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Mythen im Check

Das sind die grössten Irrtümer über Unfruchtbarkeit

Ein unerfüllter Kinderwunsch ist belastend. Erschwerend kommt hinzu, dass sich viele Mythen rund um das Thema Fruchtbarkeit ranken, die Unsicherheit schüren. Hier erfahrt ihr, was wirklich stimmt und welche Annahmen völliger Unsinn sind.

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Schwangerschaftstest

Noch immer sind viele falsche Annahmen zum Thema Unfruchtbarkeit verbreitet.

Getty Images

1. Unfruchtbarkeit betrifft nur wenige

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt bei 8 bis 10 Prozent der Paare eine Form von Unfruchtbarkeit vor. Gemäss dem Universitätsspital Zürich bleibt in der Schweiz ungefähr jedes fünfte Paar ungewollt kinderlos. Als Unfruchtbarkeit gilt gemäss der Definition der WHO «die Unfähigkeit eines Paares, nach mindestens einem Jahr regelmässigen ungeschützten Geschlechtsverkehrs ein Kind zu zeugen bzw. eine Schwangerschaft auszutragen». Ist dies der Fall, wird dazu geraten, dass sich die Frau einer gynäkologischen und der Mann einer urologischen Abklärung unterzieht.

2. Ein unerfüllter Kinderwunsch liegt meist an Fruchtbarkeitsproblemen der Frau

Stimmt nicht, die Ursachen für die Unfruchtbarkeit können bei der Frau, beim Mann oder bei beiden Geschlechtern liegen. Zu 30 Prozent liegen sie eindeutig bei der Frau, zu 30 Prozent eindeutig beim Mann und in 20 Prozent der Fälle bei beiden Geschlechtern. Manchmal ist die Fruchtbarkeit auch bloss herabgesetzt und die Paare haben mehr Mühe als andere, ein Kind zu zeugen.

3. Wer lange die Pille nimmt, wird unfruchtbar

Verschiedene Studien zeigten auf, dass hormonelle Verhütung keinen negativen Einfluss auf die Fruchtbarkeit hat – auch bei langjähriger Einnahme. Im Gegenteil: Gewisse Östrogen-Gestagen-Präparate können die weibliche Fruchtbarkeit sogar verbessern.

4. So lange ein Mann ejakuliert, ist er zeugungsfähig

Eine Ejakulation ist noch lange kein Zeichen für Fruchtbarkeit. Die Samenzellen sind nämlich nicht zwingend ausreichend stark für eine natürliche Befruchtung. Ob das Sperma gut genug ist, kann man durch eine Samenanalyse im Labor erfahren.

5. Wurde eine Frau einmal schwanger, klappt es auch ein zweites Mal

Viele Menschen glauben, dass jemand, der bereits einmal schwanger wurde, bestimmt keine Fruchtbarkeitsprobleme hat. Allerdings gibt es die sogenannte «sekundäre Sterilität». Diese kann vorliegen, wenn Paare nach einer ersten Schwangerschaft sechs Monate und länger vergeblich versuchen, erneut schwanger zu werden. Sie kann sich auch in Form von wiederholten Fehlgeburten zeigen.

6. Enge Hosen schaden der Fruchtbarkeit von Männern

Gemäss dem Kantonsspital Baden ist an dieser Aussage tatsächlich etwas Wahres dran. Enge Hosen oder Unterhosen haben besonders dann einen negativen Effekt auf die männliche Fruchtbarkeit, wenn sie nicht atmungsaktiv sind. Das kann dazu führen, dass sich die Hoden über die Idealtemperatur erwärmen, was sowohl die Anzahl als auch die Qualität der Spermien beeinträchtigt. Dabei handelt es sich aber nur um einen temporären Effekt.

7. Ist der Zyklus der Frau unregelmässig, kann sie keine Kinder bekommen

Ein unregelmässiger Zyklus kann zwar ein Anzeichen für Unfruchtbarkeit sein, schliesst aber eine Schwangerschaft absolut nicht aus. Die Ursachen von Zyklusunregelmässigkeiten sind vielfältig und sollten von einer Fachperson abgeklärt werden.

 

Von fei am 5. März 2023 - 07:00 Uhr