Das Erwachsenwerden bringt so manche Herausforderung mit sich – für die jungen Menschen selbst als auch für deren Eltern. Die Kinder wollen sich abnabeln und selbständig sein. Vielen Eltern wiederum fällt es schwer, ihre Kinder loszulassen und sie ihre eigenen Erfahrungen machen zu lassen. Damit diese unterschiedlichen Bedürfnisse die Beziehung nicht längerfristig belasten und sie auch im Erwachsenenalter stabil bleibt, sollten sowohl die Eltern als auch die Kinder einige Dinge beachten.
Vergangenes reflektieren
Mit dem Erwachsenwerden und spätestens beim Gründen einer eigenen Familie beginnt man, seine eigene Kindheit zu reflektieren. Oft fallen dann Dinge auf, die man unbedingt anders handhaben möchten, als die Eltern das getan haben. Beschäftigen einen diese Dinge, ist es gut, sie auch anzusprechen. Wichtig ist dabei, nicht zu sehr anzuprangern, sondern offen zu fragen, was sich die Eltern bei diesen Punkten gedacht haben. Die Eltern wiederum sollten ihren Kindern gut zuhören, sich hinterfragen und auch mal Fehler eingestehen.
Reaktionen akzeptieren
Eltern und deren Erziehung haben auch im Erwachsenenalter einen grossen Einfluss auf ihre Kinder. Sie haben das Denken und die Werte des Nachwuchses massgeblich geprägt. Ausserdem sehnen sich auch erwachsene Kinder nach der Anerkennung und Bestätigung der Eltern. Bleibt sie aus oder erhalten sie diese nicht im erwarteten Ausmass, können die Reaktionen darauf manchmal heftig sein. Eltern sollten deshalb nicht beleidigt, sondern sich vielmehr bewusst sein, dass sie noch immer ein Gradmesser für ihre Kinder sind. Denn einerseits möchten sie ihr Leben auf ihre Art leben. Gleichzeitig gibt es ihnen Sicherheit zu spüren, dass ihre Eltern dies respektieren und gutheissen.
Ratschläge zurückhalten
Eltern wollen nur das Beste für ihr Kind. Entsprechend fällt es ihnen schwer, sich zurückzuhalten, wenn sie das Gefühl haben, ihr Kind stürze sich gerade ins Unglück. Aber auch in weniger dramatischen Situationen neigen Eltern dazu, ihren (erwachsenen) Kindern zu erklären, wie sich eine Problem lösen lässt. Doch vielleicht entspricht ihre Herangehensweise dem Nachwuchs überhaupt nicht. Das gilt es zu akzeptieren. Werden Eltern nach Ratschlägen gefragt, dürfen sie diese gerne geben. Ansonsten ist es oft besser, die Kinder einfach mal machen zu lassen.
Diskretion wahren
In der Regel sind Eltern stolz auf ihre Kinder – und das dürfen auch alle wissen. Allerdings macht es einen Unterschied, ob man Freunden davon berichtet, dass das Kleinkind seine ersten Schritte gemacht hat oder ob man Details aus dem Privatleben der erwachsenen Kinder weitertratscht. Selbst wenn sie gerade in Schwierigkeiten stecken und die Sorgen gross sind, sollten Eltern diskret sein und zuerst überlegen, ob die ganze Nachbarschaft von Dingen wissen muss, welche die Kinder den Eltern anvertraut haben. Nur so bleibt nämlich deren Vertrauen bestehen.
Geborgenheit bieten
Auch erwachsene Kinder haben ein Bedürfnis nach Sicherheit und Geborgenheit. Im Idealfall finden sie genau das bei ihren Eltern und das Elternhaus bleibt ihr zweites Zuhause. Das gelingt, wenn sie merken, dass sie zuhause noch immer ganz sie selbst sein können und ihnen die Liebe und der Respekt der Eltern gewiss ist.