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Zwei Faktoren verraten künftige Intelligenz

Man kann den IQ von Neugeborenen messen

Eine Studie von deutschen Wissenschaftlern zeigt, dass bereits im Säuglingsalter vorhersehbar ist, wie intelligent ein Kind später wird. Entscheidend sind zwei Faktoren.

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Baby, Brille

Kopfumfang und Geburtsgewicht sollen laut Wissenschaftlern Rückschlüsse auf den IQ eines Säuglings zulassen.

Getty Images

Viele Eltern machen sich bereits extrem früh Gedanken über die Zukunft ihrer Sprösslinge: Werden sie eine gute Schulzeit haben? Die grosse Liebe finden? Kinder kriegen und den Traumjob bekommen? Nur zu gerne bekämen sie eine kleinen Einblick in die Zukunft ihrer Kinder. Sei es, um bei Problemen die Sicherheit zu haben, dass schon alles gut kommt, oder um rechtzeitig die Weichen zu verstellen und Unglück zu verhindern. Nun, wir wissen alle, dass dies nicht möglich ist –  höchstwahrscheinlich auch aus gutem Grund.

Nun haben Forschende der Universität Bochum im Rahmen einer Studie jedoch herausgefunden, dass sich bereits im Säuglingsalter Rückschlüsse auf die spätere Intelligenz von Kindern ziehen lassen. Konkret soll kurz nach der Geburt messbar sein, welchen IQ die Babys im Alter von vier Jahren haben werden. Entscheidend dafür seien zwei Faktoren: Der Kopfumfang und das Geburtsgewicht. 

Für die Studie wurden über 5000 Säuglinge, davon 11 Prozent, die zu früh zur Welt kamen, fünf bis acht Tage nach der Geburt untersucht. Vier Jahre später wurden dieselben Kinder nochmal analysiert und unter anderem ihre Intelligenz getestet. Dabei kamen die Forschenden gemäss focus.de zum Schluss: Das Geburtsgewicht dividiert durch den Kopfumfang korreliert eng mit dem IQ und weiteren neurologischen Befunden im Alter von vier Jahren. Ist das Gewicht sehr niedrig und der Kopfumfang klein, wie es bei Frühgeburten oft der Fall ist, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind später Herausforderungen in seiner Entwicklung haben wird. 

Studie soll keine Panik auslösen

Die Erkenntnisse der Studie sollen Eltern nun aber nicht zu starkes Kopfzerbrechen bereiten. Vielmehr können sie als Chance betrachtet werden. So lässt sich der Gynäkologe Dr. Arne Jensen in der Pressemitteilung wie folgt zitieren: «Diese Ergebnisse ermöglichen eine frühzeitige Intervention und unterstützen Strategien zur Förderung schulischer Leistungen und des Bildungserfolgs im späteren Leben.» Das heisst, Eltern von eher kleinen oder zu früh geborenen Kinder können ihren Nachwuchs gezielt beobachten und fördern.

Entscheidend für die Intelligenz eines Menschen sind nämlich zu einem bedeutenden Teil auch Umwelteinflüsse. Gemäss Wissenschaftlern wird der IQ zu 50 bis 80 Prozent vererbt, der restliche Anteil wird durch äussere Faktoren beeinflusst – angefangen mit den Nährstoffen, welche dem Kind bereits in der Schwangerschaft zugeführt werden bis hin zur Zusammenstellung seines sozialen Umfelds mit einer liebevollen Umgebung. Zudem kann der Intelligenzquotient eines Kindes mit gezielten – oft spielerischen – Massnahmen leicht verbessert werden.

Kinder, Mutter, Musik

Gemeinsames Musizieren kann die Intelligenz von Kindern fördern.

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Werden Kinder etwa animiert, zu lesen, steigert das ihre Sprachentwicklung und die Konzentrationsfähigkeit. Gemeinsames Musizieren trainiert das Hirn, da der Körper gleichzeitig sehen, fühlen und hören muss und auch früher Kontakt zu Gleichaltrigen fördert kognitive Prozesse. Hier findet ihr weitere Tipps, wie ihr die Hirnentwicklung eurer Kinder bereits im Babyalter fördern könnt.

Von fei am 19. Juni 2023 - 07:00 Uhr