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Das sind die Alarmsignale

So erkennen Eltern, wenn Kinder gestresst sind

Immer mehr Kinder und Jugendliche leiden unter Stress und Leistungsdruck. Damit sich erste Symptome nicht verstärken und die Gesundheit gefährden, ist es wichtig, genau hinzuschauen. Hier erfahrt ihr, wie sich Stress bei Kindern zeigt und was dagegen hilft.

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Alarmsignale und Tipps: So erkennen Eltern, wenn Kinder gestresst sind.

Immer mehr Kinder leiden unter Stress-Symptomen.

Getty Images/Tetra images RF

Im Grunde ist man sich einig: «Kinder sollen so lange wie möglich Kind sein dürfen» – so der geflügelte Satz. Das heisst vor allem, sie sollen möglichst lange unbeschwert und fröhlich sein. Die Realität sieht leider anders aus. Eine Studie der Pro Juventute zeigt: Ein Drittel der Kinder und Jugendlichen in der Schweiz steht unter hohem Stress. Sie fühlen sich weniger wohl, sind ängstlicher und unsicherer als nicht gestresste Gleichaltrige. 

Die Gründe dafür können unterschiedlich sein. Oft führen der Leistungsdruck in der Schule, Konflikte zu Hause oder Mühe mit Umstellungen im Alltag zu einem erhöhten Stressempfinden. Für Erwachsene ist das nicht immer nachvollziehbar und entsprechend erkennen sie auch nicht sofort, wenn ihr Nachwuchs unter Druck steht. Damit sich die Stress-Symptome aber nicht verstärken und ernsthafte psychische Erkrankungen auslösen, ist es wichtig, möglichst früh zu reagieren.

Die folgenden Alarmsignale können darauf hindeuten, dass sich das Kind gestresst fühlt:

Aggression: Einige Kinder reagieren auf Überforderung und Stress gereizt oder gar aggressiv. Dies kann also ein Zeichen dafür sein, dass Kinder mit der Situation nicht mehr umgehen können und ihre Emotionen deshalb an anderen auslassen.

Antriebslosigkeit: Andere Kinder ziehen sich bei negativen Emotionen eher zurück. Sie werden stiller, scheinen teilnahmslos und lassen sich kaum mehr begeistern.

Kopf- oder Bauchschmerzen: Auch wenn sich körperliche Beschwerden wie Kopf- oder Bauchschmerzen häufen, kann das ein Anzeichen von Stress sein. Der Körper zeigt mit diesen Schmerzen, dass er Ruhe und Entspannung benötigt.

Schlafstörungen: Negative Emotionen wie Sorgen und Ängste bringen auch uns Erwachsenen um den Schlaf. Genauso ist es bei Kindern, die in eine negative Gedankenspirale geraten.

Selbstzweifel: Ist das Kind plötzlich verunsichert und traut sich nichts mehr zu, kann das ein Anzeichen von übermässigem Stress sein. Oft haben diese Kinder auch Mühe, Eindrücke zu verarbeiten und wagen sich selbst erst recht nicht an neue Aufgaben.

Doch wie sollten Eltern reagieren, wenn sie diese Alarmzeichen bei ihrem Kind feststellen? Reden hilft auf jeden Fall. Man sollte die Symptome nicht totschweigen, sondern beim Kind nachfragen, was es bedrückt. Der Stress wird beim Kind kaum vom einen Moment auf den anderen verfliegen.

Folgende Tipps können aber zu mehr Entspannung beitragen:

Vorbild sein: Erkennt ihr, dass euer Kind gestresst ist, solltet ihr selbst versuchen, im Alltag einen Gang runter zu schalten. Es färbt automatisch auf die Kinder ab, wenn ihre Eltern möglichst gelassen sind und ihnen vorleben, dass nicht immer alles auf die Schnelle und perfekt funktionieren muss.

Tagesablauf überprüfen: Schaut gemeinsam, ob gewisse Tage für das Kind zu gedrängt sind. Vielleicht kann man auf den einen oder anderen Termin verzichten und dem Kind so mehr Ruhe gönnen.

Gemeinsame Auszeiten: Lasst die Hausaufgaben auch mal Hausaufgaben sein und gönnt euch zum Beispiel ein Wochenende in der Natur. Das baut einen Abstand zum Alltag und den belastenden Situationen auf.

Tagebuch schreiben: Älteren Kindern kann es helfen, einen anstrengenden Tag zu verarbeiten, indem sie das Erlebte niederschreiben. Oft wirkt das Schreiben unterstützend, um negative Gefühle loszulassen. Bei kleineren Kindern kann Zeichnen denselben Effekt haben.

Professionelle Hilfe: Habt ihr das Gefühl, euer Kind kommt nicht mehr aus der Stresssituation raus, ist es ratsam, professionelle Hilfe beizuziehen.

Von fei vor 2 Stunden