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Neuer Elterntyp

So erziehen Koala-Eltern

Eltern und ihre Erziehungsstile werden gern bestimmten Stereotypen zugeordnet. Am bekanntesten sind die Helikopter-Eltern. Nun wurde ein weiterer Elterntyp definiert, der sich offensichtlich vom Tierreich inspirieren lässt: Die Koala-Eltern. Hier erfahrt ihr, wie sie ticken.

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Elterntypen: Koala-Eltern legen bei der Erziehung ihrer Kinder Wert auf eine enge Bindung

Koala-Eltern legen bei der Erziehung ihrer Kinder Wert auf eine enge Bindung.

Getty Images

Helikopter-Eltern, die sofort zur Stelle sind, wenn ihrem Kind Gefahr droht, kennen wir alle. Auch die Rasenmäher-Eltern, die voreilig alles aus dem Weg räumen, das ihrem Kind Probleme bereiten könnte, sind vielen ein Begriff. Etwas weniger bekannt ist der Stereotyp der U-Boot-Eltern. Sie bleiben lange im Hintergrund, fahren aber insbesondere bei schulischen Problem – etwa wenn das Kind nicht fürs Gymnasium vorgeschlagen wird – schwere Geschütze auf und schalten rasch den Anwalt ein. Mittlerweile wurden schon unzählige solcher Elterntypen definiert. Einer der neuesten sind die Koala-Eltern.

Ihr grösstes Anliegen bei der Erziehung ist es, eine möglichst enge Eltern-Kind-Beziehung zu schaffen und aufrecht zu erhalten. Daher auch der Vergleich zu den Vertretern aus der Tierwelt: Koalas tragen ihre Jungen rund sechs Monate in ihrem Beutel direkt am Körper. Verlässt der Nachwuchs schliesslich den Beutel, trägt die Koala-Mutter ihr Baby noch eine Weile auf dem Rücken.

Maximale Nähe ab der Geburt

Damit leben die Koalas auf ganz natürliche Weise einen Aspekt des bindungsorientierten Erziehungsstils vor. Und genau nach diesem möchten die menschlichen Koala-Eltern ihre Kinder auch erziehen. Dazu zählt etwa, dass sie ab der Geburt viel wert auf direkten Hautkontakt legen. Dadurch soll sich das Baby sicher und geborgen fühlen und eine starke Verbindung zu Mutter und Vater spüren.

Koala-Eltern setzen auch lieber auf ein Tragetuch als auf einen Kinderwagen. Auch dies, um dem Baby möglichst viel Nähe zu gewähren. Gemäss der Trage-Mama und Familien-Bloggerin Deborah Lacourrège von mamarocks.ch tut dies tatsächlich Mutter und Kind gleichermassen gut, da das Tragen die Ausschüttung von Oxytocin, dem sogenannten Kuschelhormon, fördert.

Weiter vertreten Koala-Eltern oft die Meinung, dass ein Baby nicht allein in einem Zimmer schlafen soll, sondern bei seinen Eltern. Die einen kaufen sich deshalb ein Familienbett, andere nutzen lieber ein Beistellbett fürs Baby. Wichtig ist ihnen, dass sie sofort reagieren können, wenn das Kind nachts aufwacht. Aber auch tagsüber würden Koala-Eltern ihre Kinder niemals schreien oder weinen lassen. Zeigen sie Anzeichen von Unzufriedenheit, sind Koala-Mütter und -Väter sofort zur Stelle. 

Eigene Bedürfnisse nicht vernachlässigen

Für Koala-Eltern stehen die Bedürfnisse ihres Nachwuchses ganz klar an erster Stelle. Durch ihren Erziehungsstil sorgen sie dafür, dass ihre Kinder früh eine emotionale Sicherheit erlangen. Zudem soll er unter anderem dazu beitragen, dass ihre Kinder Stress besser bewältigen können und gemäss Experten lässt sich bei Kindern von Koala-Eltern im Erwachsenenalter eine höhere Sozialkompetenz erkennen. 

Allerdings ist es wichtig, dass sich Koala-Eltern vor lauter Fokus auf ihren Nachwuchs nicht selbst vergessen. Sie tendieren nämlich oft dazu, ihre eigenen Bedürfnisse zu vernachlässigen, was schliesslich zur kompletten Erschöpfung führen kann. Manchmal ist es besser, das Kind auch mal loszulassen und ihm die Möglichkeit zu geben, die Welt auf eigene Faust zu erkunden. Nur so kann es selbständig, selbstbewusst und unabhängig werden.

Von fei am 21. Januar 2025 - 07:00 Uhr