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Das Geheimnis des Glücks

Mit diesen Tricks ziehen nordische Eltern ihre Kinder gross

Kinder aus Skandinavien gelten als besonders glücklich und zufrieden und ihre Eltern als überdurchschnittlich entspannt. Dies liegt unter anderem am Erziehungsstil. Wir verraten euch hier die Tricks der nordischen Eltern.

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Mit diesen Tricks ziehen nordische Eltern ihre Kinder gross.

Für Eltern aus Skandinavien scheint die Erziehung ein Kinderspiel zu sein.

Getty Images

Menschen aus Skandinavien werden regelmässig zu den glücklichsten Menschen der Welt erklärt. Finnland etwa ist seit sechs Jahren auf der Pole-Position der glücklichsten Länder. Auf Platz zwei landete 2023 Dänemark, ebenfalls aufs Podest geschafft hat es Island. Gründe dafür sind unter anderem der Wohlstand und die relativ geringen Einkommensunterschiede. Einen grossen Einfluss hat aber bestimmt auch das Familienleben. Skandinavische Eltern gelten als entspannt, ihre Kinder als fröhlich und zufrieden. Grund genug, mal genauer hinzuschauen, welche Tricks nordische Eltern bei der Kindererziehung anwenden.

1. Schlechtes Wetter gibt es nicht

Nordische Kinder sind in der Regel wahre Outdoor-Freaks – und zwar nicht nur bei Sonnenschein und warmen Temperaturen. Sie leben ganz nach dem Motto: «Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung». Und dass frische Luft dem Körper und der Seele guttut, ist längst von diversen wissenschaftlichen Studien belegt. Wer sich oft draussen bewegt, baut beispielsweise Stress ab, kann sich danach wieder besser konzentrieren und stärkt sein Immunsystem.

2. Nicht zu viel Lob

Klar, Kinder brauchen Bestätigung und Anerkennung, um ein gesundes Selbstbewusstsein zu entwickeln. Aber nicht jede Kleinigkeit muss wie ein Genie-Streich gefeiert werden – dieser Meinung sind zumindest die Eltern aus dem Norden. Sie finden, dass zu viel Lob zu einem aufgeblasenen Ego führt. Zudem könnte es ihrer Meinung nach zur Folge haben, dass Kinder später ständig nach Bestätigung von aussen suchen und ihr Selbstbild von ihren Leistungen abhängig machen.

3. Zusammen singen

Vor allem in Dänemark wird oft und gerne in Gruppen gesungen. Dabei wird das Hormon Oxytocin ausgeschüttet, das Stress abbaut. Zudem fördert das gemeinsame Singen die Verbundenheit und das Gefühl von Geborgenheit.

4. Gemeinsame Mahlzeiten

Zugegeben, eine skandinavische Erfindung ist das nicht. Trotzdem ist es interessant, wie viel Wert Eltern aus dem Norden den gemeinsamen Mahlzeiten beimessen. Sie profitieren ausserdem davon, dass kaum ein Arbeitgeber schräg schaut, wenn man ein Meeting vorzeitig verlassen muss, um die Kinder rechtzeitig zum Znacht von der Kita abzuholen.

5. Einfach mal machen lassen

Es ist ein ständiger Balanceakt: Einerseits möchte man die Kinder vor allem Üblen beschützen, andererseits ihnen auch ihre Freiheiten lassen. Nordische Eltern gewichten letzteres stärker. Sie finden es fürs Selbstbewusstsein der Kinder wichtig, dass sie eigene Erfahrungen machen dürfen und auch mal allein versuchen, ein Problem zu lösen. Gleichzeitig vermitteln sie ihren Kindern, dass sie in Notfällen immer für sie da sind – aber eben nicht bei jeder Kleinigkeit.

6. Jantelagen

Dieses Konzept stammt aus Schweden und steht für soziale Gleichheit. Das ungeschriebene Gesetz verfolgt den Ansatz, dass sich kein Kind als «etwas Besseres» fühlen soll aufgrund von akademischen oder wirtschaftlichen Faktoren. Unter anderem wird es gelebt, indem sich alle Menschen in Schweden unabhängig von Alter und Position duzen. Eine Ausnahme gibt es jedoch: Die Mitglieder des Königshauses müssen gesiezt werden.

7. Box statt Babybett

In Finnland ist es Usus, dass Eltern zur Geburt eines Babys vom Staat eine Babybox erhalten. Dies ist ein mit Bettwäsche, Strampler, Badeprodukte, Windeln, etc. gefüllte Kartonkiste. Die Kiste wird dann auch gleich als Babybettchen verwendet. Die Box hat ausserdem einen hohen symbolischen Wert, weil sie für soziale Gleichberechtigung steht.

8. Kinder bleiben draussen

Wie bereits erwähnt, ist skandinavischen Eltern sehr bewusst, wie wichtig frische Luft für ihr Kind ist. Dennoch mutet es für uns etwas komisch an, wenn wir vor einem Restaurant einen Kinderwagen samt schlafendem Baby drin sehen. Vor allem in Island ist das aber Gang und Gäbe. Während die Eltern drinnen etwas essen oder einen Kaffee trinken, lassen sie ihre Kinder draussen im Wagen.

 

Von fei am 2. August 2024 - 07:00 Uhr