Bei 16 Prozent der Familien in der Schweiz erzieht ein Elternteil die Kinder alleine. Das sind rund 200'000 Haushalte, in denen nur ein Elternteil die Entscheidungen fällt, die Hausarbeit erledigt, die Kinder erzieht und ihre Bedürfnisse abdeckt – und den gesamten Mental Load abkriegt.
Eine immense Aufgabe, die dadurch noch herausfordernder wird, dass viele Alleinerziehende auch berufstätig sind und all die oben genannten Aufgaben in kürzerer Zeit erledigen müssen, als wenn sie die ganze Zeit über zuhause wären.
Ohne gutes Zeitmanagement, Pragmatismus und Humor geht es nicht. Mit unseren Alltagshacks für Alleinerziehende habt ihr diese drei Zutaten immer griffbereit.
1. Kinder tun bekanntlich am liebsten das Gegenteil von dem, was wir von ihnen erwarten. Schlagt sie mit ihren eigenen Waffen, so wie Twitter-Mom Annie McCarren: «Ich habe meine Achtjährige überzeugt, dass ich den Ton des Staubsaugers hasse. Nun staubsaugt sie immer, wenn sie wütend auf mich ist.»
2. Aus der Rubrik Zeitmanagement dieser wertvolle Tipp einer Mama auf der Redaktion: Stärkebeilagen immer in der doppelten Menge kochen. Am nächsten Tag reichts für ein weiteres Gericht, das schnell in einer Bratpfanne zusammengewürfelt wird. Beispiel: Abends gibts Reis mit Broccoli, am nächsten Mittag Reissalat. Abends dann Gschwellti mit irgendwas, am nächsten Mittag Bratkartoffeln und Salat. Abends gibts Nudeln mit Rahmsauce, am nächsten Mittag gebratene China-Nüdeli, und so weiter.
3. Es dauert nur drei Minuten und kann dennoch zur Belastungsprobe im Familienalltag werden: das abendliche Zähneputzen. Während sich Elternpaare diesen Task aufteilen können, müssen Alleinerziehende ihn JEDEN EINZELNEN ABEND selber durchziehen. Zeit, sich Hilfe zu holen! Es ist völlig ok, wenn euch ein-, zweimal pro Woche (oder auch jeden Tag) ein Youtube-Video dieses Ämtli abnimmt. Zum Beispiel dieses hier:
4. Ferien planen mit anderen Alleinerziehenden. Denn wer einmal allein mit den Kindern in den Ferien war, weiss, Paare geben sich am liebsten mit anderen Paaren ab. Es gibt viele Angebote für Alleinerziehende, zum Beispiel die Reka-Ferienhilfe für Einelternfamilien, die ganz besonders auf die Bedürfnisse von Alleinerziehenden ausgerichtet sind.
5. Gründet ein Netzwerk zur gegenseitigen Entlastung mit anderen Familien, um einen Mittagstisch-Austausch zu organisieren. An einem Mittag sind alle Kinder bei euch, am anderen habt ihr dafür sturmfrei. Das ist weniger stressig, als an jedem Mittag kochen zu müssen.
6. Kein Chaos entstehen lassen: Lieber täglich dreimal fünf Minuten aufräumen, als einmal pro Woche einen halben Tag lang.
Platziert die Putzutensilien dort, wo sie zum Einsatz kommen
7. Beim Putzen hilft ein einfacher Tipp, den Schmutz in Schach zu halten, ohne dass ihr dafür wirklich etwas tun müsst: Platziert die Putzutensilien dort, wo sie zum Einsatz kommen. Also zum Beispiel einen Wischlappen beim Lavabo im Bad. So kann man während des Zähneputzens mit der freien Hand auch gleich die Armaturen abwischen.
8. Hilfe annehmen. Man muss nicht alles alleine schaffen. Höchst wahrscheinlich ist man sogar eine bessere Mutter / ein besserer Vater, wenn man sich das nicht zumutet. Hollywoodstar Charlize Theron, die alleinerziehende Mutter zweier Adoptivkinder ist, geht als gutes Beispiel voran und holte von Anfang an die Grossmutter mit ins Boot. «Ich wusste, ich würde ihre Hilfe brauchen, wenn ich die Herausforderung annehme, eine alleinerziehende Mutter zu sein.»
9. Erklärt Dinge, die effizient erledigt werden müssen, zum Wettbewerb. Anziehen klappt plötzlich in unter einer Minute, wetten?
10. Apropos Effizienz: Wer sagt, dass man immer die passenden Socken zusammenlegen muss? Unpassende Paare sind viel schicker.
11. Stress ist ein dauernder Begleiter von Eltern und ganz besonders von alleinerziehenden. Lasst ihn euch von einem digitalen Freund abnehmen. Die App Wingwave wurde extra dafür entwickelt, Gefühlen wie Angst, Überforderung, Stress oder Trauer entgegenzuwirken.
12. Allein mit den Kindern unterwegs zu sein, ist anstrengender, als wenn man sie als Eltern-Paar im Blick halten kann. So schnell geht eins verloren! Bringt euren Kindern früh bei, sich selbst zu helfen. Schreibt ihnen eure Telefonnummer auf den Arm oder lasst entsprechende Sticker anfertigen.
13. Feilt laufend an eure Kommunikations-Skills: «Räum dein Zimmer auf» ist massiv weniger erfolgversprechend als «Ich bin besser im Zimmer-Aufräumen als du». Womit wir wieder bei Punkt eins angelangt wären.