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Lampenfieber oder Albträume

Mit diesen Tipps können Eltern Ängste von Kindern lindern

Egal ob es der Respekt vor dem ersten Schultag oder die Panik vor dem imaginären Monster unter dem Bett ist: Kinder müssen lernen, mit Ängsten umzugehen. Mit dem richtigen Verhalten können ihnen Eltern dies erheblich erleichtern.

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Knabe, Angst

Der Umgang mit Angst muss gelernt werden.

Getty Images/Cavan Images RF

Ängste von Kindern können in den unterschiedlichsten Formen auftreten: Einige werden nachts regelmässig von Albträumen geplagt und fürchten sich deshalb, schlafen zu gehen, andere haben eine blühende Fantasie und vermuten unter dem Bett ein böses Monster oder sie haben schlicht Angst vor bevorstehenden Herausforderungen wie einem Vortrag in der Schule. Im Grunde ist es unwichtig, was euer Kind beunruhigt. Wichtig ist, dass es lernt, mit den für sie bedrohlichen Situationen umzugehen und Ängste zu überwinden. Die Eltern können dabei eine wichtige Stütze sein.

1. Nehmt eure Kinder ernst

Ob ihr die Ängste eurer Kinder nachvollziehen könnt, spielt im Grunde keine Rolle – für sie ist die Bedrohung durch ein imaginäres Monster real und der Stotteranfall vor versammelter Klasse ein Weltuntergang. Vermeidet deshalb Sätze wie: «Das ist doch Unsinn.» Seid stattdessen für eure Kinder da, hört ihnen zu und vermittelt ihnen das Gefühl, dass sie ernst genommen werden.

2. Führt eure Kinder Schritt für Schritt an die bedrohliche Situation heran

Hat euer Kind Lampenfieber, lernt es wenig, wenn ihr es vor Vorträgen oder Auftritten regelmässig krank schreibt. Auch sollte es irgendwann lernen, trotz Albträumen im eigenen Bett zu schlafen. Anstatt die bedrohlichen Situationen aus dem Weg zu räumen, ist es hilfreicher, das Kind langsam an die bedrohliche Situation heranzuführen, damit es irgendwann merkt, dass sie gar nicht so schlimm ist. 

3. Stellt Fragen

Je mehr ihr über die Ängste eurer Kinder wisst, desto besser könnt ihr sie ihnen nehmen. Manchmal reichen konkrete Fragen bereits aus, damit das Kind selbst merkt, wie unbegründet seine Ängste sind.

4. Überlegt euch gemeinsam Lösungen

Vor allem bei kleineren Kindern, die eher irrationale Ängste haben, können spielerische Lösungen helfen. Entwickelt zum Beispiel zusammen einen Monsterspray, der das imaginäre Monster fern hält. Bastelt einen Traumfänger, der Albträumen keine Chance gibt oder einen Talisman, der das Kind stets beschützt. Fürchtet sich ein Kind vor der Dunkelheit, kann ein Nachtlicht helfen.

5. Reflektiert euer eigenes Verhalten

Sind Eltern ängstlich, überträgt sich die Angst schnell auf das Kind. Achtet euch deshalb darauf, wie oft ihr Sätze wie diese sagt: «Sei vorsichtig!», «Pass auf!» oder «Das ist zu gefährlich!» Versucht, sie auf ein Minimum zu beschränken und wählt stattdessen positivere, ermutigendere Sätze. Zum Beispiel: «Halte dich beim Klettern gut fest, dann schaffst du das.»

6. Baut keinen Druck auf

Um Ängste zu überwinden, muss ein Kind Selbstbewusstsein entwickeln können. Reagieren Eltern genervt, weil das Kind – aus ihrer Sicht – eine völlig unbegründete Angst hat, wird es bloss noch unsicherer. Versucht deshalb, möglichst geduldig zu bleiben und nie Druck aufzubauen. Auch Aussagen wie «Sei doch kein Feigling» sind kontraproduktiv. Das Wort «Feigling» wird sich in seinem Unterbewusstsein einprägen und es weiter verunsichern.

7. Sucht professionelle Hilfe

Wird euer Kind regelmässig von Ängsten geplagt, dauern sie lange an und beeinträchtigen sie seinen Alltag – etwa indem sie ihm verunmöglichen, in den Kindergarten oder in die Schule zu gehen –, solltet ihr für euer Kind professionelle Hilfe suchen.

Von fei am 7. August 2022 - 18:09 Uhr