Die Strompreise schiessen durch die Decke, die Krankenkassenprämien auch und sogar der Grosseinkauf kostet gefühlt jede Woche ein paar Franken mehr. Krise und Inflation befeuern sich gegenseitig und gerade Familien geraten immer mehr unter Spardruck.
Und nun steht das Weihnachtsfest vor der Tür und verschiedene Umfragen zeigen: das Budget ist bei vielen Menschen knapp. Kein Grund zur Sorge! Wir wissen, wie ihr das Familienbudget schonen könnt ohne es als Einschränkung zu empfinden.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass viele Anbieter im Weihnachtsgeschäft ihre Preise erhöhen. Logisch, Vorweihnachtszeit ist Shoppingzeit, denn niemand will am Weihnachtsbaum mit leeren Händen auftauchen.
Gleichzeitig ist jedoch die Zeit, um Preisschilder zu vergleichen, oft knapp, dabei wäre das in der Weihnachtszeit besonders angebracht: «Verbraucher sollten gerade jetzt Preise vergleichen. Denn obwohl derzeit viele Produkte teurer werden, verfolgen nicht alle Online-Händler die gleiche Preisstrategie», so Michèle Scherer, Expertin für Digitales bei der Verbraucherzentrale Brandenburg auf Marketing Börse. Wer den Einkauf besonnen angeht und verschiedene Angebote miteinander vergleicht, kann das Budget enorm entlasten.
Ein Preis-Check über die Amazon-Bestsellerliste ergab, dass von 67 Spielzeugen 43 Produkte in der Weihnachtszeit teurer wurden. Deswegen lohnt sich die Planung hier besonders. Wer weiss, dass sich ein Kind ein bestimmtes Spielzeug sehnlich wünscht, kann dieses bereits im Sommer zum Normalpreis kaufen, um nicht in die finanzielle Vorweihnachtsfalle zu tappen. Manchmal gibt es die Produkte im Sommerschlussverkauf sogar günstiger. Das Sparpotential ist gross.
Übrigens sollte man, wenn man sparen will, die Geschenke auch nicht am Black Friday einkaufen, ohne vorher die Preise zur vergleichen. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass manche Anbieter übertrieben hohe Preise angeben, nur damit sie ein Produkt mit Rabatt als Schnäppchen bewerben können. Effektiv ist der Preis jedoch normal hoch.
Wie man Kindern diesen Effekt und den Tumult um den Black Friday erklären kann, erfahrt ihr in einem Artikel der Kindersendung «logo!» von ZDF.
Geschenkpapier kostet viel und wandert nach der Bescherung meist einfach in den Abfall, weil es zerrissen oder zerknittert ist und nicht mehr wiederverwendet werden kann. Wenn Familien statt Papierrollen auf Mehrweg-Verpackungsmaterial setzen, können sie über die Jahre sehr viel Geld sparen.
Eine besonders hübsche Variante ist das japanische Furoshiki. Die Kunst des Verpacken mit einem Tuch.
Auch aus einer alten Zeitung lässt sich nachhaltiges Geschenkpapier basteln. Man kann es beispielsweise in regelmässigen Abständen farbig mit einem Kartoffelstempel bedrucken. So rückt die Schrift in den Hintergrund und es entsteht ein individuelles Kunstwerk, das den Beschenkten gleich viel Freude bereitet wie der verpackte Inhalt.
Wisst ihr, wieso wir Kugeln an unseren Weihnachtsbaum hängen? Der Legende nach hat ein armer Glasbläser die Kugeln erfunden. Mitte des 19. Jahrhunderts waren es üblich, den Christbaum mit Äpfeln und Nüssen zu schmücken (denn eigentlich ist er ja ein heidnisches Symbol für die Fruchtbarkeit). Besagter Glasbläser konnte sich jedoch die teuern Esswaren nicht leisten, Äpfel und Nüsse waren damals viel teuerer als heutzutage. Also hatte er eine Idee: Er nahm ein paar Olitätenfläschchen und blies sie zu Kugeln auf, die er an seinen Baum hängen konnte.
Heutzutage ist es umgekehrt: Die Kugeln kosten ein Heidengeld. Äpfel und Nüsse hingegen sind erschwinglich. Auch Tannenzapfen und andere Schätze, die man in der Natur sammeln kann, geben tolle Deko her. Wieso schmücken wir unseren Baum nicht einfach mal wieder so, wie das früher Brauch war?
Übrigens: Auch stromfressende Weihnachtsbeleuchtung kann man abschaffen – ohne auf den Lichterglanz zu verzichten. Mehr dazu erfahrt ihr hier.
Ein stundenlang geschmorter Weihnachtsbraten ist genau das, was wir in kalten Wintermonaten brauchen! Er wärmt nicht nur die Knochen, sondern auch das Herz. Doch für die Herstellung dieses Gerichts verpufft ordentlich Energie...
Laut Influencer-Koch Adam Liaw gibt es eine nachhaltigere Variante, um Fleisch zu schmoren: «Ich habe meine Rinderrippe Bourgignon mit einer Dreikoch-Methode gemacht, bei der ich die Zutaten zuerst in einem schweren Topf aufkochen und dann ein paar Stunden auskühlen liess, ohne den Deckel zu entfernen. Das wiederholte ich weitere zwei Mal.»
Eine sehr energieeffiziente Methode, wenn man genügen Zeit zur Verfügung hat. Und es ist eine hervorragende Möglichkeit, den «Am nächsten Tag»-Geschmack aus einem Schmorgericht heraus zu kitzeln. Denn wir wissen alle: Am Folgetag schmeckt so ein Schmortopf noch viel, viel, viel besser.
Restwärme ist sowieso ein unterschätztes Gut. Wer sich angewöhnt, nach dem Aufkochen die Temperatur zurückzustellen und die letzten Minuten sogar ganz aufs Nachheizen zu verzichten, spart viel Energie – und verliert dabei eigentlich nicht einmal Zeit.
Auch diese Küchentricks schonen Ressourcen:
- Deckel drauf! Wer beim Kochen stets die Deckel auf den Topf setzt nutzt, kann laut Schätzungen ein Drittel der Kochenergie einsparen. Und schneller gehts auch noch.
- Backofen nicht vorheizen. Es macht nur in ganz wenigen Fällen wirklich Sinn, den Backofen vorzuheizen, etwa, wenn man ein heikles Soufflé, Fleisch oder Fisch zubereiten will. Für Kuchen, Brot oder Aufläufe ist das nicht nötig.
- Wasser im Wasserkocher vorkochen. Das ist sogar energieeffizienter, als es mit Deckel im Topf zu kochen.
- Weitere Tipps findet ihr unter diesem Link.
Stellt ein Budget auf. Haltet euch daran. Nichts kostet mehr Geld, als wenn man die Übersicht über die Finanzen verliert. «Viele Menschen haben in regelmässigen Abständen die Frage: Wo ist bloss unser Geld geblieben? Ein Budget gibt Klarheit über die Höhe des Bedarfs, die Einteilung des Geldes und den Optimierungsspielraum. Kurz: Ein Budget liefert die Grundlage, das eigene Geld bewusst zu steuern», sagt Finanzexpertin Andrea Schmid-Fischer im Gespräch mit SI Family. Vorlagen für ein Budget gibt online, zum Beispiel bei Budgetberatung.ch.