Kommt ein Baby zur Welt, ist es plötzlich mit allerlei Bakterien und Viren konfrontiert. Dafür, dass das kleine Wesen nicht sofort erkrankt, sorgt der sogenannte Nestschutz. Dabei handelt es sich um Antikörper der Mutter, die auf das Baby übertragen werden. Dies geschieht über zwei Wege:
Vor der Geburt: Im Mutterleib gelangen gewisse Antikörper über die Nabelschnur aus dem Blut der Mutter ins Blut des Fötus. Dieser Vorgang beginnt zirka in der 20. Schwangerschaftswoche.
Nach der Geburt: Stillt eine Mutter ihr Kind, nimmt das Kleine Antikörper über die Muttermilch auf. Besonders viele Antikörper werden so in den ersten Tagen nach der Geburt weitergegeben. Allerdings ist die Menge viel geringer, als jene, die zuvor über die Nabelschnur zum Baby gelangt ist.
Grenzen des Nestschutzes
Wichtig zu wissen ist, dass dieser Nestschutz Babys nur gegen Krankheiten schützen kann, welche die Mutter bereits durchgestanden hat oder gegen die sie geimpft ist. Hat sie keine Antikörper, kann sie auch keine weitergeben. Ausserdem sind Frühchen schlechter geschützt, da sie weniger Zeit hatten, die Antikörper der Mutter über die Nabelschnur aufzunehmen.
Zudem gibt es Krankheiten, gegen die der Nestschutz machtlos ist. Dazu zählen unter anderem:
- Keuchhusten
- Scharlach
- Grippe
- Infektionen mit Pneumokokken und Meningokokken
Leider ist der Nestschutz auch zeitlich begrenzt, da die Antikörper der Mutter laufend abgebaut werden. Wie lang das dauert, ist sehr individuell und kann auch von Krankheitserreger zu Krankheitserreger variieren. In der Regel nimmt er ab drei Monaten ab und ab neun Monaten besteht kaum mehr ein Nestschutz.
Impfungen für Babys
Allerdings baut das Kind natürlich in dieser Zeit nach und nach seine eigene Immunabwehr auf. Bis das Immunsystem voll entwickelt ist, dauert es jedoch Jahre. Deshalb empfehlen Fachkräfte, Kinder relativ früh nach dem Nestschutz gegen Infektionskrankheiten wie Masern, Mumps, Röteln und Windpocken impfen zu lassen. Bei Krankheiten, bei denen der Nestschutz nicht wirkt, sieht der Impfplan des BAG erste Impfungen ab einem Alter von zwei Monaten vor.