefahr: Die Gurte dürfen nicht den Boden berühren, wenn das Kind den Schulthek am Tragegriff anhebt.
- Optimal für die Gewichtsverteilung ist ein Beckengurt wie auch ein Brustgurt. Diese sind individuell verstellbar.
- Möglichst leichtes Leergewicht von ca. 1 Kilogramm. Faustregel: Der Thek darf nicht mehr wiegen als 10 bis 15 Prozent des kindlichen Körpergewichts.
- Der Thek soll beim Beladen von selbst offenbleiben und stabil genug sein, damit er nicht umkippt.
- Gutes Platzangebot mit mehreren Fächern
- Fluoreszierende Reflektoren für Sichtbarkeit im Verkehr
- Möglichst einfache Verschlüsse – empfehlenswert sind magnetische Verschlüsse.
- Praktisch ist ein Thek mit kleinen Fussnoppen. So steht er bei Regen nicht im Nassen.
- Wasserabweisendes Material
Mit dem Kauf eines passenden Schultheks ist es jedoch nicht getan. Sabine Marti ist Lehrerin an der Schule Länggasse-Felsenau in Bern und weiss genau, was kleine Schulstarter an Ausrüstung brauchen. «Je nach Schule benötigen Kinder mehr oder weniger eigenes Material. In Basisstufen wird zum Beispiel das meiste zur Verfügung gestellt. Dies ist je nach Schule aber unterschiedlich», sagt sie. Sie rät Eltern, sich vor Schulbeginn mit der Schule oder Lehrperson abzusprechen, damit man die richtigen Dinge besorgt.
Checkliste der Expertin
- Zeichnungen und andere Blätter nehmen Kinder am besten in einer schönen, stabilen Mappe mit nach Hause. Dünne Plastik-Mäppli sind da keine gute Wahl.
- Das Etui sollte sich so öffnen lassen, dass der gesamte Inhalt auf einen Blick sichtbar ist. Beuteletuis sind dafür weniger gut geeignet.
- Ins Etui gehören: Bleistifte, ein Gummi, ein kleiner Spitzer, Farbstifte inkl. speziellen Farben wie z.B. Gold, Silber oder Hautfarben, ein kleines Lineal
- Kugelschreiber und Filzstifte gehören nicht ins Etui.
- Ein Turnbeutel mit passender Kleidung: bequeme kurze Hose und T-Shirt im Sommer; lange Hosen und Shirt in den kälteren Jahreszeiten. Die Kinder sollen die Sachen selber anziehen können. Statt Turnschuhe reichen am Anfang gut sitzende Turntäppeli oder Stoppisocken.
- Eine gut verschliessbare Trinkflasche, die nicht zu gross ist.
- Die Znünibox mit abtrennbaren Fächern, sodass nichts saftet.
- Alle Dinge sollten angeschrieben sein. Das erleichtert Lehrer*innen und Eltern das Leben.