Bei zehn Prozent der Bevölkerung lösen Insektenstiche übermässige Reaktionen aus. Treten diese lokal als Schwellung auf, helfen Kühlen und Hochlagern am besten. Laut André Roggli vom Schweizerischen Samariterbund kann man sich gegen das Jucken auch ein paar Helferchen aus der Küche holen: «Eine halbierte Zwiebel, Essig oder Zitronensaft.»
Laut dem Allergiezentrum Aha! leiden in der Schweiz 3,5 Prozent der Bevölkerung an einer Insektengiftallergie. Dass ein Stich tödliche Folgen hat, ist jedoch die Ausnahme. Jährlich kommt es zu drei bis vier Todesfällen. Personen mit bekannter Wespenstichallergie sollten immer
ihr Notfallset bei sich tragen.
Es gibt laut Kindernotfall-Ärztin Kristina Keitel vom Inselspital Bern zwei Indikatoren dafür, nach einem Wespenstich umgehend die Ambulanz (Tel. 144) zu rufen: wenn der Stich systemische Reaktionen auslöst (Juckreiz, Kribbeln, Rotwerden, Gänsehaut, Erbrechen, Herzrasen, Atemnot) und wenn die Schwellung die Atemwege zu verlegen droht. Dies insbesondere bei Stichen nahe der Atemwege: «Bei Stichen im Mund und Rachenraum gilt es, sofort mit Eis oder kalten Getränken zu kühlen.»
Kühlung lindert Schwellung und Schmerzen. Aber auch Hitze kann bei einem Wespenstich helfen. André Roggli vom Schweizerischen Samariterbund erklärt: «Wärme zerstört die Proteine, die im Gift vorhanden sind, blockiert die Rezeptoren in den Zellen und hemmt die Ausschüttung des Botenstoffs Histamin.» Appliziert wird die Hitze mit einem Bite-away-Stift — zugelassen für Kinder ab zwölf Jahren.
Wespen stechen, wenn sie sich bedroht fühlen. Heftige Bewegungen und auch sanftes Wegpusten machen sie angriffig, denn das Kohlendioxid in der Ausatemluft löst bei ihnen ein Alarmsignal aus. Das wirksamste Anti-Wespen-Mittel sind Weintrauben, die in Distanz aufgestellt werden und die Wespen anziehen. Dies haben Schülerinnen bei «Jugend forscht» herausgefunden.