Die berühmte Frage «Wie wars in der Schule?» lässt sich mit einem einfachen «Gut» beantworten. Wenn ihr eure Fragen schlau formuliert, animiert ihr euer Kind, über seinen Tag nachzudenken, und oft folgt eine ausführlichere Antwort. Mögliche Fragen: «Wer war heute besonders nett zu dir?», «Worüber musstest du heute lachen?» …
Kinder schätzen es, wenn man sich ohne Ablenkung auf ein Gespräch mit ihnen einlässt. Das signalisiert ihr, indem ihr euch gemeinsam mit eurem Kind hinsetzt, ihm auf Augenhöhe begegnet, Blickkontakt haltet und es vielleicht auch an den Händen haltet. So zeigt ihr: Ich bin voll da, mich interessiert, was du sagst.
Eltern präsentieren ihren Kindern oft einen pfannenfertigen Ratschlag, eine Analyse oder gar eine wertende Meinung zu ihren Problemen. Das kann den Redefluss der Kinder hemmen. Aktiv zuhören heisst der Zaubertrick! Das Kind ausreden und seine Situation auch einmal selber analysieren lassen.
Im hektischen Familienalltag ergeben sich selten Momente für ein ausführliches Gespräch. Man muss sie planen. Am besten funktioniert ein Gesprächsritual. Dazu bietet sich der Esstisch an. Oder ein Sonntagsspaziergang. Wichtig: Den Kindern kann man so eine Tür bieten, um von sich zu erzählen. Zur Kommunikation zwingen sollte man sie niemals.
Wie man in den Wald schreit, so schallt es hinaus. Wer sich ausführliche Antworten wünscht, sollte selber auch nicht einsilbig unterwegs sein. Wenn Eltern ganz selbstverständlich von ihrem Tag erzählen, was sie beschäftigt, mit wem sie sich verabredet und woran sie gearbeitet haben, gucken die Kinder dieses Verhalten ab. Und spiegeln es.