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Antwort auf die Kinderfrage

Warum tut Nägel schneiden nicht weh? Einfach erklärt

Fingernägel müssen geschnitten werden. Das nervt die meisten Kinder. Wir haben die besten Tipps für euch und erklären, warum das Nägel schneiden nicht weh tut.

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Kind Grimasse Haende Krallen

«Nein, ich will nicht!» Beim Thema Nägel schneiden rennen Kinder am liebsten davon.

Jess Wiberg
Maria Ryser
Maria Ryser

Fingernägel von Kindern wachsen gefühlt mehrere Zentimeter pro Woche. Tatsächlich ist es nur ein Millimeter. Das reicht dennoch aus, um unseren Junioren wöchentlich die Nägel zu schneiden. Ungefähr zehn Jahre lang. Bei drei Kindern macht das rund 1500 Mal. Verrückt, nicht?

Darum tut es nicht weh

Wie auch beim Haare schneiden schmerzt diese Prozedur nicht. Der Grund: Fingernägel bestehen aus stark zusammengepressten und bereits abgestorbenen Hautzellen. Auch Horn oder Keratin genannt.

Und das geht so: Jeder Finger verfügt über eine Nagelmatrix, also die Wurzel des Nagels, und ein Nagelbett. Während die Hautzellen sich aus der Nagelmatrix herausschieben und sich auf das Nagelbett legen, sterben sie ab und verhärten. Zum Glück ist unsere Nagelmatrix gut geschützt und verborgen! Als Wächter steht das Nagelhäutchen davor, das keinen Schmutz passieren lässt. Halten wir einen Moment inne und danken unserem Körper. Ist es nicht schlicht genial, was da täglich ohne unser Zutun (und Wissen) einfach so funktioniert?

Viel mehr als nur kratzen

Und was wir damit nicht alles anstellen können! Beim Stichwort Kinder und Fingernägel denken wir wohl zunächst ans Kratzen. Das reicht vom wohligen Kratzen und Chräbele am Rücken bis hin zur wutentbrannten Kratz-Attacke im Gesicht des Gspänlis. Doch Fingernägel können viel mehr: zupacken, zudrücken, Schnürbändel öffnen, Brösmeli klauben usw. In erster Linie dienen sie jedoch unserem Schutz. An unseren Fingern befinden sich nämlich viele Nervenzellen. Hätten wir keine Nägel, dann würden uns viele Handgriffe wehtun.

Struwwelpeter

Struwwelpeter Family Fingernaegel schneiden

Autsch! Weil er seine Fingernägel partout nicht schneiden wollte, wurden Struwwelpeter, dem Kinderbuchklassiker aus dem Jahr 1844, zur Strafe die Finger abgeschnitten.

ZVG
Diese Regeln unbedingt beachten

Die Fingernägel unserer Kinder schneiden wir aus praktischen Gründen regelmässig. So lange und gstabig wie jene des Struwwelpeters sollen sie ja nicht sein. Zwei Dinge gilt es dabei zu beachten:

  1. Nägel von Frischgeborenen sind in der Regel noch mit der Nagelhaut verwachsen. Diese daher erst zu gegebener Zeit schneiden. Es hilft, die oftmals rasiermesserscharfen Nägelchen regelmässig mit einem Öl (zum Beispiel Mandelöl) einzustreichen.
  2. Nägel gerade abschneiden, also an den Enden nicht zu fest nach unten. Sonst besteht die Gefahr eines Umlaufs.

Dem Baby die Nägel schneiden

Kind Nägel schneiden Mutter

Schläft das Kind, sind die Nägel im Handumdrehen geschnitten.

iStock
Nägel schneiden leicht gemacht

Bleibt nur noch die grosse Frage, wie man die lieben Kinder dazu bringt, beim Nägel schneiden still zu halten. Auch dazu haben wir Tipps für euch:

  1. Absolut ohne Gezeter funktioniert das Nägel schneiden, während das Kind schläft. Im Idealfall hat es zuvor gebadet, sodass die Nägel schön weich sind und nicht splittern. Das empfiehlt sich generell zur Vorbereitung.
     
  2. Bei den meisten Kinderfragen kommt man sehr viel weiter mit der Kunst des Ablenkens. Das gilt auch für diesen Bereich. Zum Beispiel mit folgendem Sprüchli: «Das isch de Tuume, de schüttlet Pfluume, de list si uf, de treit si hei und de Chly de frechi Siech isst si ganz allei.» Analog zum Sprüchli werden dabei der Reihe nach, also vom Daumen bis zum kleinen Finger, die Nägel der einzelnen Finger geschnitten.

Alle Tipps lassen sich selbstverständlich mühelos auf die Zehennägel übertragen. Da müsst ihr lediglich das Sprüchli anpassen. Wie wärs mit: «Das isch de Zeie, de gat go mähie, de list alles uf, de treits hei und de Chly de frechi Siech bislet allne as Bei.» Probierts aus! Gekicher garantiert.

Von Maria Ryser am 3. April 2019 - 16:00 Uhr