Sie sind das Fieseste, was es gibt, wenn man mit nackten Füssen draufsteht. Sie bestehen aus Plastik. Und sie haben eine echt anstrengende Farbpalette. Aber: Lego-Bausteine sind dennoch das wohl beliebteste Spielzeug überhaupt.
Obwohl das dänische Familienunternehmen, das in den 1940er-Jahren mit der Herstellung der kunterbunten Plastikbausteine begann, 2004 kurz vor der Insolvenz stand, ist es heute das grösste Spielzeugunternehmen der Welt. Zumindest gemessen am Umsatz. Das Geschäft mit den Bausteinen boomt – nicht nur in den Geschäften. Auch Private haben den Handel mit Lego entdeckt. Denn längst haben einige ältere Sets Sammlerstatus. Sind sie selten und am besten noch originalverpackt, steigert sich der Wert von bestimmten Lego-Sets rasant.
Lego als alternative Anlageform?
Dass sich Geld relativ sicher in Lego anlegen lässt, haben Ökonomen der HSE-Universität in Russland 2019 nachgewiesen. Sie haben bei ihrer Untersuchung zu alternativen Anlageformen festgestellt, dass Lego-Sets eine durchschnittliche Rendite von 11 Prozent pro Jahr verzeichnen. Damit steigern sie ihren Wert schneller als Gold. Für ihre in der Zeitschrift «Research in International Business and Finance» veröffentlichte Studie haben die Ökonomen mehr als 2000 Sets aus den vergangenen 40 Jahren analysiert.
Allerdings ist mit dem Kauf eines Lego-Sets noch kein Gewinn erzielt. Wer das Spielzeug wirklich zu Geld machen möchte, darf nicht damit spielen. Denn kaum ist ein Set geöffnet, verliert es rapide an Wert. Ein Beispiel: Das Set 4000002 LOM Moulding aus dem Jahr 2011 wird aktuell in ungeöffnetem Zustand für mehr als 80'000 Euro gehandelt. Ist es bereits geöffnet, hat es nur noch einen Wert von ungefähr 100 Euro.
So bestimmt man den Wert der eigenen Lego-Bausteine
Doch auch mit geöffneten Sets lässt sich, wenn man Glück hat, ein Batzen verdienen. Wie viel die Lego in eurem Kinderzimmer wert sind, erfahrt ihr auf der Seite brickeconomy.com. Die englischsprachige Seite ist ein umfassender Leitfaden zu Lego-Marktwerten und -Trends.
Auch diese Spielsachen sind wertvoll
Natürlich entwickelt nicht jedes Lego-Set eine hohe Rendite. Ein wenig Glück ist dabei. Aber genau deswegen lohnt es sich vielleicht, einmal durchs Kinderzimmer zu streifen und die vorhandenen Bausteine unter die Lupe zu nehmen. Und wenn man schon dabei ist, kann man auch gleich folgende Spielsachen auf ihren potenziellen Wert untersuchen:
Globi-Bücher: Das Buch «Globi an der Landesausstellung» aus dem Jahr 1939 ist das gefragteste Globibuch überhaupt. Es wird zu einem Preis von bis zu 10'000 Franken gehandelt. Jedoch können auch andere alte Bände ziemlich wertvoll sein – sofern sie folgende Merkmale aufweisen: Sie sind unbemalt, in gutem Zustand, vergriffen und gehören zu einer Erstauflage.
Pokémon-Karten: Endlich mal ein Spielzeug, das bei der Lagerung nicht viel Platz wegnimmt! Pokémon-Karten sollte man niemals entsorgen, denn vielleicht ist ein echtes Goldstück darunter. Wie ihr den Wert erkennt? Einen Hinweis liefern die Symbole auf der Karte: Karten mit einem Stern, drei Sternen oder einem H sind schon mal wertvoller als andere. Auch grafische Elemente wie etwa ein Hologramm steigern den Wert. Eine Übersicht liefert die Online-Gebrauchtwarenplattform Ricardo. Allerdings kann man seine Karten auch von Profis einschätzen lassen. Zum Beispiel bei Zadoys, dem grössten Pokémonladen der Schweiz.
Barbie-Puppen: Sie sind längst ein Kult-Spielzeug. Doch der «Barbie»-Blockbuster hat ihnen noch einmal eine zusätzliche Brise Coolness verliehen. Nun haben manche Barbie-Puppen nicht mehr nur sentimentalen Wert, sondern können auch den Geldbeutel füllen. Wie immer gilt: Muss in gutem Zustand sein! Barbies aus den 1950er-, 1960er- und 1970er-Jahren können einem eine drei- bis vierstellige Summe einbringen. Auf besonderen Wert lassen übrigens Löcher an der Unterseite der Füsse schliessen – denn die haben nur Barbies der ersten Epoche.