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  4. Eltern-Burnout vorbeugen: Diese 5 Fragen helfen laut Psychologin Elian Zürcher
Psychologin Elian Zürcher erklärt

So können Eltern einem Burnout vorbeugen

Erziehung, Haushalt, Beruf und mentale  Belastung – das bringt Eltern an ihre Grenzen. Psychologin Elian Zürcher zeigt anhand von fünf Fragen, wie wir den nachhaltigen Umgang mit eigenen Ressourcen und die Resilienz stärken. 

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Paar umarmt sich

Viele Eltern fühlen sich im Alltag gestresst – fünf einfache Fragen können die Situation akut entschärfen und langfristig Resilienz fördern.  

Getty Images

Mehr als zwei Drittel aller Eltern von minderjährigen Kindern fühlen sich erschöpft oder sogar ausgebrannt. Was hilft? Das haben wir die Zuger Psychologin Elian Zürcher gefragt. Und damit ein paar weitere Fragen aufgetan. Sie sagt nämlich, dass fünf ganz einfache Fragen helfen können, einem Burnout vorzubeugen. 

Was steht an?

Sich in einer Familie zu organisieren wie in einer Firma, tönt vielleicht ungewohnt. Zürcher empfiehlt jedoch ein wöchentliches Familienmeeting: «Es dient dazu, den Terminkalender anzuschauen, Zuständigkeiten zu klären und Themen zu besprechen, die einem am Herzen liegen. Das reduziert den Mental Load und beugt Konflikten vor.»

Was hilft mir?

«Eltern dürfen Hilfe annehmen», sagt Zürcher. Doch damit allein ist es nicht getan. Welche Unterstützung am hilfreichsten ist, muss jeder Mensch für sich herausfinden. «Der einzig universelle Tipp ist, dass man die eigenen Bedürfnisse erkennen und formulieren lernen sollte. Wer sich selbst kennt, kann erkennen, was ihm oder ihr Entlastung bringen würde.»

Was stresst mich?

Wenn das Fass immer wieder überläuft, ist es empfehlenswert, die Situationen zu identifizieren, die dazu führen. Zürcher: «Wer seine Stressoren erkennt, kann sie in Zukunft durch gute Planung umgehen.» Gegen den täglichen Kochstress könnte beispielsweise ein Menüplan helfen, in der Morgenroutine das Herauslegen der Kleidung. «Einen Plan zu machen, klingt im ersten Moment nach mehr Aufwand. Danach bleiben jedoch mehr Zeit und Raum für ein entspanntes Familienleben.»

Unterbruch gefällig?

Stresssituationen lösen dysfunktionales Verhalten aus. Um diese Reaktion kurzfristig zu regulieren, hilft eine einfache Körperübung: «Anstatt zu schreien, kann man beispielsweise tief Luft holen und dann, von einem Summton begleitet, ausatmen. Das verlangsamt die Atmung und beruhigt das vegetative Nervensystem.»

Wo setze ich an?

Das Gehirn ist plastisch. Das bedeutet, wir können das vegetative Nervensystem trainieren, auf Stressfaktoren anders zu reagieren als gewohnt. «Das braucht jedoch Übung und Geduld.» Praktische Übungen dafür lernen Eltern im Workshop «Resilienz in der Familie stärken». Infos zum Workshop gibts auf psychologie-elianzuercher.ch

Psychologin Elian Zürcher

Elian Zürcher ist Fachpsychologin für Psychotherapie mit eigener Praxis und Mutter.

ZVG
Sylvie Kempa
Sylvie KempaMehr erfahren
Von Sylvie Kempa am 4. September 2024 - 07:00 Uhr