Der Abschluss der obligatorischen Schulzeit und der Beginn einer Berufslehre stellt für Jugendliche einen Meilenstein dar. Mehr als zwei Drittel der Schweizer Schülerinnen und Schüler entscheiden sich dafür, eine Lehre zu absolvieren. Um eine Lehrstelle zu finden, schnuppern sie meist bereits in der achten Klasse in verschiedenen Betrieben und Berufsfeldern. Spätestens in der neunten Klasse startet der Bewerbungsprozess.
Dieser kann Jugendliche zuweilen etwas überfordern. Er verlangt ihnen viel Initiative und Durchhaltewille ab und die meisten werden in dieser Zeit mit Rückschlägen konfrontiert. Umso wichtiger ist es, dass sie während dieses Prozesses – in dem die Hauptverantwortung klar bei den Jugendlichen liegen sollte – auf die Unterstützung ihrer Eltern zählen können und bei Enttäuschungen aufgefangen werden.
Tipps für Eltern:
Kommunikation:
Wie projuventute.ch schreibt, sind regelmässige Gespräche über die Berufswahl und Lehrstellensuche zwischen Eltern und Jugendlichen im Bewerbungsprozess essenziell. So können etwa unrealistische Vorstellungen frühzeitig geklärt oder erörtert werden, was nötig ist, um eine Lehrstelle im Traumberuf zu finden. Wichtig ist, dass die Jugendlichen durch Gespräche auf Augenhöhe spüren, dass ihnen Vertrauen entgegengebracht wird.
Bewerbungsunterlagen:
Das eingereichte Bewerbungsdossier sollte natürlich komplett, sauber und frei von Fehlern sein. Es ist deshalb durchaus okay, das Dossier vorgängig zu kontrollieren. Gleich eine ganze Bewerbung fürs Kind zu verfassen, geht jedoch eindeutig zu weit. Die Unterlagen sollten nämlich möglichst authentisch sein.
Erfolge:
Der oder die Jugendliche hat gerade ihre erste Bewerbung abgeschickt oder wurde zum ersten Mal zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen? Dann feiert diese Teil-Erfolge auf dem Weg zur Lehrstelle.
Vorstellungsgespräch:
Von wildfremden Menschen über sich und seine Motivation befragt zu werden, macht einen schnell nervös. Es ist deshalb wichtig, dass das Vorstellungsgespräch im sicheren Rahmen geübt wird. Dazu zählt, dass man gemeinsam Informationen über den Lehrbetrieb sammelt und sich allfällige Fragen und passende Antworten überlegt.
Alternativen:
Zeigt sich, dass im Traumberuf des Jugendlichen nur sehr wenige Lehrstellen vorhanden sind oder andere Bewerber besser passen und deshalb viele Absagen kommen, lohnt es sich, gemeinsam zu überlegen, ob dem Jugendlichen auch ein anderer Beruf Spass machen könnte oder ein Zwischenjahr eine geeignete Alternative wäre.
Weitere Unterstützung bieten zudem folgende Stellen und Websites:
- Die verschiedenen Berufsinformationszentren der Kantone. Sie bieten Beratungen an und stellen ein umfassendes Informationsangebot über Berufe und Ausbildungen zur Verfügung. Auf der Website berufsberatung.ch werden zudem freie Lehrstellen aufgeschaltet.
- Die Website yousty.ch werden sowohl freie Lehrstellen angezeigt, als auch Tipps zur Bewerbung und dem Vorstellungsgespräch geteilt.
- Auf gateway.one können sich Eltern und Lehrpersonen registrieren und mit dem Profil des Jugendlichen verbinden. Dies ermöglicht, die Bewerbungsunterlagen zu prüfen und einen Überblick darüber zu haben, wo noch Bewerbungen offen sind.
- lehrstell.ch hilft dabei, den Lebenslauf und das Motivationsschreiben zu erstellen und sich dank häufig gestellten Fragen und Antwort-Vorschlägen auf das Bewerbungsgespräch vorzubereiten.