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Neue Studie zeigt auf

Einzelkinder kommen früher in die Pubertät

Ob ein Kind Geschwister hat oder nicht, beeinflusst nicht nur den Familienalltag und das Sozialleben. Gemäss einer neuen Studie haben Geschwisterkinder auch einen Einfluss darauf, wann die Pubertät beginnt.

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Wächst ein Kind ohne Geschwister auf, kommt es in der Regel früher in die Pubertät.

Wächst ein Kind ohne Geschwister auf, kommt es in der Regel früher in die Pubertät.

Getty Images

Sowohl bei Mädchen als auch bei Knaben beginnt die Pubertät seit Jahrzehnten immer früher. Während Mädchen Mitte des 19. Jahrhunderts ihre erste Periode mit 17 Jahren hatten, sind sie heute zu diesem Zeitpunkt im Durchschnitt 12.5 Jahre alt. Expertinnen und Experten führen das auf eine bessere Ernährung und Gesundheit zurück. Aber auch Übergewicht und Stress führen dazu, dass Kinder früher pubertieren.

Eine neue Studie der Universität Aarhus, dem Norwegian Institute of Public Health in Oslo, der Universität Helsinki und dem Max-Planck-Institut für demografische Forschung in Rostock hat nun einen überraschenden Faktor erkannt, der ebenfalls einen Einfluss darauf hat, wann Kinder in die Pubertät kommen: leibliche Geschwister. Gemäss dem internationalen Forschungsteam prägen sich die Geschlechtsmerkmale bei Einzelkindern deutlich früher aus als bei Kindern mit Geschwistern.

Genetische Verwandtschaft ist entscheidend

Zu diesem Schluss kamen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anhand von Daten von über 10'000 Kindern aus Dänemark, deren Entwicklung sie über die ganze Pubertät dokumentiert haben. Ab dem Alter von elf Jahren hielten sie alle sechs Monate fest, wie sich bei den Mädchen die Brust entwickelte, wann sie zum ersten Mal menstruierten und wie Scham- und Achselhaare wuchsen. Bei den Knaben wurden Bart- und Schamhaarwachstum, die Entwicklung der Genitalien und der Zeitpunkt des Stimmbruchs sowie der ersten Ejakulation beobachtet.

Die Analysen zeigten: Mädchen ohne Geschwister kommen durchschnittlich fünfeinhalb Monate früher in die Pubertät als Mädchen mit leiblichen Geschwistern. Bei den Jungs mit und ohne leibliche Geschwister betrug der Unterschied viereinhalb Monate. Bei Mädchen mit Halb- oder Stiefgeschwister begann die Pubertät 2.2 Monate früher als bei Mädchen mit ausschliesslich leiblichen Geschwistern. Bei den Knaben in der selben familiären Situation 1.2 Monate früher.

Die Gründe dafür sind den Forschenden aktuell nicht bekannt. Jedoch zeigen weitere Studien aus Grossbritannien, Tschechien und Amerika, dass es sich nicht bloss um einen Trend in Dänemark handelt. 

Von fei am 11. Dezember 2024 - 07:00 Uhr