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Typologie von A bis Z

Und zu welchem Elterntyp gehört ihr?

H wie Helikoptereltern. Das der wohl berühmteste Elterntyp. Kennt ihr sie alle? Zu welchem Buchstaben passt euer Erziehungsstil? Findet es heraus in unserer Elterntypologie von A bis Z – auch wenn es leider nicht zu jedem Buchstaben einen Typen gibt.

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Family cuddling in bed

Helikoptereltern sind übrigens nicht die, die mit den Kindern Helikopter spielen ...

Getty Images

A wie Abschlepp-Eltern

Dieser Elterntyp versucht, seine Nachkommen vor jeder möglichen Schwierigkeit zu bewahren. Was kurzfristig hilfreich erscheinen mag, kann sich jedoch langfristig hinderlich erweisen. Denn Selbstständigkeit und Eigenverantwortung lassen sich nur schwer erlernen, wenn bei jedem Problem der «Abschleppdienst» zur Stelle ist, um es aus dem Weg zu räumen. Abschlepp-Eltern sind zweifellos sehr fürsorglich, wie viele der nachfolgenden Elterntypen auch. Doch gut gemeint ist nicht immer nur gut. Was Abschlepp-Eltern hilft, ihren Kindern mehr Vertrauen zu schenken, dass sie ein Problem auch alleine lösen können, ist folgender Gedanke: Ein Kind selber machen zu lassen, heisst nicht zwangsläufig, es zu vernachlässigen. Es ist durchaus möglich, fürsorglich zu sein und gleichzeitig dem Kind die nötigen Freiräume für eine gesunde Entwicklung zu gewähren. Ein Kind kann sogar Freude daran finden, ein Problem eigenständig zu lösen. Das Gefühl der Selbstwirksamkeit, das dabei entsteht, möchte wohl kein Elternteil seinem Kind vorenthalten. 

B wie Best-Friend-Eltern

Wir hätten uns auch für Bulldozer-Eltern entscheiden können. Die räumen Hindernisse für ihre Kinder nicht nur aus dem Weg, wie wir es von den Abschlepp-Eltern kennen, sondern tun dies auch ohne Rücksicht auf Verluste. Die Folgen dieser Erziehung tragen die Kinder: Ihre Eltern bestehlen sie der Möglichkeit, Stressresistenz und Durchhaltewillen aufzubauen. Von Bewältigungsstrategien ganz zu schweigen. Aber wir haben uns under «B» für die Bezeichnung «Best-Friend-Eltern» entschieden. Dieser Elterntyp sieht sich selbst als cool und jung geblieben. Best-Friend-Eltern kleiden sich modisch, besuchen mit ihren Kindern Konzerte und geniessen es, wenn sie für die ältere Schwester ihrer Teenager-Tochter gehalten werden. Sie streben eine Beziehung auf Augenhöhe zu ihren Kindern an. Eigentlich ganz positiv, aber nicht nur. Am meisten belastet es Best-Friend-Eltern, wenn sie das Gefühl haben, dass ihre Kinder sie anlügen oder Geheimnisse vor ihnen haben. In solchen Momenten schaffen sie es oft nicht, ihre Enttäuschung vor dem Kind zu verbergen. Es kann zu verletzenden Reaktionen kommen. 

C wie Curling-Eltern

Das sind die, die so lange vor ihrem Kind den Weg Freiwischen, bis es dort hin gelangt, wo sie es gerne hätten. Wie alle überfürsorglichen Elterntypen nehmen Curling-Eltern ihren Kindern viele Möglichkeiten weg, Resilienz und ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln. Ein anderer Elterntyp mit C fällt jedoch positiv auf: Co-Pilot-Eltern sind Mamas und Papas, die ihre Kinder mit allem, was nötig ist, durchs Leben begleiten und immer ihre Unterstützung signalisieren, dabei jedoch dem Kind die Kontrolle über den Steuerknüppel überlassen. 

D wie Delfin-Eltern

Das pure Gegenteil von Tiger-Eltern (siehe T): Delfin-Eltern erziehen mit viel Geduld und Nachsicht. Sie glauben daran, dass Kinder sich auch ohne Drill zu erfolgreichen Menschen entwickeln können. In ihrem Ratgeber «Das Delfin-Prinzip» plädiert Shimi Kang, Therapeutin und Dreifach-Mama, für mehr Gelassenheit in der Erziehung. Als Eltern habe man die Aufgabe, Schutz und Unterstützung anzubieten, jedoch auch Freiräume zu lassen. Delfin-Eltern ermutigen das freie Spiel und fördern den Forschergeist ihrer Kinder. Sie stellen durch klare Regeln einen sicheren Rahmen für ihre Kinder auf, setzen diese jedoch nicht durch Strafen durch, sondern mit Wärme und Herzlichkeit. Mehr dazu im Artikel: «Daran erkennt ihr, ob ihr Delfin-Eltern seid»

