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Teigen schreibt über ihre Fehlgeburt

«Jack lebt in den Schmetterlingen weiter»

Chrissy Teigen und John Legend mussten sich verabschieden. Ihr drittes Kind starb noch im Bauch. Jetzt findet sie ehrliche Worte – und bedankt sich bei allen in einem berührenden Brief.

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Chrissy Teigen

Hier hat Chrissy Teigen gerade erfahren, dass es keine Hoffnung mehr gibt. Sie habe John Legend gebeten, Fotos zu machen. Sie wollte sich erinnern. 

Instagram/chrissyteigen

Man mag sich kaum vorstellen, wie sich Chrissy Teigen in den letzten Momenten ihrer dritten Schwangerschaft gefühlt hat. Als sie in einen Gebärsaal geschoben wurde, im Wissen, dass der kleine Mann in ihrem Bauch keine Chance auf ein Leben haben wird.  

In einem medium.com-Essay erinnert sich Chrissy nun an diese letzten Momente und die schwierigen Wochen davor. Wegen einer vorzeitigen Plazenta-Ablösung verbrachte die zweifache Mutter die letzten Wochen der Schwangerschaft mit Jack im Bett. Ungeschönt berichtet sie vom Blut, das nicht aufhören wollte, zu fliessen. Von den Erwachsenen-Windeln, an die sie sich in der Hoffnung, ihr Kind gesund auf die Welt zu bringen, längst gewöhnt hatte.  

Sie schreibt: «Wir haben alles sehr genau beobachtet, haben gehofft, dass es aufhören würde. Ich lag im Bett, blutete und blutete, leicht, aber den ganzen Tag. Alle paar Stunden wechselte ich meine Windeln, wenn es mir unangenehm wurde, in meinem eigenen Blut zu liegen.» 

Sie hätte auch ins Spital gehen können, doch das hätte keinen Unterschied gemacht, wie sie schreibt. «Ich wurde gut betreut, die Ärzte untersuchten mich daheim.» Die Hoffnung gab sie nicht auf. Ihr einziges Ziel: Das Baby sicher in die 28. Schwangerschaftswoche retten, damit es hoffentlich überleben könne. 

Bis es dann vorbei war.

«Dann hatte ich eine besonders schlechte Nacht, die Blutungen wurden immer stärker. Jack hatte kaum mehr Flüssigkeit.» Nach ein paar Tagen im Spital war klar: Jack wird nicht überleben. Und wenn sich die Situation nicht bessern würde, Chrissy auch nicht. «Spät in der Nacht sagte man mir, dass es am nächsten Morgen soweit sei, Jack gehen zu lassen. Ich weinte, ich konnte kaum atmen, die Trauer ging so tief», erinnert sie sich an diesen Moment.

Sie habe John Legend gebeten, Fotos zu machen. Sie wollte sich erinnern, genauso wie sie sich an den Hochzeitskuss erinnere. «Ich sah ihm an, dass er es hasste.» Es sei ihr egal, dass viele Menschen diese Fotos kritisierten. «Ich war dabei und ich entschied, diese Bilder zu machen. Auch für die Menschen, die sie brauchen, weil sie etwas Ähnliches erlebt haben oder sich damit befassen wollen. Alles andere kümmert mich nicht.»

Erst Stunden später sei sie bereit gewesen, loszulassen und ihr totes Kind zu gebären. «Plötzlich war er draussen. Wir nahmen uns alle Zeit, um uns von ihm zu verabschieden», so Teigen. Und danach? «Viele Menschen sagen, diese Erfahrung reisst ein Loch in den Herz. Das stimmt, aber dieses Loch ist voll mit Liebe.» Sie habe zwei wunderbare Kinder, die ihr Leben mit Liebe füllen. «Doch manchmal bin ich auf mich selbst wütend, weil ich mich freue.»

Sie bedanke sich bei allen, die ihr schrieben, für die vielen netten Worte. Eines habe ihr ganz besonders durch diese schwere Zeit geholfen: «Fremde, die mir schrieben, dass das Leben weiter geht, einfach anders. Und dass ich mir nie sagen lassen soll, es sei Gottes Plan gewesen und ich würde bald ein anderes bekommen. Dank euch werde ich diese Gedanken für immer ausblenden.» Sie sei nun auf dem Weg zurück ins Leben. «Doch Jack wird für immer geliebt. Er lebt im Wind, in den Bäumen und den Schmetterlingen, die meine Kinder sehen, für immer weiter.» 

Von bna am 28. Oktober 2020 - 08:50 Uhr