Ihre Erkennungszeichen sind die hellbraune Uniform und der dunkle Hut. Meist halten sie sich jedoch im Hintergrund. Dabei spielen sie in vielen hochrangigen Familien eine wichtige Rolle. Die Norland-Nannys erziehen die Kinder von Stars und Royals. Das Norland-College im britischen Bath, an dem sie ihre Ausbildung absolviert haben, gilt als die renommierteste Kaderschmiede für Nannys.
Das Ausbildungsprogramm dauert vier Jahre und die Absolventinnen müssen in dieser Zeit 1'300 Stunden mit der Betreuung von Kleinkindern verbringen. Haben Sie das College abgeschlossen, ist ihnen ein Top-Job auf sicher. Da sich unsereins aber kaum eine Norland-Nanny leisten kann, ist es umso erfreulicher, dass sie hie und da ihre Tricks preisgeben.
Genau das tat kürzlich die Nanny Alice gegenüber «CNBC». Hier kommen ihre drei besten Ratschläge:
1. Verständnis bei Wutanfällen zeigen
Hat ein Kind einen Wutanfall, dann ist es nicht Alices erster Gedanke, das Kind zu massregeln. Sie ist bestrebt, ihm einen «Safe Space» zu bieten. Sie begibt sich zum Kind auf den Boden, versucht, ihm Trost zu spenden und ihn durch den Wutanfall zu begleiten. Mit dem Kind über das Erlebte zu sprechen, mache in diesem Moment noch keinen Sinn. Zuerst müsse die Situation ausgehalten und überdauert werden. Erst wenn sich die Emotionen gelegt haben, sei es zielführend, das Verhalten zu besprechen.
2. Nicht ständig «Nein» sagen
In gewissen Situationen ist es gemäss Alice besser, ein Verhalten nicht zu verbieten, sondern dem Kind einen Kompromiss anzubieten. Spielt etwa ein Kind zuhause mit dem Ball und es könnten dabei Dinge kaputt gehen, schlage man ihm besser vor, draussen zu spielen, anstatt das Ballspielen einfach zu verbieten. Oder man gibt dem Kind beispielsweise einen Stoffball, der nichts zerstören kann. Ganz grundsätzlich findet es Alice wichtig, dem Kind nicht vor allem dann Aufmerksamkeit zu schenken, wenn es etwas tut, das es nicht sollte. Ansonsten wird es dieses Verhalten immer öfter zeigen.
3. Kleine Entscheide überlassen
Das Anziehen am Morgen endet oft rasch in Tränen und Wutanfällen oder es dauert eine Ewigkeit. Um Streit und Drama vorzubeugen, rät Alice, die Kinder bei der Kleiderwahl miteinzubeziehen. Damit sie sich dann nicht sofort erkälten, weil sie im Winter unbedingt das Sommerkleid tragen möchten, ist es sinnvoll, die Auswahl etwas einzuschränken. Am besten legt ihr am Abend einige wettergerechte Kleidungsstücke raus, aus denen das Kind dann am morgen auswählen darf. Dies werde sie stolz machen und ihnen ein Gefühl der Kontrolle geben, meint Alice.