Schnelles Fiebermessen beim Kind machen eigentlich alle Eltern gleich: Man legt sich erst selbst die Hand auf die Stirn und fühlt dann beim Kind, ob seine Stirn sich wärmer anfühlt. Ist das der Fall, verifiziert man das Ergebnis am besten mit einem Fieberthermometer.
Was man dabei jedoch nicht herausfindet ist: Hat das Fieber bereits seinen Höhepunkt erreicht oder wird es noch weiter ansteigen? Diese Frage bereitet offenbar vielen Eltern Kopfschmerzen, deswegen teilt Kindernotfallsanitäterin und Ratgeberautorin («Erste Hilfe für dein Kind») Larissa Meier einen kleinen Trick, wie Eltern das Fieber ihres Kindes richtig einschätzen können.
So können Eltern eine Fieber-Prognose messen
Um herauszufinden, ob das Fieber weiter steigen wird, sollen Eltern die Hände ihres Kindes fühlen. «Wenn die Hände deines Kindes noch kalt sind, dann steigt das Fieber in der Regel noch. Sind die Hände schon warm, dann ist es in der Regel auf seinem Maximum angekommen», so Meier.
Darum werden die Hände kalt, wenn das Fieber steigt
Das Phänomen erklärt sie folgendermassen: «Fieber ist eine Reaktion des Körpers auf Bakterien oder Viren. Der Körper will vor allem lebenswichtige Bereiche schützen, also Körperstamm und Kopf. Arme und Beine sind für den Körper nicht lebenswichtig. Daher steigt die Temperatur zuerst an Körperstamm und Kopf. Hände und Füsse sind kalt, weil sich die Gefässe verengen. Hat das Fieber ungefähr seinen Höhepunkt erreicht, will der Körper wieder Wärme abgeben, die Gefässe erweitern sich und die Hände und Füsse werden ebenfalls warm.»
Wann hat ein Kind Fieber?
Die normale Körpertemperatur eines Kindes liegt um 37 Grad und natürliche Schwankungen sind völlig normal. «Wir sprechen von Fieber, wenn die Körpertemperatur bei Säuglingen unter drei Monaten 38 Grad Celsius ud bei älteren Kindern 38.5 Grad Celsius übersteigt», heisst es im Fieber-Informationsflyer des Universitäts-Kinderspitals Zürich. Am besten messen Eltern die Temperatur bei Kindern bis 12 Monaten im After. Bei älteren Kindern kann die Temperatur unter der Achsel, auf der Zunge oder im Ohr gemessen werden. Stellen Eltern beim Kind Fieber fest, sollten sie auf jeden Fall den Verlauf beobachten. Eine ärztliche Konsultation ist jedoch erst in folgenden Situationen nötig:
- Das Kind ist unter 3 Monate alt und hat mehr als 38° Celsius Fieber
- Das Kind beklagt sich über Kopf schmerzen und hat einen steifen Nacken und ist lichtscheu
- Das Kind erbricht sich ständig, verweigert die Flüssigkeitsaufnahme
- Das Kind hat Atemnot
- Das Kind wirkt zunehmend apathisch, lethargisch
- Der Zustand des Kindes verbessert sich trotz Paracetamolgabe nicht
- Das Kind hat länger als zwei Tage Fieber (trotz regelmässiger Paracetamolgabe)
- Das Kind hat einen Fieberkrampf
- Das Kind hat einen Ausschlag am Körper mit Flohstich-artigen, nicht wegdrückbare und auch nicht erhobenen Punkten / Flecken.
Mehr Infos rund um Fieber bei Kindern gibts unter diesem Link.