E wie Einhorn-Eltern

Dieser Begriff ist zwar eine kleine Erfindung der SI-Family-Redaktion, er soll aber Eltern beschreiben, die versuchen, die Kindheit ihrer Söhne und Töchter magisch zu gestalten. Ihnen gelingt es, nicht immer nur an die Zukunft ihrer Kinder zu denken, sondern einfach den Moment zu geniessen. Sie haben sich das innere Kind bewahrt und können sich spontan und mit Lebensfreude auf die Ideen ihres Kindes einlassen. Einhorn-Eltern lieben Rituale rund um alle Feiertage. Sie basteln jedes Jahr einen Adventskalender für ihre Kinder, können Süssigkeiten selbst kaum widerstehen und hüpfen mit Begeisterung in eine Pfütze, wenn es sein muss. 

F wie Flugzeug-Eltern

Ein Flugzeug ist zwar nicht das komplette Gegenteil eines Helikopters, dennoch gelten Flugzeug-Eltern als Gegentrend zu den berühmt-berüchtigten Helikopter-Eltern. Während letztere ihre Kinder und en Mittelpunkt stellen und eigene Bedürfnisse komplett vernachlässigen, setzten Flugzeugeltern auf einen kooperativen Erziehungsansatz. Das Ziel ist es, dass sowohl Eltern wie auch Kinder das Familienleben gleichermassen geniessen können. Für Entscheidungen holen sie alle an Bord und in Abenteuer

G wie Giesskannen-Eltern

Sie fördern das natürliche Wachstum und die gesunde Entwicklung ihrer Kinder, indem sie eine unterstützende Umgebung schaffen – könnte man meinen. Der Ausdruck «Giesskannen-Eltern» meint jedoch etwas ganz anderes! So bezeichnet man Eltern, die ihre Kinder mit Lob überschütten. Damit bezwecken sie, ihre Kinder zu motivieren und ihnen Selbstwertgefühl zu vermitteln. Doch können sich zu viel Lob oder falsch formulierte Komplimente gegenteilig auswirken: US-Psychologe Alfie Kohn sagt, dass man Kinder weder belohnen noch loben sollte. Lob sei eine verbale Belohnung. Und die wiederum diene als Ersatz für bedingungslose Liebe und Respekt. «Lob schüttet Lusthormone aus, und danach werden Kinder süchtig», meinte auch der verstorbene Bestseller-Autor Jesper Juul. «Wenn man ein Kind will, das einfach nur funktioniert, ohne nachzudenken, ist Lob eine praktische Sache.» Lob stärke nicht das Selbstwertgefühl, sondern sei ein Machtinstrument, um das Verhalten des Kindes zu steuern. Die Alternative zum Lob wäre: Ermutigung. Der wichtigste Unterschied zwischen den beiden liegt in der Wertung. Während Lob immer eine Leistung, beziehungsweise das Erfüllen von Erwartungen, voraussetzt, und damit die natürliche Motivation des Kindes schwächen kann, funktioniert Ermutigung beflügelnd und wertschätzend. Wie man Kinder auf nachhaltige Wiese ermutigen kann, erfahrt ihr im Artikel: «So destruktiv kann Lob sein»

H wie Helikopter-Eltern

Überwachung wie im Hollywood-Blockbuster! Helikopter-Eltern schwirren ständig um ihre Kinder herum und überwachen jede noch so kleine Aktivität. Sie sind auf dem Schulweg mit dabei, spielen beim Playdate mit und lesen sogar die Post, die ihre Kinder von Brieffreunden kriegen. Nur ja nichts verpassen oder übersehen, sicher ist sicher. Mit Vorliebe organisieren Helikopter-Eltern auch den Tagesablauf ihres Nachwuchses durch. Das Schlimmste, was ihnen passieren kann, ist, wenn ihr Kind Eigenständigkeit und eine eigene Meinung entwickelt. Loslassen ist für Helikopter-Eltern ganz, ganz schwer. Da werden sie, sobald ein Kind eine eigene Familie gründet schon mal zum «Schwiegermonster».

