Hatschi! Kaum fliegen die ersten Pollen durch die Lüfte, hören wir von allen Seiten Klagen: Die Heuschnupfensaison hat begonnen. Betroffene leiden unter verstopfter Nase, brennenden Augen und juckendem Gaumen. Um die Symptome zu reduzieren, hat jeder seine eigene Strategie. «Am einfachsten ist es sicher, den Pollenkontakt möglichst einzuschränken», sagt Prof. Peter Schmid-Grendelmeier, Leiter der Allergiestation des Unispitals Zürich.
- Während der Pollensaison nur kurz stosslüften.
- Vor dem Schlafengehen die Haare waschen.
- Wäsche nicht draussen trocknen lassen.
- Bei schönem, windigem Wetter nur kurz ins Freie.
Medikamentös gibts verschiedene Möglichkeiten. Wer nur die Symptome bekämpfen möchte, kann es mit Antihistaminika versuchen. Sind die Beschwerden besonders stark und halten sie über mehrere Jahre hinweg an, lohnt sich eine Desensibilisierung. «Das geht mit Tabletten, Tröpfchen oder Spritzen», erklärt Prof. Schmid-Grendelmeier.
Neuerdings deuten Studien darauf hin, dass auch Probiotika gegen Allergien eingesetzt werden könnten. Dabei handelt es sich um Bakterien oder Pilze, die sich im Darm vermehren. «Es gibt erste Hinweise, dass bestimmte Probiotika die Darmflora und somit das Immunsystem günstig beeinflussen. Das heisst: Symptome, welche durch Heuschnupfen verursacht werden, könnten damit reduziert werden», sagt Prof. SchmidGrendelmeier.
Die Auswertung einer Metaanalyse aus der Türkei zeigte, dass etwa der Stamm Lactobacillus paracasei bei Heuschnupfen besonders wirksam war. Dieses Bakterium produziert Milchsäure und kommt auch in normalem Nature-Joghurt, Gemüse und Fleisch vor. «Die Einnahme von zusätzlichem Probiotika gegen Heuschnupfen ist sicher nicht gefährlich und kann auch gut mit Antihistaminika kombiniert werden», sagt der Allergologe.