Kinder gehen manchmal verloren - und nicht immer nur im Supermarkt, wo sie sich an der Information ausrufen lassen können. Wenn man sich weigert, den Kleinen eine GPS-Uhr zu kaufen oder im Kindergartenalter ein Handy mitzugeben, wie kann man sie für den Notfall wappnen?
Family-Redaktorin Sylvie Kempa hat eine dazu eine kleine Anekdote zu erzählen.
«Wenn ein Kind plötzlich weg ist - diesen Schock kennen wahrscheinlich alle Eltern. Auch ich erlebte eine Situation, in der ich meinen Sohn in einer Menschenmenge suchen musste. Als ich ihn endlich fand, beschloss ich, ihm und meiner damals vierjährigen Tochter beizubringen, wie sie sich im Notfall verhalten sollen.
Neben der Liste von Anlaufstellen für Hilfe, wie Nachbarn, Schule und so weiter, brachte ich ihnen meine Handynummer bei. Da sie beide noch nicht wahnsinnig zahlenbewandert warten, tat ich dies in Form eines Liedes mit selber erfundener Melodie. (Ja, wir komponierten den 079-Song lange vor Lo & Leduc. Und er war genau so ein Hit.)
Laut Experten fördert Musik das verbale Gedächtnis. Kinder können sich Wort- oder Zahlenfolgen, die sie im Zusammenhang mit einer Melodie oder einem Rhythmus lernen, viel schneller und zuverlässiger merken. So können sie auch Inhalte korrekt wiedergeben, die sie selber gar nicht verstehen.
Kürzlich verloren sich meine mittlerweile sechsjährige Tochter und ihr kleiner Freund auf dem Heimweg von der Schule. Es dauerte nicht lange, da klingelte mein Handy und eine fremde Frau meldete sich mit den Worten: Guten Tag, ihre Tochter steht neben mir. Sie hat mir eben ihre Handynummer vorgesungen.»