So ein Baby ist eine richtige Lotterie. Vermischen sich die Gen-Pools von Mama und Papa können dabei unzählige verschiedene Varianten eines kleinen Menschen entstehen. Was das Babymachen vom Lottospielen unterscheidet: Das Kind ist in jedem Fall ein Jackpot, denn es ist ja ein perfekter Mix zwischen Mama und Papa.
Fast. Es gibt einige Dinge, die Mütter etwas häufiger an ihren Nachwuchs weitergeben als Väter.
1. Händigkeit
Etwa jeder fünfte bis sechste Mensch ist Linkshänder. Das lässt sich schon in den ersten Lebensmonaten feststellen, wenn ein Kind immer wieder eine Hand bevorzugt, um nach etwas zu greifen. Was genau die Händigkeit eines Menschen ausmacht, ist für die Forschung noch ein Rätsel. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass hier ein genetischer Faktor im Spiel ist. Denn sind beide Eltern Linkshänder, hat das Kind fast eine 50:50 prozentige Chance, auch die linke Hand zu bevorzugen. Ist nur ein Eltenrteil linkshändg, sinkt diese Wahrscheinlichkeit auf zwei Prozent. Bereits ist jedoch klar, dass sich In der Erbfolge die Linkshändigkeit einer Mutter stärker auswirkt als die Linkshändigkeit eines Vaters.
2. Intelligenz
Männer, sucht euch für die Familiengründung eine Frau, die gescheiter ist als ihr. Denn höchst wahrscheinlich wird das den IQ eures Babys beeinflussen. Die Medical Research Council Social and Public Health Sciences Unit in Glasgow hat in einer Langzeitstudie mehr als 12'000 Menschen zwischen 14 und 22 Jahren untersucht. Zu jährlichen Interviews werteten die Forscher Faktoren wie IQ der Mutter, Hautfarbe, Ausbildung oder sozio-ökonomischer Status aus. Dabei zeigte sich, dass der IQ der Mutter der beste Prädikator für den IQ des Kindes ist.
Die südamerikanische Psychologin Jennifer Delgado hat zudem in der Analyse verschiedener Studien die These aufgestellt, dass die Intelligenz vor allem im Erbgut der Mutter ans Kind weitergegeben wird. Ihre Erkenntnis teilt sie auf ihrem Blog Psychology Spot. Wie sie darauf kommt, ist einfach nachzurechnen: X-Chromosomen sind Träger des Erbguts für Intelligenz. Frauen haben zwei X Chromosomen, Männer ein X und ein Y. Ergo haben Kinder eine doppelt so hohe Chance, schlau wie Mami zu werden.
Allein sind die Mütter aber doch nicht verantworltich dafür, wie schlau ein Kind wird. Denn Intelligenz ist nur zu 40 bis 60 Prozent erblich bedingt, der Rest wird von Umfeld und Umwelt beeinflusst – hier können Väter selbst entscheiden, wie fest sie das Ruder in die Hand nehmen.
3. Glatze
Möchte man wissen, ob das Kind später mal einen kahlen Kopf haben wird, nimmt man am besten den Grossvater mütterlicherseits unter die Lupe. Denn ein Defekt in der Bauanleitung der Androgen-Rezeptoren soll für die Glatze mitverantwortlich sein. Die Mutter kann diese Erbanlage offenbar über ihr X-Chromosom mit grösserer Wahrscheinlichkeit weitergeben als der Vater. Allerdings ist auf diese Art keine sichere Glatzenprognose möglich. Es gibt auch Hinweise auf weitere Gene, die unabhängig vom elterlichen Geschlecht den Haarausfall begünstigen. Zudem spielen Umwelteinflüsse wie Stress oder ein Mangel in der Ernährung eine Rolle.
4. Lieblingsessen
Die Geschmacksvorliegen eines Babys bilden sich im Mutterleib. Denn, welchen Geschmack das Fruchtwasser hat, ist das erste, an das sich ein Fötus gewöhnt, wenn er ab ca. der 10. Schwangerschaftswoche Geschmacksknospen auf der Zunge entwickelt. Fruchtwasser hat eine süsse Grundnote, nimmt jedoch, je nachdem, was die Mutter isst oder trinkt, weitere Geschmacksnoten an. Forscher konnten nachweisen, dass Neugeborene auch für heiklere Aromen wie etwa Anis eine Präferenz entwickeln, wenn die Mutter während der Schwangerschaft Speisen mit diesem Geschmack zu sich nahm. Dieser Effekt zieht sich während des Stillens weiter. Und da Menschen nun mal die Geschmacksrichtungen am meisten mögen, die sie häufig zu sich nehmen, sind Mütter massgeblich dafür verantwortlich, was des Kindes Leibspeise ist.
Die gute Nachricht ist: Man kann sich an alles gewöhnen. Ernährungsexperten empfehlen, Kindern Speisen, die sie nicht mögen, wiederholt zum Probieren anzubieten, damit sie sich an den Geschmack gewöhnen können und ihn irgendwann doch gut finden.