Die Wohnumgebung präge die Persönlichkeit, heisst es in der Wohnpsychologie. Dies gilt vor allem für die ersten Kindheitsjahre. Offenbar entscheiden die Lebensjahre zwischen 0 und 6 darüber, welche Wohnumgebung wir später als schön empfinden. Und ob wir es schaffen, uns ein Zuhause aufzubauen, das sich wie eine Oase anfühlt.
Entsprechend wichtig ist es, dass wir unseren Kindern ein Zimmer bieten, in dem sie sich entfalten und wohlfühlen dürfen. Dieser Raum bietet den Rahmen für eine gesunde motorische und psychologische Entwicklung des Kindes. Es gilt bei der Einrichtung zu beachten, dass das Kinderzimmer die Bedürfnisse eines heranwachsenden Menschen bestmöglich erfüllt.
Diese Bedürfnisse muss ein Kinderzimmer erfüllen
Das optimale Kinderzimmer ist ein vielseitiger Raum. Er bietet einem Kind die Möglichkeit, sich zurückzuziehen, in Ruhe zu schlafen, sich zu entspannen und zu lesen. Aber es ist auch ein Raum, in dem getobt und gespielt wird, in dem kreative Projekte Platz haben dürfen und der Stauraum bietet für alles, was ein Kind so braucht, sodass eine gewisse Grundordnung stets erhalten bleiben kann. Am besten teilt man den Raum in verschiedene Bereiche auf. Unser Vorschlag:
Bodenturnen, klettern, raufen, Gymnastikübungen oder Ballett: Was auch immer euer Kind gerne tut, wählt eine Ecke des Kinderzimmers aus, die ihr für aktives Spielen gestaltet. Vielleicht mag euer Kind eine Sprossenwand im Zimmer haben, an der es täglich turnen kann oder lieber eine Bodenmatte, um sich mit den Geschwistern kämpferisch zu wälzen?
Auf jeden Fall sollte das Kinderzimmer kein Raum sein, in dem ein Kind sich immer still verhalten muss. Es sollte toben dürfen, wenn ihm danach ist. Das ist für eine gesunde körperliche Entwicklung essenziell. Natürlich – unter Rücksichtnahme auf Nachbarn und die eigene Gesundheit – sollte diese Ecke gut gepolstert sein. Turnmatten für Kinder gibts in allen möglichen Variationen. Zum Aufblasen, zum Zusammenfalten oder zum immer an Ort und Stelle liegen lassen, wenn ihr genügend Platz dafür habt.
Eine Leseecke, in der das Kind gemütlich in Kissen gekuschelt in Büchern blättern kann, macht schon ab einem frühen Alter Sinn. Doch mit guter Polsterung ist es nicht getan, auch das Licht muss stimmen! Es lohnt sich, ein spezielles Leselicht anzubringen. Dies unterscheidet sich von der restlichen Kinderzimmerbeleuchtung.
Auf Lampenwelt.ch gibts hilfreiche Tipps dazu. Von der Grundbeleuchtung über Deko-Lichter und Schreibtischlampen bis hin zu Leselichtern. «Im Gegensatz zum gerichteten Licht der Schreibtischleuchte sollten diese ein rundum strahlendes Licht besitzen. Zusätzlich sollte das Licht durch einen Stoffschirm oder satinierten Lampenschirm blendfrei und weich scheinen», heisst es da.
Beim Lernen sollten Kinder möglichst nicht abgelenkt werden. Deshalb ist eine Trennung zwischen Lern- und Spielbereich wichtig. Am besten werden die beiden Zonen durch einen Sichtschutz separiert. Teilen sich Kinder ein Zimmer, kann mit Raumteilern gearbeitet werden, um die Reviere der jeweiligen Kinder abzustecken.
Weiter kann auch hier ein Sichtschutz in Form von geschickt angeordneten Regalen oder grösseren Zimmerpflanzen helfen. Hier findet ihr weitere Tipps für ein Schüler-Zimmer mit Lernatmosphäre.
Diesen Bereich verseht ihr am besten mit einer Schutzabdeckung auf dem Boden und an den Wänden, so dass das Kind nach Herzenslust mit Farbe, Kleber, Papier und Glitzer experimentieren kann. Hier ist es wichtig, dass unvollständige Werke auch mal liegen bleiben dürfen, bis die Muse wieder küsst. Kreatives Chaos statt Ordnung ist völlig ok. Wenn man die Oberflächen wasserabweisend gestaltet, ist diese Ecke auch der richtige Ort für sensorische Entdeckungsreisen. Mal eine Badekugel mixen oder mit Wasser experimentieren. Hier dürfen Kinder kleckern und über den Rand des Blattes hinaus malen, ohne dass jemand mit den Augen rollt.
Dennoch braucht natürlich auch die Kreativecke ihre organisatorischen Details. Eine Bastelkiste hält das Werkzeug schön beisammen. Und ein Regal, auf dem sich die fertigen Kunstwerke ausstellen lassen, freut sicher jedes Kind! Was man mit Kinderkunst sonst noch alles anstellen kann, damit sie nicht einfach nur im Weg steht, lest ihr unter diesem Link.
Was wäre ein Kinderzimmer ohne Rückzugsort! Kinder brauchen manchmal eine Auszeit, eine Minute für sich. Genau wie wir Erwachsenen. Denn der Kinderalltag ist ganz schön anstrengend. Die Kuschelhöle kann ein kleines Zelt sein, das und er Ecke steht. Oder aber eine Hängehöhle, die von der Decke baumelt. Auch ein Baldachin über dem Bett, den man zuziehen kann, reicht aus, damit Kinder sich einfach mal abgrenzen können, wenn ihnen alles zu viel wird.