Veloanhänger sind praktisch: Es können zwei Kinder auf einmal transportiert werden, gleichzeitig bekommt man nützlichen Stauraum. Seit dem Boom der E-Bikes fällt das schweisstreibende Pedalen zudem weg und so sieht man die farbenfrohen Gehäuse immer häufiger im Strassenverkehr.
Doch wie sicher sind sie wirklich und was sollte man unbedingt beachten? Ein «Kassensturz»-Test zeigt: Die grösste Gefahr beim Fahren geht von Randsteinen aus. Die Beratungsstelle für Unfallverhütung, Bfu, warnt zudem vor zu schnellen E-Bikes.
Eines gleich vorweg: Beim Anhänger ist die Verletzungsgefahr für Kinder sechs Mal kleiner als beim Kindersitz, wie das Bfu in einer Studie aufzeigt. Das hat zwei einfache Gründe: Der Anhänger kippt in den meisten Fällen nicht um, wenn das Zugfahrrad kippt.
Der Kindersitz auf dem Velo dagegen stürzt bei einem Unfall automatisch mit. Hinzu kommt die Fallhöhe. Der Kopf des Kindes befindet sich beim Sitz ungefähr einen Meter zwanzig über dem Boden. Im Anhänger sitzt das Kind viel tiefer und ist durch das Gehäuse zusätzlich geschützt.
Trotzdem können auch Veloanhänger kippen. Der Fahrtest beim «Kassensturz» macht deutlich: Fährt man mit dem Anhänger mit nur einem Rad schräg über einen Randstein, kann das Gefährt kippen. Im Strassenverkehr sollte man daher immer genügend Abstand zum Randstein einnehmen.
Beim Kauf eines Veloanhängers empfiehlt das Bfu, auf folgende Merkmale zu achten:
- Die Anhängerkupplung soll zusätzlich gesichert werden können (zum Beispiel mit einem Fangriemen). Sie soll so flexibel sein, dass der Anhänger bei einem Sturz des Velos nicht mitkippt. Kupplungen im Bereich der hinteren Radachse bieten mehr Kippsicherheit und besseres Bremsverhalten als Kupplungen im Sattelbereich.
- Hosenträgergurten am Chassis sichern jeden Passagier einzeln und lassen sich nicht durch das Kind selbst öffnen.
- Der Fahrradanhänger sollte mit einer Seitenverkleidung oder einem Speichenschutz ausgerüstet sein, damit Kinder nicht in die Räder greifen können.
- Ein stabiler Überrollbügel schützt bei Überschlägen.
- Ein zwei Meter langer Wimpel macht das Gefährt frühzeitig erkennbar.
- Bremsen mit hohem Wirkungsgrad verwenden, da man ein grösseres Gewicht zum Stillstand bringen muss. Dies trifft in erhöhtem Mass für E-Bikes zu.
Bei Elektro-Velos ruft das Bfu zu besonderer Vorsicht auf. Denn Kinderanhänger sind auch für E-Bikes gestattet, die Geschwindigkeiten bis zu 45 km/h ermöglichen. Das Bfu rät davon allerdings dringend ab und empfiehlt eine maximale Geschwindigkeit von 25 km/h. Der Bremsweg beträgt dann bereits 20 Meter.
Zwei weitere Empfehlungen: Auch in einem Anhänger sollen Kinder einen Helm tragen. Und Kinder unter einem Jahr gehören weder auf einen Kindersitz noch in einen Anhänger.