Die Wand der Herbstrübe wird lichtdurchlässig, wenn man das Gemüse mit dem Kugelgräber aushöhlt. Doch durch den Hohlraum verliert die Knolle an Stabilität. Gewiefte Räbeliechtli-Fabrikanten schnitzen zuerst die Verzierungen in die Rübe, und höhlen sie erst danach aus. Für die Verzierung nur den obersten Millimeter der Haut ablösen.
Räbeliechtli sind vergängliche Kunst. Schon wenige Stunden nach dem Schnitzen beginnen sie zu schrumpeln. Es empfiehlt sich, die Rübenlaterne erst am Tag des Gebrauchs (z. B. für den Umzug) zu schnitzen. Falls es doch der Vortag sein muss, hält sich die Laterne am besten in Wasser eingelegt oder in ein feuchtes Tuch gewickelt im Kühlschrank.
Traditionell befestigen Kinder ihre Rübenlaterne mit Schnüren an einem Stock. Die Stabkerzen-Variante ist stabiler und sicherer: In den Boden der geschnitzten Räbe ein Loch mit Durchmesser einer Stabkerze schnitzen, die Kerze hindurchschieben und befestigen (z. B. mit Knete). Der untere Teil der Kerze dient als Laternengriff, während das Kerzenende in der Rübe brennt.
Wie das geht, seht ihr im YouTube-Tutorial von Birgit Rösch:
Den Deckel kann man bei der Stabkerzenvariante auch weglassen. Oder ihn mit den Zahnstochern so befestigen, dass er einen gewissen Abstand zum Laternenkörper hat. Dann brauchts keine Luftlöcher.
Kleine Kinder können mit Keksförmchen Motive auf ihre Räbe übertragen. Für grössere Künstler eignet sich Linolschnitt-Werkzeug oder ein Schnitzmesser Marke Eigenbau: Die Klinge eines Küchenschnitzers mit Malerband umwickeln, bis nur noch die Spitze herausschaut. So lässt sich das Messer ohne grosse Verletzungsgefahr führen.
Bevor die Kartoffel nach Europa kam, galt die Steckrübe als Grundnahrungsmittel. Sie enthält viel Vitamin C, Vitamin A und Folsäure sowie wichtige Mineralien. Naschen ist während dem Aushöhlen also ausdrücklich erwünscht! Bleiben Reste, lohnt es sich, nach Rezepten zu suchen. Die Räbe schmeckt als Suppe, Ofengemüse, Gratin, Carpaccio oder Salat.