1. Home
  2. Family
  3. Alltag
  4. Was unsere Teenager brauchen - aber nie zugeben würden
Ratgeber für Eltern

Was Teenager brauchen – auch wenn sie es nicht zugeben

Wenn Kinder erwachsen werden, befinden sich Körper und Hirn im Umbau. Eine Herausforderung für uns Eltern. Aber noch viel mehr für die Betroffenen. So können wir unsere Kinder durch die Teenager-Jahre begleiten.

Artikel teilen

Teenager

Ihr denkt, die Teenagerjahre sind hart für Eltern? Für die Teenager sind sie härter.

Getty Images/Tetra images RF

Einen Teenager in seiner Entwicklung vom Kind zum erwachsenen Menschen zu belgeiten, ist eine der herausforderndsten Aufgaben von Eltern. Die Pubertät macht aus einem herzigen Kind ein rebellisches Wesen auf der Suche nach sich selbst. Nicht selten kommt es zu Auseinandersetzungen oder einer Kluft zwischen Eltern und Kind.

Das Kinderhilfswerk Unicef hat deswegen mehrere Ratgeber verfasst, die Eltern helfen sollen, ihre Kinder in dieser schwierigen Zeit zu begleiten. Diese vier Punkte können sich Eltern von Teenagern zu Herzen nehmen.

1. So gelingen Gespräche

Der Dialog ist wichtig für gegenseitiges Verständnis. Teenager zu ermutigen, ihre Gefühle in Worte zu fassen, ist jedoch gar nicht so einfach. Viele Teenager haben Null Bock, sich mit ihren Eltern hinzusetzen und ein Gespräch zu führen. Zielführend kann sein, die Kinder zu einer gemeinsamen Tätigkeit im Haushalt einzuladen. Zusammen das Abendessen kochen zum Beispiel. So ergibt sich automatisch Zeit, um über den Tag zu quatschen. Es ist dabei wichtig, ihnen zuzuhören und nicht wertend zu reagieren, sondern Anteilnahme zu zeigen.

Auch empfiehlt es sich, dem Teenager eine Rückmeldung darauf zu geben, was er gut gemacht hat. Das können kleine Dinge sein, etwa, wenn das Kind seine Sachen aufgeräumt hat. «Als Eltern fokussieren wir oft auf die Dinge, die das Kind falsch gemacht hat. Wir schimpfen oder tadeln. Das Kind sieht darin einen weg, unsere Aufmerksamkeit zu erlangen», sagt Professorin Lucie Cluver von «Child and Family Social Work» der Oxford Universität.

Mit diesem Verhalten fördern Eltern unbewusst ungewolltes Verhalten der Kinder. Besser seien positive Rückmeldungen auf Dinge, die wir fördern wollen. Auch Eltern von Teenagern können diese konstruktive Erziehungsmethode anwenden. «Sucht euch etwas aus, das die Kinder gut gemacht haben und lobt sie dafür.» So fühlen sie sich wahrgenommen, wertgeschätzt und in einer positiven Art ermutigt.

2. Zeit als Wunderwaffe

Anstatt einfach nur Erwartungen zu formulieren, können Eltern gemeinsam mit ihren Teenagern an positiven Veränderungen arbeiten. Das heisst, dass man sich Zeit nimmt, ein Ziel oder eine Veränderung gemeinsam zu erarbeiten.

Wer will, dass der Teenager mehr mithilft, setzt sich am besten mit ihm oder ihr hin und bespricht, was, wieso und wann möglich ist. Unrealistische Ziele bringen Enttäuschungen mit sich. Teenager sehnen sich nach Unabhängigkeit. Sie wollen sich abgrenzen und brauchen ein Mitspracherecht, wie viel Zeit sie für sich zur Verfügung haben und wie sie diese nutzen.

3. Konflikte konstruktiv austragen

Streit kommt vor. Das ist normal. Wie er ausgetragen wird, ist entscheidend. Wenn Eltern ihren Teenagern eine konstruktive Konfliktkultur vorleben, erleichtern sie nicht nur das Zusammenleben, sondern vermitteln ihren Kindern auch eine wichtige Lebenskompetenz. Nur, wie streitet man konstruktiv? Folgende Punkte zählt Unicef auf:

  • Hört zu und zeigt Verständnis.
  • Diskutiert niemals, wenn ihr wütend seid. Nehmt euch ein Time-out, atmet durch, beruhigt euch und geht zu einem späteren Zeitpunkt ruhig in die Diskussion. Wenn ihr in einem Konflikt seid, nehmt euch Zeit, euch eine Lösung zu überlegen und diesen Prozess mit eurem Teenager zu besprechen. Er oder sie lernt davon.
  • Vermeidet Machtkämpfe. Teenager fühlen sich in der aktuellen Situation mit der Corona-Pandemie besonders fremdbestimmt und eingeschränkt. Sich auch noch durch die Eltern kontrolliert zu fühlen, macht die Situation nur schlimmer.
  • Seid ehrlich und transparent: Eltern dürfen mit ihren Teenagern über ihre Gefühle sprechen. Wenn sie ihren Kindern erklären und vorleben, wie sie mit negativen Emotionen und Herausforderungen umgehen, profitieren die Kinder davon.
4. Lebt Selbstliebe vor

Eltern haben auch Bedürfnisse. Sie dürfen diese wahrnehmen, benennen und dafür einstehen. Damit sind sie ihren Kindern gute Vorbilder.

Von KMY am 22. Februar 2021 - 07:09 Uhr