Früher wars einfach: Oma war Oma, Opa war Opa. Viele Familien haben, um die Grosseltern väterlicherseits von denen mütterlicherseits zu unterscheiden, eine Ortsbezeichnung hinten angehängt. Oma Berlin und Opa Hamburg zum Beispiel. In der Schweiz dasselbe natürlich mit den lokalkolorierten Bezeichnungen. Grosi Bern und Grossvati Zürich.
Moderne Grosseltern wollen moderne Namen
Omas und Opas, Grosis und Grossvatis... das tönt nach alten Leute, die nicht mehr arbeiten und viel rumsitzen. In Kinderbüchern werden sie besonders oft mit weissen Haaren und unmodischen Kleidern dargestellt. So sieht sich die heutige Grosselterngeneration eher weniger. Entsprechend haben die Bezeichnungen Oma, Opa, Grosi und Grossvati einen Sound, der modernen, aktiven, jung gebliebenen Grosseltern nicht entspricht. Viele werdende Grosseltern überlegen sich deswegen schon während der Schwangerschaft, mit welcher Bezeichnung sie ihre neue Rolle in der Familie besetzen wollen.
Patchworkfamilien haben oft mehr als zwei Grosselternpaare
Doch das ist nicht der einzige Grund, warum wir heutzutage mit den Bezeichnungen Oma, Opa, Grossvati und Grosi, nicht mehr auskommen. Vier Bezeichnungen sind einfach zu wenig! In der Biologie hat zwar jedes Kind zwei Grosselternpaare, klar. Im echten Leben sind es jedoch ziemlich oft mehr. Denn in modernen Patchworkfamilien kommen meist noch weitere Menschen mit Grosseltern-Potential ins Spiel... auch die brauchen einen Rufnamen.
Zum Tag der Grosseltern am 9. März verraten wir euch, welche alternativen Bezeichnungen es für die Eltern der Eltern noch gibt.
Das sind die schönsten Grosseltern-Rufnamen aus aller Welt
Avino und Avo: Avo heisst Opa, Avino heisst Grossmutter auf Esperanto. Esperanto ist eine künstlich erschaffene Sprache zur Völkerverständigung, die weltweit Anhänger hat. Niemand weiss genau, wie viele Menschen Esperanto sprechen. Es sind schätzungsweise zwei Millionen weltweit.
Nana und Neni: Auf Rätoromanisch heisst der Grossvater Neni, die Grossmutter Nana. Tönt sehr liebevoll und ist für kleine Kinder ganz einfach auszusprechen.
Yaya und Pappous: Das sind die griechischen Rufnamen für Grosseltern. Grossvater Pappous muss nur schon wegen diesem Rufnamen ein echter Kumpeltyp sein für seine Enkelkinder, findet ihr nicht?
Ella und Ello: Abgeleitet vom spanischen Abuella und Abuello.
Nainai und Yeye: Chinesisch mag eine schwierige Sprache sein, doch diese beiden Begriffe, die für Oma und Opa stehen, kann jedes Kind aussprechen.
Omama und Opapa: Auch eine gute Idee! Diese erfundenen deutschen Bezeichnungen für Oma und Opa weisen darauf hin, dass unsere Grosseltern ja auch mal Eltern waren und einfach im Stammbaum einen Ast nach oben gestiegen sind.
Nonna und Nonno: Die italienische Sprache ist wie die italienische Küche – sie geht einfach immer.
Bibi und Babu: Das tönt richtig herzig! Auf Suaheli heissen die Grosseltern wie Kinderbuchfigürchen.
Tatta und Tat: Im Versuch, für alle rätoromanischen Idiome einen gemeinsamen Nenner zu finden, hat man in der «Kunstsprache» Rumänisch Grischun diese Begriffe für Grosi und Grossvati festgelegt.