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  4. Tipps von der Babynamen-Expertin: Darauf sollten Eltern bei der Namenswahl achten und diese Namen sind im Trend
Hilfe von der Babynamen-Consultat

Diese Expertin findet den perfekten Namen fürs Kind

Die Namenswahl bereitet vielen Eltern Mühe. Kommen sie nicht auf einen gemeinsamen Nenner oder suchen sie einen möglichst individuellen Namen, finden sie bei Andrea Horka Unterstützung. Sie hilft werdenden Eltern dabei, den perfekten Babynamen zu finden und kennt die aktuellen Trends.

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Einen Babynamen zu finden, ist für viele werdende Eltern eine schwierige Aufgabe.

Viele werdende Eltern tun sich schwer damit, einen Babynamen zu finden. Expertin Andrea Horka kann ihnen helfen.

Getty Images

Andrea Horka, wie sind Sie auf die Idee gekommen, werdende Eltern als Babynamen-Consultant bei der Namenswahl zu unterstützen?

Ich habe mich schon immer für Vornamen begeistert. Als Teenager führte ich sogar Listen mit meinen Lieblingsnamen – Die haben sich im Laufe der Zeit natürlich sehr verändert. Ausserdem freue ich mich immer auf die Liste der beliebtesten Vornamen, die das Bundesamt für Statistik jährlich publiziert. Als Business Analystin liebe ich es, die Daten zu analysieren. Während ich mit meinem ersten Sohn schwanger war, realisierte ich zudem, dass die Namenswahl wohl vielen Eltern Mühe bereitet. Es ist eine wahnsinnig grosse Entscheidung und ich freue mich, dass ich werdende Eltern dabei unterstützen darf. 

Welche Gedanken sollten sie sich machen, bevor sie sich an Sie wenden?

Um den perfekten Namen zu finden, bin ich froh um so viele Angaben wie möglich. Ihre Vorstellungen können mir die Eltern während eines Video-Interviews oder mittels Fragebogens mitteilen. Ich muss etwa wissen, ob sie kurze oder lange und moderne oder klassische Namen bevorzugen. Ausserdem frage ich, welche Sprachen in der Verwandtschaft gesprochen werden, damit alle den Namen so aussprechen können, wie sich die Eltern das wünschen. Ein weiterer Punkt ist, ob die Eltern jemanden aus der Familie ehren möchten. Dann suche ich nach abgeänderten oder moderneren Formen des Namens. Auch Hobbys, eine spezielle Kennenlernstory oder Lieblingsstädte können mir dabei helfen, den passenden Namen zu finden. Mein Anspruch ist es immer, einen Namen zu finden, der einen Bezug zur Familie hat.

Sind die Vorstellungen der werdenden Eltern jeweils schon sehr konkret?

Meist haben sie vor allem den Wunsch, ihrem Kind keinen 0815-Namen zu geben. Allerdings muss man je länger je weniger Angst haben, dass x Kinder im selben Jahrgang denselben Namen tragen wie das eigene Kind. Mittlerweile gibt es wahnsinnig viele verschiedene Namen. Selbst wenn der Name in den Top Ten der beliebtesten Babynamen auftaucht, gibt es relativ wenige Kinder, die gleich heissen. In den 80er-Jahren war das noch anders. Damals hiessen tatsächlich sehr viele Kinder Andrea, Daniela oder Sandra. Heute ist die Diversität grösser. Darum finde ich: Gefällt einem ein Name, sollte man ihn auch dann wählen, wenn er sehr populär ist.

 

 

« Mein Anspruch ist es immer, einen Namen zu finden, der einen Bezug zur Familie hat.»

Welches sind die grössten No-Gos bei der Namenswahl?

