1. Im Moment leben
Kinder denken nicht an morgen. Sie denken meist nicht mal daran, was in den nächsten zehn Minuten passieren könnte. Deshalb sind sie auch nie gestresst und haben die Gabe, völlig im Moment zu leben. Ihnen spielt es keine Rolle, ob sie in fünf Minuten verabredet sind. Entdecken sie in der Wiese ein herziges Tierli, wird dieses beobachtet, bis es verschwindet. Auch uns würde es gut tun, ab und zu die Zeit zu vergessen und sich komplett der Situation hinzugeben.
2. Gefühle zeigen
Kinder lassen ihren Emotionen freien Lauf. Egal, ob ihnen das Glacé runterfällt, sie gerade keine Lust haben stillzusitzen, oder sie die Spielsachen ihrer Kameraden nicht nach Hause nehmen dürfen: Sie zeigen ihren Frust, indem sie den Tränen freien Lauf lassen. Natürlich könnte es etwas komisch wirken, wenn Erwachsene dies in derselben Situation und vor vielen Menschen tun würden. Doch im Grunde machen die Kinder alles richtig. Durch das Weinen können sie ihre Enttäuschung rauslassen, bis nichts mehr vom Frust übrig ist. Deshalb beruhigen sie sich meist auch schnell wieder. Auch unserer Gesundheit hilft es, wenn wir negative Gefühle nicht in uns reinfressen.
3. Keine Vorurteile haben
Kleinkinder erkunden ihre Umgebung ganz genau, sind aufmerksam und gehen völlig unvoreingenommen auf alle und alles zu. Im Erwachsenenalter ist jedoch kaum mehr jemand vor Vorurteilen gefeit. Viele basieren auf einzelnen Erfahrungen, manche haben wir sogar ganz unbewusst aufgebaut. Unsere Kinder können uns dabei helfen, diese wieder abzubauen oder sich genau wie sie, offen und neugierig fremden Menschen annähern.
4. Ehrlich sein
Klar, irgendwann kommen Kinder ins Alter, indem sie gerne Märchengeschichten auftischen – nicht aus Bösartigkeit, sondern vielmehr, weil die Fantasie mit ihnen durchgeht. Grundsätzlich sind Kinder aber wahnsinnig ehrlich. Teilweise kann das verletzend, oder für die Eltern etwas peinlich sein. Doch immerhin weiss man genau, woran man bei Kindern gerade ist. Auch manchem Erwachsenen täte es gut, seine Meinung klipp und klar kundzutun, anstatt sich hinter anständigen Floskeln zu verstecken oder aus Bequemlichkeit zu Lügen.
5. Hilfe suchen und annehmen
Gelingt Kindern etwas nicht auf Anhieb, suchen sie rasch Hilfe bei den Eltern, Lehrern oder älteren Geschwistern. Natürlich sollen sie im Laufe ihres Lebens lernen, Probleme selbst anzugehen und zu lösen. Viele Erwachsene haben jedoch bereits zu stark verinnerlicht, für alles selbst zuständig zu sein und ja keine Schwäche zu zeigen. Oft wäre es jedoch viel besser, rechtzeitig um Hilfe zu bitten und zu signalisieren, dass man gerade überfordert ist.
6. Nicht nachtragend sein
Für Kinder bricht zwar eine Welt zusammen, wenn ihm ein anderes Kind beispielsweise ein Spielzeug wegnimmt oder die Sandburg zerstört. Das bringen sie dann auch lautstark zum Ausdruck. Nach dem Gefühlsausbruch ist dafür die Welt wieder in Ordnung und das besagte andere Kind rasch wieder der beste Freund oder die beste Freundin. Während Erwachsene oft lange einen Groll gegenüber anderen hegen, können Kinder schnell verzeihen und vergessen.
7. An kleinen Dingen Freude haben
Dies nimmt sich so mancher Erwachsene immer wieder vor. Und tatsächlich sind es meist auch bei uns nicht die materiell wertvollen Dinge, die uns ein Strahlen ins Gesicht zaubern. Trotzdem sind Kinder um Meilen besser, wenn es darum geht, Dinge zu entdecken, die sie für einen Moment glücklich machen. Oder wann seid ihr zuletzt euphorisch in eine Pfütze gesprungen oder habt minutenlang einen Käfer beobachtet?
8. Keine Kompromisse eingehen
Hat sich ein Kind selbständig dazu entschieden, etwas zu tun, dann tut es das mit Leib und Seele. Oft zum Leid der Eltern: Kein Kind wird bloss einen kleinen Strich an die Wand malen – es muss gleich ein riesiges Kunstwerk sein. Kommt ihm eine Handcreme in die Finger, wird es nicht vorsichtig eine haselnussgrosse Portion auf dem Handrücken verreiben, sondern die ganze Tube ausdrücken – und den Inhalt gerne auch in die Haare schmieren. Was wir uns davon abschauen sollen? Die Kompromisslosigkeit und Entschlossenheit. Im Gegensatz zu Kindern lassen sich Erwachsene viel schneller ablenken. Dabei würde es auch uns guttun, jeweils eine Sache völlig konzentriert zu Ende zu führen.
9. Mehr lachen
Kleine Kinder haben oft eine unbeschwerte Lebenseinstellung. Sie entdecken in einem Malheur das Lustige und Schöne. So lachen sie bis zu 400 Mal am Tag – Erwachsene nur etwa 15 Mal. In Sachen Humor können wir unsere Kinder also definitiv zum Vorbild nehmen. Hier erfahrt ihr, wie ihr mehr Humor in die Erziehung einfliessen lassen könnt und wie es euch gelingt, wieder mehr mit euren Kindern zu lachen.