Maximiliano heisst der Kleine, der während eines KLM-Fluges nach Amsterdam auf der Toilette im Flieger das Licht der Welt erblickt. Gemäss der Spaarnse Gasthius Klinik in Haarlem, wohin Mutter und Sohn nach der Landung gebracht wird, wurde er nach einem Helfer im Flugzeug benannt, in dem sich zwei Ärzte und eine Krankenschwester befanden.
Zu unfreiwilligen Geburtshelferinnen werden 2018 auch zwei Polizeiassistentinnen der Stadtpolizei Zürich. «Wir sahen einen Wagen, der auffällig zwischen zwei Fahrstreifen stand, und dachten zuerst an eine Panne», erzählt Polizeiassistentin Leandra Sprecher damals dem SRF. «Da stieg der Fahrer des Wagens aus und schrie, dass seine Frau ein Kind auf die Welt bringe.» Als sie zum Wagen geht, sieht sie bereits das Köpfchen des kleinen Mädchens, das man mit vereinten Kräften gesund und munter zur Welt bringt.
Ein 8-Pfund-22-Cent-Baby am Postschalter
Ein beliebter Geburtsort scheint die Schlange am Postschalter zu sein – oder aber man wartet dort einfach so lange, dass es irgendwann einfach rausmuss. So geschehen 2004 in Österreich. Gerade mal ein paar Minuten dauert es, bis die 40-jährige Mama ihr Kind in den Armen hält. Auch der kleinen Dulce ist die Schlange in der Postfiliale im britischen Cambridgeshire wohl definitiv zu lang. Ihre Mama Sonia Marina Nascimento bringt sie 2009 dort zur Welt, noch bevor die herbeigerufene Ambulanz es schafft. Der Poststelleninhaber Paul Childs legt das Baby auf die Waage. «2,34 kg. Sie zu verschicken, würde 8 Pfund 22 Cent kosten», erklärt er der BBC trocken.
Nicole und Dirk J. aus dem deutschen Bad Saarow schaffen es 2010 zwar ins Krankenhaus, Töchterchen Emma hats aber so eilig, dass sie nicht warten mag, bis der Kreisssaal erreicht ist, sondern im Lift geboren wird. Zum grossen Erstaunen ihrer Eltern. Denn Nicole hatte zwar die ganze Nacht Wehen, ging aber auch bei ihrem dritten Kind von einer längeren Prozedur aus: «Unsere beiden ersten Kinder kamen beide zwei Wochen zu spät, und die Geburten dauerten ewig», erzählt sie der «Berliner Zeitung».
Keine Gratis-Eintritte für Disneyland-Babys
Etwas knapp ist auch das Timing von Sarah und Marian aus Berlin, die kurz vor der Niederkunft noch heiraten wollen. Das Ja-Wort wartet Baby Flynn zwar noch ab, aber beim Anschneiden der Hochzeitstorte gibts für den Kleinen kein Halten mehr. Ein echter Überraschungsgast für seine frisch vermählten Eltern.
Mit einem hartnäckigen Gerücht kämpft der Freizeitpark Disneyland im US-Staat Florida. Es heisst, Babys, die dort geboren werden, erhalten lebenslangen Gratis-Eintritt. Was immer wieder dazu führt, dass sich Hochschwangere auf Achterbahnen wagen und Frauen in den Wehen den Park stürmen. Nur: Das Gerücht stimmt nicht, sagt eine, die es wissen muss. Teresa Salcedo ist 1979 das erste Baby, das in Disneyland zur Welt kommt. Donald, Mickey und Goofy besuchen sie danach im Spital und sie bekommt ein Zertifikat mit der Aufschrift «Disneyland Birth Certificate No. 1», das ist alles. Übrigens sind seither nur drei weitere Babys in Disneyland zur Welt gekommen, alles Mädchen, das letzte 2012 auf einem Parkplatz.
Von Leben und Tod
Tatsächlich so geplant ist die Geburt des kleinen Ajax am 25. Oktober 2011, öffentlich in der Microscope Gallery in New York. Sie ist das Highlight der Performance «The Birth Of Baby X» seiner Mama, der Künstlerin Marni Kotak, und wird natürlich auch filmisch festgehalten. Was der mittlerweile Elfjährige heute wohl von seiner spektakulären Geburt hält?
Wie nahe Leben und Tod zuweilen beieinander liegen, erfährt 2009 eine junge Frau aus der honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa. Die Hochschwangere ist zu Fuss auf dem Weg ins Spital, als sie vor einem Bestattungsinstitut zusammenbricht. Nach Berichten der lokalen Zeitung «El Heraldo» lädt Carlos Rosa, ein Mitarbeiter der Gerichtsmedizin, die Frau in den Leichenwagen, um sie ins Krankenhaus zu bringen. Allerdings bleibt er im Verkehr stecken – was dazu führt, dass das Baby das Licht der Welt im Leichenwagen erblickt. Und Carlos Rosa bei der Ankunft am Ziel für einmal etwas echt Lebendiges aus demselben lädt.
Vergessen wir nicht die Kriegsbabys
À propos Leben und Tod. Toll, wenn es auch in schweren Zeiten Geschichtchen zum Schmunzeln gibt wie diese. Aber lasst uns nicht die gut 30’000 Babys vergessen, die nach Angaben von Save the Children in der Ukraine monatlich in den Krieg hereingeboren werden – und weltweit gibt es noch viel mehr solche Kriegsbabys. Die Bedingungen, unter denen sie zur Welt kommen, könnten lebenslange Auswirkungen auf ihre Gesundheit haben, physisch und psychisch. Schön, wenn man nach der Geburt in sicherer Umgebung ein gesundes Baby im Arm halten darf.