Die Gartensaison nimmt langsam ihren Lauf. Falls ihr noch ein leeres Balkonkistchen zu besetzen habt oder mit euren Kindern sogar einen eigenen Garten bepflanzen mögt, hier fünf Tipps von Gartenbuchautorin Sabine Reber. Sie stellt fünf Gewächse vor, die kleine Gärtnerinnen und Gärtner begeistern werden. Alle haben eine bestimmte Eigenschaft, die sie besonders kinderfreundlich macht. Lest selbst.
Diese Himbeere hat die süssesten Früchte
Sabine Reber: «Bei den Himbeeren gilt: Mehr ist mehr. Möglichst gross und möglichst süss sollen sie sein. Denn je grösser, süsser und saftiger die Früchte, desto intensiver ist die Geschmacksexplosion im Mund. Und weil grosse Himbeeren verhältnismässig weniger Kernchen enthalten als viele kleine Himbeeren, sollte man hier wirklich die Sorten mit den grossen Früchten auswählen. Riesenhimbeeren gibt es von verschiedenen Anbietern. Bei Lubera sind es beispielsweise die Herbsthimbeeren der Primeberry-Linie. Herbsthimbeeren werden im Februar/März komplett heruntergeschnitten, und die grossen Beeren reifen dann an den neuen Ruten heran. Sehr einfach, und sehr lecker!»
Der Pfefferminze beim Wurzeln zuschauen
Sabine Reber: «Für kleine wie grössere Kinder ist dieses kleine Gartenexperiment bestens geeignet: Ein paar Zweiglein frische Pfefferminze in einem Wasserglas bewurzeln. So können die Kinder zuschauen, wie eine Pflanze sich vegetativ vermehrt. Wichtig: Die unteren Blätter entfernen, damit sie im Wasser nicht faulen. Sobald die Wurzeln sich im Glas zu kringeln beginnen, können die Zweiglein sorgfältig in einen Topf mit Balkonerde gepflanzt werden. Es dauert nicht lange, bis daraus eine kräftige Pflanze entsteht und der Pfefferminztee aus eigenem Anbau genossen werden kann.»
Darum heisst die Parakresse auch Zahnwehkraut
Sabine Reber: «Die Parakresse aus Peru (Spilanthes oleracea) ist ein Gewürz- und Heilkraut mit ganz besonderen Eigenschaften. Die knopfförmigen Blüten schäumen nämlich regelrecht auf im Mund - ein bisschen wie die Tiki-Brausetabletten. Sie schmecken süss und sauer und scharf zugleich. Von Spitzenköchen werden sie gerne für Desserts mit Wow-Effekt verwendet. Und natürlich haben Kinder ihren Spass daran! Da der scharfe Geschmack auch schmerzbetäubend wirkt, nennt man die Pflanze auch Zahnwehkraut. Auch bei Halsschmerzen wird die Parakresse gerne angewendet. Manchmal findet man die Pflanze auch unter dem Namen Elektrisches Gänseblümchen. Die Samen gibt es bei verschiedenen Anbietern im Internet, oder manchmal auch als Jungpflanzen im Fachhandel und auf Pflanzenmärkten.»
Experiment mit der Saftschleuder aka Spritzgurke
Sabine Reber: «Ein wissenschaftlich interessanter Riesenspass sind die Spritzgurken (Ecballium elaterium) mit ihrer Saftdruckschleuder. Dieses Kürbisgewächs ist allerdings in allen Teilen giftig. Die Pflanze ist aber super für botanische Versuche unter Aufsicht von Erwachsenen. Die borstigen Panzerbeeren stehen in reifem Zustand unter starkem osmotischem Druck. Bei der leisesten Berührung schleudern sie Samen und Flüssigkeit bis zu zwölf Meter weit, und können sich auf diese Weise weit herum verbreiten. Wer dabei nass wird, sollte sich aber sofort unter dem Gartenschlauch abduschen, da die Flüssigkeit Hautreizungen verursachen kann.»
Eine Blüte wie von Kinderhand gezeichnet
Sabine Reber: «Erdbeeren sind DER Klassiker für grosse und kleine Kinder. Alle Arten von Erdbeeren gehen eigentlich immer für Kinder. Besonders toll für den Balkon sind neuere Züchtungen, die nebst leckeren Früchten auch hübsche Blüten haben. Beispielsweise die Gourmet-Erdbeere Doube Pleasure 'Delirose', eine Schweizer Züchtung von Lubera. Sie hat die süssesten und aromatischsten Früchte aller Ziererdbeeren. Die Blüten sind gross und von hellem Rosarot und sehen genau so aus, wie Kinder ein Blümchen zeichnen würden. Und die Pflanzen sind erst noch robust und wachsen ganz einfach. Sie gedeihen auf dem Balkon ebenso gut wie im Garten.»