I wie Ignoranten-Eltern

Diesen Begriff scheint der «Stern» erfunden zu haben, denn er kommt nur im dort veröffentlichten Artikel «Eltern aus der Hölle» vor. Allerdings kennen wir wahrscheinlich alle Eltern, die in diese Kategorie passen. «Es gibt Eltern, die lieben ihre Kinder so bedingungslos, dass sie ihnen nichts Böses zutrauen. Diese Eltern sind überzeugt, dass Alkohol, Gewalt, Sex und Drogen im Leben ihrer Kinder nicht vorkommen», so der Beschrieb. Im Schulalltag sind dies oft die Eltern, die verneinen, dass ihr Kind einem anderen etwas getan haben könnte. «Beschwert sich der Lehrer, dass Milla einen Abfalleimer angezündet hat, wird an der Intelligenz des Lehrers gezweifelt. Es muss sich um eine Verwechslung handeln.» Schuld sind in den Augen der Ignoranten-Eltern immer die anderen –deren Kinder lernen, dass sie ungeschoren davon kommen und wachsen zu echten Tyrannen heran. Die SI-Family-Redaktion würde sogar soweit gehen, zu behaupten, dass Ignoranten-Eltern gar nicht nur von bedingungsloser Liebe angetrieben werden sondern auch von Gleichgültigkeit dem eigenen Kind gegenüber.

J wie Joker-Eltern

Habt ihr den Begriff «Spasspapa» schon mal gehört? Das sind Väter, die oftmals nicht die Obhut haben, sondern ihren Nachwuchs an jedem zweiten Wochenende oder seltener bespassen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Sie übernehmen ungern Verantwortung für Administratives oder Organisatorisches – dafür bieten sie eine sorgenfreie Zone, in der ihre Kids einfach mal alle Sorgen und Hausaufgaben vergessen dürfen. Sie sind mit Humor und Abenteuerlust für ihren Nachwuchs da und schaffen viele bindende Erlebnisse. Viele Kids geniessen das, für den anderen Elternteil kann diese Haltung allerdings ganz schön belastend sein. Wieso es nur der Begriff «Spasspapas» gibt, nicht aber den Ausdruck «Spassmamas», darüber darf sich jeder und jede eigene Gedanken machen ...

L wie Latte-Macchiato-Eltern

Sie sind in erster Linie in städtischem Umfeld anzutreffen, und verbringen ihre Vormittage meist in Rudeln in einem kinderfreundlichen Café. Während der Nachwuchs die Spielecke verwüstet, trinken sie Soja-Latte ohne Zucker und tauschen den heissesten Klatsch aus der Nachbarschaft aus. Bevors nach Hause geht, gibts für die lieben Kleinen einen Babycino – eine Espressotasse mit lauwarmem Milchschaum. Der Partner oder die Partnerin setzt derweil übrigens meist irgendwelche kreativen Projekte um. Der Grossteil der Latte-Macchiato-Eltern sind immer noch Mütter, Väter sind aber auf dem Vormarsch.

M wie Mandeleltern

Der Begriff tönt harmloser, als er ist. «Mandelmütter» projizieren ihre eigene Essstörung auf ihre Kinder, erklärt Kinderärztin Karla Lester in einem Interview. Dies sei ein erschreckender Trend unter Eltern. Menschen sollten nach Gesundheit und Wohlbefinden streben, meint sie. «Stattdessen suchen sie nach dünnen Privilegien. Alles basiert auf einer Fettphobie und verinnerlichten Vorurteilen.» Diesen Begriff in der Öffentlichkeit geprägt hat Yolanda Hadid, die Mutter der Supermodels Gigi und Bella Hadid. In der Realityshow «The Real Housewives of Beverly Hills» rät sie Gigi, einige Mandeln zu essen und gut zu kauen, um den Hunger zu stillen. Kinder von «Mandel-Müttern» wachsen mit dem Druck auf, einen perfekten Körper zu haben, um den Erwartungen der Gesellschaft und ihrer Mutter zu entsprechen. Ihr Alltag ist von Diäten geprägt, und gesunde Ernährung steht im Mittelpunkt – Pommes oder Eis gibt es nur selten, vielleicht zum Geburtstag.

P wie Panzer-Eltern

Meist gut ausgestattet mit Geld, dafür weniger mit Zeit, fahren diese Eltern kurzerhand schweres Geschütz auf, wenn es darum geht, ihre Kinder vor Niederlagen und Rückschlägen zu bewahren. 

Q wie Quallen-Eltern

Dieser Elterntyp versucht, seine Kinder bedürfnisorientiert zu erziehen. Quallen-Eltern sind flexibel und nachgiebig. Sie lassen keinen Druck zu und nehmen manche Dinge wie Pünktlichkeit oder Hausaufgaben nicht ganz so ernst. Kinder von Quallen-Eltern haben selten eine überfüllte Agenda. Sie entscheiden selbst, worauf sie Lust haben. Und wenn sie mal an einem Tag keine Lust auf Schule haben, kann es schon sein, dass Quallen-Eltern finden, dass Schwänzen ok ist. Das Positivste an dieser Erziehungsform ist sicher, dass Kinder von Quallen-Eltern lernen, auf sich selbst zu hören und auch mal nichts zu tun. Allerdings könnte es sein, dass Kinder ihren Eltern ein allzu übertriebenes Laisser-faire später einmal vorwerfen, weil sie sich vielleicht zu wenig gefördert fühlen oder ihnen sichere Leitplanken zur Orientierung fehlten. 

