«Wenn ich mein Netz auswerfe, fange ich nichts, weil die Fische bereits in den alten Netzen gefangen sind», sagt der griechische Fischer Panagiotis Pantelatos in einem Interview mit der Umweltorganisation Healthy Seas. Das Problem, das er anspricht, sind die sogenannten Geisternetze. Also Fischernetze, die zum Beispiel bei schwerer See von den Schiffen abgerissen werden oder durch Missgeschicke im Meer versinken. Oder auch einfach bewusst dort entsorgt werden.
Geisternetze sind nicht nur auf dem Meeresgrund zu finden: Sie treiben auch herrenlos durchs Wasser oder umspannen Schiffwracks oder Korallenriffe. So oder so entfalten sie eine tödliche Wirkung: Haie, Krabben, Schildkröten, Tintenfische und andere Meerestiere bleiben in ihnen hängen und verenden elendiglich, weil sie sich nicht mehr befreien können. Sogar grössere Tiere wie Schweinswale, Seehunde oder Kegelrobben fallen den Netzen zum Opfer, weil sie in den kleineren wehrlosen Tieren Beute sehen und deshalb angelockt werden.
Manchmal landen die Netze auch als Ganzes in den Mägen von Meeresriesen. Das hat die Obduktion dreier 2016 an der Nordseeküste gestrandeter Pottwale gezeigt.
Besonders fatal: Weil Geisternetze aus Kunststoff gefertigt sind, folglich nicht verrotten, verbleiben sie jahrhundertelang in den Meeren. Sie machen etwa einen Zehntel der 13 Tonnen Plastik aus, die jährlich neu in den Ozeanen landen. Insgesamt schwimmen gemäss Schätzungen 86 Millionen Tonnen Plastik in unseren Ozeanen.
Mit der Zeit zerfallen Geisternetze in immer kleinere Teile. Als Mikroplastik werden sie von den Meeresbewohnern aufgenommen und landen über den Verzehr von Fisch und Meeresfrüchten schliesslich auch im Organismus des Menschen.
Angesichts dieser Tragweite laufen inzwischen erhebliche Anstrengungen, die Meere von Geisternetzen zu befreien. Die Umweltorganisation Healthy Seas ist vor allem im Mittelmeer, in der Adria und in der Nordsee aktiv. Mit Hilfe von über 100 freiwilligen Tauchern hat die Initiative zwischen 2013 und 2018 insgesamt 453 Tonnen Geisternetze aus den besagten Meeren geborgen. Das entspricht in etwa dem Gewicht von drei Blauwalen.
Dieser Abfall wird allerdings nicht einfach entsorgt: Die Fischernetze werden in Slowenien gesäubert und so aufbereitet, dass sie zu Nylonfaden verarbeitet werden können. Daraus werden anschliessend verschiedene Textilien gefertigt.
Das rezyklierte Nylongarn, das aus den oben erwähnten 453 Tonnen Geisternetzen gewonnen wird, reicht beispielsweise für 9 Millionen Paar Socken. Wer diese trägt, reduziert seinen ökologischen Fussabdruck – und trägt dazu bei, dass auch die nächste Generation noch einen lebenswerten Planeten bewohnen darf.
Es gibt sie in diversen Farben, mit Tintenfischen, Krabben und Schildkröten verziert oder mit geometrischen Mustern: Die aus dem Nylongarn von rezyklierten Geisternetzen hergestellten Socken können jetzt im «Sea Happy»-Sammelspass von Coop ergattert werden.
Und so funktionierts: Pro 10 Franken Einkaufsbetrag erhalten die Kunden eine Sammelmarke. Für 40 Sammelmarken gibt es einen Sammelartikel gratis. Die Marken können zwischen dem 16. August und dem 28. September gesammelt werden. Eingelöst werden können sie bis am 5. Oktober 2019.
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Die meeresfreundlichen Socken können auch für 19.90 Franken bei Coop gekauft werden.
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