Die Blumen blühen, die Sonne scheint und die Temperaturen steigen. Das frühlingshafte Wetter lockt uns zuhauf in die Natur. Doch auf Wiesen und in Wäldern lauern schon die Zecken. Die fiesen Blutsauger haben Hochsaison. Zwar kann es auch im Winter zu Zeckenstichen kommen, doch zwischen März und November sind die Tierchen besonders aktiv.
So klein und unscheinbar sie sind, so gefährlich kann ein Zeckenstich sein. Die Blutsauger können nämlich Lyme-Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Lyme-Borreliose ist eine Infektionskrankheit, welche das Nervensystem, die Gelenke und selten das Herz befallen kann. Borreliose muss mit Antibiotika behandelt werden. Eine Infektion mit dem FSME-Virus kann zu einer Gehirnhaut- und einer Gehirnentzündung führen.
Während man einer Infektion mit FSME-Viren mit einer Impfung vorbeugen kann, ist das bei Borreliose nicht möglich. Haltet ihr euch jedoch an die folgenden Tipps, könnt ihr euch und eure Kinder erheblich vor Zeckenstichen schützen.
- Tragt auf Wiesen und im Wald geschlossene Schuhe, langärmlige Shirts und lange Hosen. Am besten stopft ihr die dann in die Socken.
- Zieht euch und euren Kindern eher helle Kleider an, denn darauf lassen sich Zecken besser erkennen.
- Zecken machen es sich auch in den Haaren gemütlich. Bedeckt euren Kopf deshalb mit einer Mütze.
- Besprayt sowohl die Haut als auch die Kleidung mit Schutzmittel und tragt es in regelmässigen Abständen wieder auf (je nach dem wie stark man schwitzt ca. alle zwei Stunden).
- Meidet Aufenthalte im Unterholz.
- Sucht euch und eure Kinder nach Zecken ab, wenn ihr wieder zuhause seid (auch die Kleider).
- Besonders wohl fühlen sich die Blutsauger an geschützten Körperstellen, wo die Haut eher dünn ist. Untersucht deshalb die folgenden Bereiche besonders gründlich: Achseln, Leiste, Kniekehlen, Ohren und Nacken.
- Wenn ihr mit einem Hund draussen wart: Sucht auch ihn nach Zecken ab.
- Entfernt die Zecke möglichst rasch.
- Geeignete Hilfsmittel sind eine Zeckenpinzette, eine Zeckenzange oder eine Zeckenkarte.
- Gemäss zecken-stich.ch sollte die Zecke möglichst nahe an der Haut gegriffen werden, ohne dass sie zerquetscht wird.
- Zieht die Zecke nicht ruckartig, sondern langsam und kontinuierlich aus der Haut. Dreht sie nicht raus.
- Desinfiziert die Stelle des Zeckenstichs.
- Achtet euch in den nächsten Tagen auf Symptome wie Fieber, Gliederschmerzen und Nackensteifheit und sucht gegebenenfalls sofort einen Arzt oder eine Ärztin auf.
- Auch wenn an der Einstichstelle Rötungen auftauchen, sollte man eine Fachperson aufsuchen. Die Rötungen können auf Borreliose hinweisen.
Wie bereits erwähnt, kann man sich gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis impfen lassen. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt die Impfung für Erwachsene und Kinder ab sechs Jahren, die sich in einem Zecken-Risikogebiet aufhalten. Als Risikogebiet gilt die ganze Schweiz, abgesehen von den Kantonen Tessin und Genf. Dass bei Kindern erst ab einem Alter von sechs Jahren zur Impfung geraten wird, liegt daran, dass Jüngere bloss sehr selten an FSME erkranken. In Absprache mit dem Arzt ist aber eine Impfung auch bei Kleinkindern zulässig.
Wie Christoph Fux, Chefarzt Infektiologie und Infektionsprävention am Kantonsspital Aarau, gegenüber schweizer-illustrierte.ch sagte, kann man sich das ganze Jahr gegen FSME impfen lassen. Wurde man kürzlich von einer Zecke gestochen, sollte man jedoch einige Monate abwarten. Geimpft wird dann dreimal, die zweite und die dritte Injektion erfolgen innerhalb von sechs bis zwölf Monaten. Nach der dritten Dosis ist gemäss dem BAG erst nach zehn Jahren wieder eine Auffrischungsimpfung angezeigt.