R wie Rasenmäher-Eltern

Das sind Helikoptereltern hoch 2. Rasenmäher-Eltern bleiben nicht nur ständig in der Nähe ihrer Kinder, sie tun auch alles, um die Kleinen vor Rückschlägen, Auseinandersetzungen oder Misserfolgen zu bewahren. Sie mähen ihnen also jedes Hindernis aus dem Weg. Eine verpönte Erziehungsmethode, da Menschen, die nie gelernt haben, zu streiten oder zu scheitern, schwierige Bewältigungsmechanismen entwickeln können. Wusstet ihr, dass Queen Elizabeth eine Rasenmäher-Mutter war?

S wie Silky-Eltern

Eigentlich kursiert der Begriff Silky-Moms. Aber es gibt auch Väter, die so ticken. Silky-Moms stehen dazu, dass das Leben als Mutter ganz schön herausfordernd ist und wollen sich dieses nicht durch übermässigen Perfektionismus zusätzlich schwieriger gestalten. Ist die Zeit knapp, greifen sie etwa ohne schlechtes Gewissen zu Fertig-Pizza oder Dosen-Ravioli. Süssigkeiten zu verbieten, käme ihnen ausserdem nicht in den Sinn. Sie halten auch nichts von Bildschirmzeitbeschränkung und ihre Kinder bringen Silky-Moms am liebsten in einem Spital zur Welt. Das Gegenteil von Silky-Moms sind Crunchy-Moms aka Öko-Mütter. Ihnen ist Nachhaltigkeit wichtig. Sie kaufen beim Bauernhof oder auf dem Markt ein, lieben alles Naturbelassene und ihre Kinder spielen nur mit pädagogisch wertvollem Holzspielzeug. Wie sich Crunchy- und Silky-Moms noch unterscheiden, erfahrt ihr in diesem Artikel

T wie Tiger-Eltern

Der Bestseller «Battle Hymn of the Tiger Mother» von der chinesisch-amerikanischen Yale-Professorin Amy Chua hat diesen Begriff ins Leben gerufen. Ihre Erziehungsmethode basiert auf strenger Disziplin, die sie auch mit drastischen Massnahmen durchsetzt. Sogar ihren Kindern zu drohen, findet sie ok. Kinder von Tiger-Eltern erzielen in allen Fächern Bestnoten, spielen mindestens ein Instrument, glänzen in einer Sportart, lernen früh Chinesisch und zeigen stets tadellose Manieren und saubere Kleidung. Ob sie dabei glücklich sind, spielt kaum eine Rolle.

U wie U-Boot-Eltern

Dieser Erziehungsstil ist so ziemlich genau das Gegenteil von demjenigen der Helikopter-Eltern. U-Boot-Eltern halten sich weitgehend zurück. Sie erscheinen kaum bei Aufführungen oder Elternabenden, ignorieren gerne die Kontaktversuche der Lehrpersonen oder tun Probleme als Lappalien ab. Erst, wenn dem Kind Konsequenzen drohen, werden sie aktiv. Und zwar nicht zu knapp: Dann werden die schweren Geschütze aufgefahren – zum Beispiel wegen einer gefährdeten Versetzung in die nächste Klasse ein Anwalt eingeschaltet. U-Boot-Eltern begeben sich also lange auf Tauchstation und verschliessen die Augen vor Unangenehmem, nur um dann, überraschend allen das Leben schwer zu machen und die Schuld von sich zu schieben. Dieser Erziehungsstil hat zur Folge, dass Kinder nicht lernen, Verantwortung zu übernehmen und sich selbst aus einer ungünstigen Lage hinauszumanövrieren, geschweige denn, noch rechtzeitig das Ruder rumzureissen und das Verhalten zu ändern.

Z wie Zeppelin-Eltern

Zeppelin-Eltern sind die Ruhe selbst. Sie behalten stets den Überblick und tun dies meist mit einer gesunden Distanz. Manchmal wird dieser Elterntyp allerdings als explosiv beschrieben. Sie können ohne Vorwarnung in die Luft gehen, wenn die Dinge nicht so laufen, wie sie es gerne hätten. 

Sylvie Kempa
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Von Sylvie Kempa am 12. Dezember 2024 - 18:00 Uhr