Was wäre eine Kindheit, hätte es Astrid Lindgren nie gegeben. Ihre Kinderbücher und Romanfiguren von Pippi Langstrumpf über die Bullerbü-Kinder bis hin zum frechen Michel sind einfach magisch und verzaubern Gross wie Klein. Auch, weil sie voller weiser kleiner Gedanken stecken, sind sie heute noch in vielen Kinderzimmern unverzichtbar. «Warte nicht darauf, dass die Menschen dich anlächeln... Zeige ihnen wie es geht!», sagt etwa Pippi.
Auch die Stars lesen ihren Kindern aus Astrid Lindgrens Kinderbüchern vor. Sogar Kronprinzessin Victoria von Schweden hat sich als Fan der Königin der Kinderliteratur geoutet.
Victoria von Schweden weiht 2020 in Stockholm eine Statue von Astrid Lindgren ein.
Getty ImagesAllerdings hat Astrid Lindgren nicht nur ihre Romanfiguren bedeutsame Sätze sagen lassen, sondern auch selbst immer wieder in Interviews und Reden Stellung bezogen zu Themen, die ihr wichtig waren. Dazu gehörte neben Kindern und Erziehung auch gesellschaftliche Erwartungen und der Tierschutz. Diese 27 Sätze von Astrid Lindgren werden niemals unwahr oder alt.
«Man kann in Kinder nichts hineinprügeln, aber man kann vieles aus ihnen herausstreicheln.»
«Wie die Welt von morgen aussehen wird, hängt in grossem Masse von der Einbildungskraft jener ab, die gerade jetzt lesen lernen.»
«Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hin zu schauen.»
«Kinder erschaffen Wunder, wenn sie lesen. Darum brauchen Kinder Bücher.»
«Wenn ich auch nur eine einzige düstere Kindheit erhellen konnte, bin ich zufrieden.»
«Alles Grossartige, was jemals auf dieser Welt passiert ist, geschah zuallererst in jemandes Vorstellungskraft.»
«Das Wichtigste ist, dass Kinder Bücher lesen, dass ein Kind mit seinem Buch allein sein kann. Dagegen sind Film, Fernsehen und Video eine oberflächliche Erscheinung.»
«Eine Kindheit ohne Bücher – das wäre keine Kindheit. Dann wäre man von einem verzauberten Ort ausgeschlossen, an dem man die seltenste Art von Freude finden kann.»
Hinter den fröhlichen Kinder-Geschichten steckt ein ernster Mensch. In ihrem Kriegstagebuch, das sie während des 2. Weltkriegs führte, hielt die Autorin auch düstere Gedanken fest. «Die Menschheit hat den Verstand verloren.»
imago images / teutopress«Der Tod und die Liebe gehören zu den grossen Dingen im Leben eines Menschen, das ist für jedes Alter interessant. Man soll Kindern keine Angst machen, aber sie müssen genauso wie Erwachsene von Kunst ergriffen werden.»
«Ich finde, man sollte Kindern solche Dinge nicht vorenthalten – Dinge, denen sie sich im wirklichen Leben hin und wieder sowieso stellen müssen. Ausserdem lieben es Kinder, von dem, was sie lesen, zu Tränen gerührt zu werden. Sie sind bald darüber hinweg.»
«Wie muss ein gutes Kinderbuch sein? Wenn du mich fragst, so könnte ich dir nach reiflicher Überlegung nur antworten: Es muss gut sein.»
«Und dann schreibe ich so, wie ich mir das Buch wünsche, wenn ich selbst ein Kind wäre. Ich schreibe für das Kind in mir.»
«Es darf Dinge in einem Buch geben, die nur Kinder lustig finden, meinetwegen auch Dinge, die Kinder und Erwachsene lustig finden; aber in einem Kinderbuch darf es niemals etwas geben, das nur Erwachsene lustig finden. Denn es ist eine Unverschämtheit dem Kind gegenüber – das das Buch lesen soll.»
«Es steht ja wohl nicht in den zehn Geboten, dass alte Weiber nicht in Bäume klettern dürfen.»
«Kein normales Kind isst beim Kaffeekränzchen eine ganze Torte auf, schrieb jemand entrüstet. Und das stimmt ja auch. Ein normales Kind hebt aber auch kein Pferd hoch. Doch wer dazu in der Lage ist, kann vielleicht auch eine ganze Torte verdrücken!»
«Zwei Dinge hatten wir, die unsere Kindheit zu dem machten, wie sie war – Geborgenheit und Freiheit.»
«Ich habe keine Botschaft, aber ich möchte eine allgemeine Toleranz für den menschlichen Wahnsinn verbreiten.»
«Ich fand Bücherschreiben eben genauso lustig wie Lesen.»
«Der Name bedeutet mir nichts. Aber die Regierung hatte immerhin genau kapiert, was wir wollten.» (Lex Lindgren garantierte in Schweden unter anderem Kühen das Weiderecht und Schweinen das recht auf frisches Stroh sowie die Überprüfung von Schlachthöfen und die hormonelle Zufütterung von Mastvieh.)
«Ich bin keine Vegetarierin, aber echte Menschlichkeit bedeutet auch, andere Lebewesen mit Respekt zu behandeln.»
«Liebe kann man lernen. Und niemand lernt besser als Kinder. Wenn Kinder ohne Liebe aufwachsen, darf man sich nicht wundern, wenn sie selber lieblos werden.»
«Es gibt kein Alter, in dem alles so irrsinnig intensiv erlebt wird wie in der Kindheit. Wir Grossen sollten uns daran erinnern, wie das war.»
«Wir alle wollen ja den Frieden. Gibt es denn da keine Möglichkeit, uns zu ändern, ehe es zu spät ist? Könnten wir es nicht vielleicht lernen, auf Gewalt zu verzichten? Könnten wir nicht versuchen, eine ganz neue Art Mensch zu werden? Wie aber sollte das geschehen, und wo sollte man anfangen? Ich glaube, wir müssen von Grund auf beginnen. Bei den Kindern.»
«Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.»
«Kinder brauchen kluge Eltern, die sie lieben, aber doch wissen, dass man Grenzen setzen muss.»
«Wie schön muss es erst im Himmel sein, wenn er von aussen schon so schön aussieht!»