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Sex in der Schwangerschaft

Wie die Hormone uns leichter zum Orgasmus führen

Sex in der Schwangerschaft löst bei vielen Paaren Unsicherheit aus. Wir verraten euch, worauf ihr achten müsst, damit der Erotik auch mit Babybauch nichts im Weg steht.

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Paar im Bett

Erlaubt ist, was gefällt: Auf Sex müssen Paare in der Schwangerschaft nicht verzichten.

Getty Images/PhotoAlto

Mit einer Schwangerschaft verändert sich nicht nur der Körper einer Frau, sondern auch ihre Psyche. Dass sich dies auf das Sexleben des werdenden Elternpaars auswirkt, ist völlig klar. Was aber nicht heisst, dass man in der Schwangerschaft keinen schönen Sex mehr haben kann. Im Gegenteil: Solange es Mutter und Kind gut geht und die Schwangerschaft problemlos verläuft, gibt es nichts, was gegen ein vielfältiges Sexualleben spricht.

In den folgenden Punkten erfahrt ihr alles Wissenswerte über Sex in der Schwangerschaft.

Darum spürt das Baby den Penis nicht

Das ungeborene Kind schwimmt in einer Blase voller Fruchtwasser, die wiederum umgeben ist von Muskeln. Ein zuverlässiger Schutz gegen alle Erschütterungen. Und falls ihr es genau wissen möchtet: Es ist anatomisch unmöglich, dass der Mann mit seinem Penis so weit eindringt, dass er dem Baby damit irgendwie weh tun oder sogar die Fruchtblase verletzen könnte.

Sogar härterer Sex ist völlig in Ordnung. Erlaubt ist, was als angenehm empfunden wird. Schmerzen sind ein klares Zeichen, dass das Paar den Sex unterbrechen sollte.

Intim-Hygiene ist in der Schwangerschaft wichtig!

Dafür muss die Frau aufpassen, dass sie sich beim Sex in der Schwangerschaft keine Infektion im Intimbereich einfängt. Denn unerwünschte Bakterien im Scheidenmilieu können zu Schwangerschaftskomplikationen führen. Aus demselben Grund sollte die Scheide auch nicht überpflegt werden. Regelmässiges Reinigen mit Wasser reicht aus medizinischer Sicht völlig aus.

In den ersten Monaten ist Einfühlsamkeit gefragt

Das erste Trimester einer Schwangerschaft ist für viele Frauen eines der anstrengendsten. Die Hormone sorgen für Übelkeit und Müdigkeit. Die Brüste spannen und der Bauch zwickt. Falls in dieser Phase die Lust auf Sex etwas abhanden kommt, ist das völlig nachvollziehbar, oder? Eine Idee wäre es, ihn vorübergehend durch Zärtlichkeiten und Kuscheleinheiten zu ersetzen. Auch eine entspannende Massage kann einen intimen Moment der Nähe schaffen.

Ganz leicht zum Orgasmus dank Schwangerschaftshormonen

Sind die ersten zwölf Wochen der Schwangerschaft einmal überstanden, entdecken viele Frauen eine neue sexuelle Lust. Schuld daran sind die Hormone, die dafür sorgen, dass der Genitalbereich stark durchblutet ist. Zusätzlich nimmt die Scheidenflüssigkeit zu. Beide «Nebenwirkungen» der Schwangerschaft sind zuverlässige Helfer auf dem Weg zur sexuellen Erfüllung. Es gelingt Frauen so viel leichter, zu einem Orgasmus zu kommen.

Dass der Babybauch sich beim Höhepunkt manchmal verhärtet, stellt weder für die Mutter noch für das Kind ein Problem dar. Die leichten Kontraktionen sind ungefährlich. Und die beim Sex produzierten Endorphine können sich sogar positiv auf das Kind auswirken.
 

Geburt einleiten mit Sperma — geht das wirklich?

Tatsächlich kann man mit Sex die anstehende Geburt einleiten, denn im Sperma sind Prostaglandine enthalten, die den Muttermund weich machen und Wehen auslösen können. Das klappt jedoch nur, wenn das Baby selber auch bereit ist, auf die Welt zu kommen. Wer sich vor diesem Effekt schützen möchte, kann ein Kondom verwenden.

Und ebenfalls wissenswert ist, dass Oralsex wie gewohnt stattfinden kann. Selbst wenn die Frau das Sperma ihres Partners schluckt, enthält dies keine Stoffe, die dem Ungeborenen schaden könnten.

Wann ist Sex in der Schwangerschaft nicht ok?

Es gibt aber auch Gründe, die gegen Sex in der Schwangerschaft sprechen. Bei früheren Fehlgeburten spricht meist der Arzt oder die Ärztin frühzeitig eine Empfehlung zum Sexualverhalten aus. Genauso, wenn die Plazenta ungünstig liegt, der Muttermund sich frühzeitig öffnet oder ein Blasenriss vorliegt. Es gibt aber auch Warnhinweise, die unerwartet auftauchen können:

  • Blutungen während oder nach dem Sex
  • Schmerzen während oder nach dem Geschlechtsverkehr
  • Vorzeitige Wehen

Solltet ihr einen dieser Warnhinweise entdeckten, ist es empfehlenswert, bezüglich der weiteren Gestaltung des Sexuallebens einen Arzt oder eine Ärzin um Rat zu fragen.

Von KMY am 28. Januar 2021 - 07:09 Uhr