Am wichtigsten ist es, dass der Name einem Kind nicht schadet. Das möchten natürlich auch die werdenden Eltern vermeiden. Da die junge Generation aber international sehr vernetzt ist, wurde es schwieriger, allfällige Stolpersteine und Fallen zu identifizieren. Wichtig ist darum, die Bedeutung des Namens in möglichst vielen Sprachen zu überprüfen. Sonst könnte es einem ergehen wie US-Star Kylie Jenner: Sie nannte ihren Sohn Aire – auf Arabisch bedeutet das Penis. In der Schweiz ist aus meiner Sicht Lana der gefährlichste Name.

Weshalb?

Spricht man ihn rückwärts aus, ist man bei «Anal». Das könnte fürs Kind unangenehm werden. Selbst wenn man das Gefühl hat, es sei weit hergeholt: Kinder finden solche Dinge heraus. Um böse Überraschungen zu vermeiden, sollte man die einzelnen Buchstaben unbedingt vorwärts, rückwärts und gemixt prüfen. Auch bei den Initialen kann es ungünstige Kombinationen geben: Willa Christen ergibt beispielsweise W. C. Zudem würde ich den Namen googeln und überprüfen, ob es historische Figuren mit diesem Namen gibt, mit denen man lieber keine Verbindung herstellen möchte. Ausserdem finde ich es wichtig, dass beide Elternteile vom Namen überzeugt sind und nicht jemand nachgibt.

«Am wichtigsten ist es, dass der Name einem Kind nicht schadet.»

Kommt das oft vor?

Ich denke schon und das ist sehr schade. Schliesslich gibt es so viele Namen. Da sollte es möglich sein, einen zu finden, hinter dem beide Elternteile zu 100 Prozent stehen. Manchmal kann es genau dann hilfreich sein, externe Beratung in Anspruch zu nehmen, wenn man auf keinen gemeinsamen Nenner kommt. Die Ideen einer neutralen Person nimmt man in der Regel besser an.

Wie gehen Sie bei der Suche nach dem perfekten Namen vor?

Zuerst lasse ich die Infos der Eltern einige Tage setzen und mache mir Gedanken. Dann durchforste ich meine eigene – mittlerweile sehr umfassende – Datenbank. Inspiration finde ich auch auf dem Spielplatz oder in den Baby-Galerien der Spitäler. Höre oder sehe ich einen Namen, den ich noch nicht kenne, notiere ich ihn mir sofort. Aus meiner Datenbank filtere ich dann die passenden Namen raus und am Ende präsentiere ich den werdenden Eltern zehn Namen, die alle ihre Kriterien erfüllen und zusätzlich zwei Joker-Namen, die etwas gewagter sind, aber zur Familie passen könnten.

Wie hoch ist die Trefferquote?

Die Joker-Namen werden kaum gewählt. Bei den übrigen zehn Namen liegt die Trefferquote aber bei 50 Prozent. Damit bin ich sehr zufrieden. 

Andrea Horka

Andrea Horka führte schon als Teenager Listen mit ihren Lieblingsnamen. Heute berät sie werdende Eltern bei der Namenswahl. babynamenconsulting.ch

Michael Sonderegger

Welche aktuellen Namenstrends fallen Ihnen auf?

Bei den Mädchen sind Vornamen, die mit «A» beginnen und enden beliebt: Alma, Alba, Ava und Aya zum Beispiel. Ausserdem Namen, die auf «-lea» enden, wie Solea, Malea und Ilea. Grundsätzlich bevorzugen Eltern momentan Mädchennamen mit zwei Silben und besonders oft die Anfangsbuchstaben A, E, L und M. 

Und bei den Knaben?

Die beliebten Knabennamen bestehen oft aus drei Buchstaben: Rio, Neo und Lio liegen beispielsweise aktuell im Trend. Generell sind Namen, die auf «O» enden, populär – auch solche mit vier Buchstaben wie Vito oder Enio. Zudem kommt die Endung «-us» zurück, wie etwa in Cassius oder Caius.

Von fei am 20. August 2024 - 18:00 Uhr