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  4. Corona: Experten empfehlen Eltern sich gegenseitig bei Kinderbetreuung auszuhelfen
Coronavirus-Notfallszenarien

Wie sich Familien jetzt organisieren können

Für berufstätige Eltern besonders fies am Coronavirus: Es gefährdet vor allem ältere Leute – also auch die Grosis und Opas, für viele Familien die meistbeschäftigten Babysitter und wichtigsten Bezugspersonen der Kleinen nach Mama und Papa. Was machen wir bloss ohne sie?!? Wir haben Experten um Rat gefragt.

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Zwei Mütter mit Kindern

Es geht nur gemeinsam: Eltern müssen sich wegen des Coronavirus mehr denn je gegenseitig unterstützen.

Getty Images

Noch läuft der Betrieb in Kindergärten, Schulen und Kindertagesstätten. Doch schon jetzt kümmern sich viele Eltern um Ausweichmöglichkeiten für den Fall, dass sie wegen des Coronavirus geschlossen werden müssen: «Ja, wir spüren eine erhöhte Nachrage bei unserem Angebot an Kinderbetreuung zu Hause», sagt zum Beispiel Sabine Zeilinger, Leiterin Kommunikation beim Schweizerischen Roten Kreuz. «Das hat unter anderem damit zu tun, dass die Kitas nicht mehr alle Kinder annehmen oder Grosseltern nicht mehr hüten wollen.» 

Als zusätzliches Problem nennt sie, dass wir gleichzeitig mit der Corona-Welle auch noch Grippesaison haben und ihre Leistungen deshalb ohnehin gefragt seien. «Wir müssen darum laufend analysieren, was wir anbieten können.»

Babysitter könnten also bald einmal ausgebucht sein, Grosi und Opa fallen aus, weil ältere Menschen zur Risikogruppe gehören – und im schlimmsten Fall schliessen vielleicht demnächst Kitas und Schulen … Wie können wir Eltern uns dann helfen? Bernhard Bürki, Leiter Kommunikation und Marketing bei der Stiftung Pro Juventute, hat da ein paar Ideen.

Jetzt kommen Nachbarn, Kita-Eltern, Freunde zum Einsatz

Bürki kann sich auf die Erfahrungen seines Pro Juventute Elternberatungsteams stützen, denn auch zu pandemielosen Zeiten gibt es immer wieder Familien, die aus anderen Gründen auf Hilfe in der Kinderbetreuung angewiesen sind. «Falls die Kita schliesst, hat jeder Elternteil Anrecht auf bis zu drei bezahlte Tage, bis die Betreuung organisiert ist.» Wie das jedoch aussieht, wenn ein ganzes Betreuungssystem zusammenbricht, kann Bürki auch noch nicht sagen.

Dann bleibt vielleicht nur eins: Zusammenzustehen und sich gegenseitig zu unterstützen. Bürki empfiehlt Eltern, sich mit anderen Eltern zusammenzutun: In der Nachbarschaft, im Bekanntenkreis, in den Vereinen, und sollten die Kitas schliessen, vielleicht auch mit Eltern der Kitagspändli. Mit Ausnahme von Leuten aus Risikogruppen natürlich. Gesundheitlich vorbelastete und ältere Menschen sollten keine Kinder hüten, da für sie das Virus gefährlich sein kann.

Ideen für kurzweilige Stunden, falls ihr bald viel mehr Zeit mit euren Kindern zu Hause verbringen werdet, gibts demnächst bei uns zu lesen.

Von Christa Hürlimann am 12. März 2020 - 18:28 Uhr