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Angst, Information, Tatendrang

Wie wir Kinder in Zeiten von Kriegsnachrichten liebevoll begleiten

Der Krieg in der Ukraine beschäftigt nicht nur Wirtschaft, Politik und Gesellschaft – sondern auch Kinder. Mit unseren fünf Tipps können Eltern sie altersgerecht informieren und begleiten.

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Mutter mit Kind

Wenn Eltern aufmerksam hinsehen und zuhören, können sie ihr Kind liebevoll durch unsichere Zeiten begleiten.

Getty Images
1. Der richtige Umgang mit Unsicherheit und Angst

Am 24. Februar hat Russland die Ukraine angegriffen, seither beherrschen Kriegsbilder die News, den Alltag, den Pausenplatz. Die Betrofffenheit ist gross. Der Krieg ist nicht irgendwo ausgebrochen, sondern in Europa, auf unserem Kontinent. «Kommt er auch in die Schweiz?», fragen viele Kinder ihre Eltern. «Hier würde ich erst einmal erklären, dass im Moment viele Menschen daran arbeiten, dass es nicht soweit kommt und der Krieg wieder endet», sagt Sabine Brunner, Psychologin am Marie Meierhofer Institut für das Kind. «Man darf aber auch zur eigenen Unwissenheit stehen als Eltern. Und dann vielleicht zusammen mit dem Kind Informationen suchen. So lernt es, wie man sich selbst einen Überblick verschaffen kann.» Auch zu Gefühlen wie Angst dürfen Eltern stehen. Allerdings nicht ungefiltert: «Es ist wichtig, dass Erwachsene aus ihren Gefühlen kein Tabu machen sondern ihren Kindern vorleben, wie man mit schwierigen Emotionen umgehen kann. Jedoch sollten Erwachsene versuchen, sich sachlich mitzuteilen, um eigene Ängste nicht auf die Kinder zu übertragen.»

2. Wie viel Info ab welchem Alter?

Im Vorschulalter macht es laut Sabine Brunner keinen Sinn, Kinder mit Nachrichten zu konfrontieren. Jedoch können Eltern ein Thema aufgreifen, wenn sie merken, dass das Kind etwas aufgeschnappt hat und sich damit beschäftigt. Ab dem Kindergartenalter kriegen sie automatisch Manches mit. «In diesem Alter spielt entwicklungspsychologisch die Moral eine wichtige Rolle. Kinder wollen wissen, was richtig ist und was falsch. Als Eltern kann man aufzeigen, dass verschiedene Sichtweisen möglich sind und die eigene nicht die einzig wahre ist.» Kindernachrichtensendungen helfen Grundschülern beim Verstehen. Ab ca. 12 Jahren seien Kinder in der Lage, richtige Nachrichten zu konsumieren, wenn die Eltern sie aufmerksam dabei begleiten.

3. Verarbeiten durch Spiel und Ritual

Das Spiel ist eine wichtige Form der aktiven Verarbeitung für Kinder. Ein Kriegs-Rollenspiel muss Eltern nicht beunruhigen. «Man darf das Spiel jedoch mit Fragen und Gesprächen begleiten und auch sagen, wenn es einem zu weit geht», sagt Sabine Brunner. Auch Rituale helfe bei der Bewältigung von Gefühlen. Kleinere Kinder können wir ermutigen, ihr Gefühle zu zeichnen: Wie sieht deine Angst aus? Wie deine Hoffnung? Tröstende Rituale haben meditativen Charakter und tragen zur Beruhigung bei: eine Kerze anzünden oder ein Gebet sprechen – auch ohne religiöse Motivation.

4. Helfen hilft!

Um der Ohnmacht entgegenzuwirken, können wir Kinder ermutigen, im Rahmen ihrer Möglichkeiten aktiv werden. Vielleicht möchten sie ein Plakat für eine Friedensdemonstration gestalten. Oder an einem Flohmarkt Geld sammeln, um die Nothilfe für Menschen in der Ukraine und Flüchtende zu unterstützen. Zum Beispiel beim Roten Kreuz. www.redcross.ch

5. Verstehen durch Videos

Selbst für Erwachsene ist es schwierig, die Hintergründe dieses Konflikts zu überschauen und zu verstehen. Geschweige denn, sie in Worte zu fassen, die für Kinderohren logisch tönen. Diese Aufgabe übernimmt die Kindernachrichten-Sendung «SRF Kids News» mit Erklärvideos:

Von KMY am 7. März 2022 - 09:29 Uhr