Eine warme Bettflasche, die Decke auf dem Wohnzimmersofa, dazu ein Märli hören und ganz viel Aufmerksamkeit von Mami und Papi – Nähe unterstützt den Heilungsprozess. Krankheiten können bei Kindern auch Ängste auslösen, sie wissen nicht, dass sich ihr Zustand wieder bessert. Deshalb sollte man ihnen die Krankheit und deren Verlauf altersgerecht erklären. Liegt das Kind gern im eigenen Zimmer (oder im grossen Elternbett), kann man ihm auch ein Glöckchen geben, damit es uns rufen kann.
Zwiebeln helfen bei einer verstopften Nase, Kartoffeln gegen Husten, und Quark hilft gegen Halsweh – für viele Beschwerden gibts den geeigneten Wickel. Generell gilt: Warme Wickel verstärken die Durchblutung der Haut, die Muskeln entspannen sich, Schmerzen lassen nach. Kalte Wickel sind besonders bei entzündlichen Vorgängen geeignet. Wichtig: Vor dem Anlegen immer die Temperatur prüfen.
Der Klassiker für kranke Kinder: Kamillentee. Es geht aber auch mit Heidelbeertee, Grüntee oder Brombeertee (helfen alle gegen Durchfall) oder Melissenblätter bei Einschlafschwierigkeiten. Ist eine Teesorte zu bitter, kann man den Geschmack zum Beispiel mit Hagebutten- oder Orangenblüten aufwerten. Allgemein gilt für kranke Kinder: genug trinken!
Kopfweh, nächtliches Zähneknirschen oder Nägelkauen – psychosomatische Beschwerden lassen sich durch Entspannung lindern. Ein paar einfache Übungen helfen, Ruheinseln in den Familienalltag einzubauen. Zum Beispiel «hampeln, räkeln oder zappeln»: Während Sie laut bis zehn zählen, darf sich das Kind nach Herzenslust bewegen. Anschliessend liegt es für eine Weile ganz ruhig am Boden. Es gibt sogar Entspannungskurse speziell für Kinder (etwa Yoga oder autogenes Training).
Kaum wirds kalt, sehen wir sie überall: Schnudernasen. Bei viralen Erregern läuft wässriges Sekret aus der Nase, später – meist, wenn Bakterien mit im Spiel sind – nimmt das Sekret eine schleimige Konsistenz an und manchmal eine weisse bis gelbgrüne Färbung. Äusserlich hilft ein Nasenspray aus physiologischer Kochsalzlösung, die Atemwege frei zu halten. Bei trockenen Schleimhäuten kann man ein Wattestäbchen mit Olivenöl benetzen und damit den Naseneingang einreiben (am besten vor dem Schlafengehen anwenden). Warmer Holunderbeerensaft schmeckt den meisten Kindern und ist ein bewährtes Heilmittel gegen Schnupfen. Warme Socken und Finken sind ein Muss!
Kleine Patienten sollte man nicht zum Essen drängen. Ist das Kind nicht chronisch krank, hat es genügend Reserven. Falls sich doch Hunger meldet, eignen sich folgende Snacks und Speisen: Knäckebrot oder Zwieback mit Magerquark und Konfitüre, Bananenrädli und Konfitürentupfen, Naturejoghurt mit Honig oder Fruchtstückchen, fettarme Gemüsesuppe, Gschwellti mit magerem Kräuterquark, Rührei, Joghurt-Frucht-Lassi, gekochte Gemüsebreie. Auch bei Kindern gilt: Das Auge isst mit. Malen Sie mit Tomatenpüree Gesichter auf Gurkenrädchen, basteln Sie aus der Banane einen Delfin, oder schnitzen Sie kleine Rüebliautos.
Autorin Ruth Jahn verrät in ihrem Ratgeber «Kinder sanft und natürlich heilen mit Schweizer Hausmitteln», wie sanfte Heilmethoden helfen.
In dem «Beobachter»-Nachschlagewerk werden mehr als 500 Anwendungen beschrieben und aufgezeigt, wie man die kindlichen Abwehrkräfte stärken kann. Dazu kommt der komplette Überblick über mehr als hundert Kinderkrankheiten und Beschwerden – vom Symptombeschrieb bis hin zur geeigneten Medikation.