Verschiedene Forschungsinstitutionen, darunter auch die Universität Basel, haben untersucht, welchen Effekt die Betreuung der Enkelkinder auf Omas und Opas hat. Dazu analysierte das internationale Forscherteam 500 Personen im Alter zwischen 70 und 103 Jahren.
Das Ergebnis: «Wer sich im Alter um andere kümmert, tut damit auch sich selbst etwas Gutes. So leben Grosseltern, die sich um ihre Enkelkinder kümmern, im Schnitt länger als Großeltern, die das nicht tun», heisst es in der Medienmitteilung der ebenfalls beteiligten Max-Planck-Gesellschaft. Hier der Link zur Original-Studie.
Das Forscherteam verglich Grosseltern, die in der Kinderbetreuung aktiv sind mit Grosseltern, die ihre Enkelkinder nicht betreuuen sowie mit älteren Menschen, die zwar keine Enkelkinder oder eigenen Kinder haben, sich jedoch anderweitig in ihrem sozialen Umfeld helfend betätigen. Dabei war klar feststellbar, dass das «sich Kümmern» einen positiven Effekt auf die Lebenserwartung hat – auch, wenn ältere Menschen sich ausserhalb der Familie um andere kümmerten.
Allerdings kommt dieser Effekt nur zum Zug, wenn es nicht zu viel des Guten wird. «Wir gehen davon aus, dass bei einem moderaten Mass von Engagement tatsächlich positive Effekte auf die Gesundheit zu erwarten sind», so der beteiligte Psychologe Ralph Hertwig «Wenn es darüber hinaus geht, zeigen frühere Studien, dass dies zu Stress führt, der sich negativ auf die physische und psychische Gesundheit auswirkt.»
Die Forschenden gehen davon aus, dass der Akt der Fürsorge – so lange er in einem nicht aufopfernden, sondern gesunden Mass geleistet wird – den körperlichen Alterungsprozess verlangsamt. Die Gründe dafür liegen in der Veränderung neuronaler und hormoneller Strukturen, welche durch den Prozess der Fürsorge aktiviert werden, heisst es in der Originalstudie. «Die Wissenschaft legt nahe, dass die Aktivierung dieses Pflegesystems sich positiv auf die Gesundheit der Helfenden auswirkt sowie deren Sterblichkeit verringert.»