Jährlich sterben in der Schweiz etwa zehn bis siebzehn Babys am plötzlichen Kindstod. «Das sind viel weniger als noch vor 30 Jahren», sagt Prof. Oskar Jenni, Leiter Abteilung Entwicklungspädiatrie am Kinderspital Zürich. 1990 starben in der Schweiz noch 100 Säuglinge am plötzlichen Kindstod. Hauptgrund ist die gute Aufklärung der Eltern durch Fachpersonen.
Die genauen Ursachen für den plötzlichen Kindstod sind noch weitgehend unklar. Sicher ist, dass es sich um ein Zusammenspiel von mehreren Faktoren handelt. «Einerseits haben betroffene Kinder eine Veranlagung für Herz-Kreislauf-Störungen, und anderseits spielen äussere Umstände wie beispielsweise eine leichte Infektion oder die Bauchlage eine Rolle», sagt Prof. Jenni.
Die wichtigste Sicherheitsmassnahme ist den meisten bekannt: Kinder sollten nicht in der Bauchlage schlafen. Besser ist es, sie auf den Rücken zu legen. Zudem darf es nicht zu warm sein: 18 Grad sind ideal. Die Temperatur des Babys kann man gut im Nacken überprüfen, es sollte sich warm anfühlen, jedoch nicht schwitzen.
Im Bettchen sollten keine Stofftiere, kein Kissen, keine Decke liegen – am besten eignet sich ein Schlafsack. «Der sicherste Ort fürs Baby während der Nacht ist das eigene Bett im Elternschlafzimmer», sagt Prof. Jenni.
Weniger bekannt ist, dass auch der Nuggi hilfreich sein kann: Studien zeigen, dass eine regelmässige Anwendung das Risiko für den plötzlichen Kindstod um 30 bis 60 Prozent reduzieren kann. «Der Grund ist, dass Babys mit Nuggi leichter weckbar sind und sich die oberen Atemwege erweitern. Das Stillen wird durch den Nuggi nicht beeinträchtigt», erklärt Prof. Jenni.
Seit Kürzerem steht auch das Pucken als Risikofaktor in Verdacht. Dabei wird das Baby fest eingewickelt. Vor allem, wenn sich das Baby drehen kann, wird es gefährlich. «Wir raten, damit eher zurückhaltend zu sein», sagt Prof. Jenni.