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Er ist doch noch ein Baby!

13 Dinge, die mir in Sachen Kindsgi-Eintritt durch den Kopf gehen

Der Sohn unserer Redaktorin Marie kommt im Sommer in den Kindergarten. Was das mit ihr macht und wie sie sich dabei fühlt, offenbart sie hier.

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Kleiner Junge im Kindergarten

Redaktorin Marie findet, Kinder sind doch noch Babys, wenn sie in den Kindergarten kommen.

Getty Images/Image Source

Wir haben ein Juni-Kind. Unser Sohn wird also gerade mal vier Jahre und rund 2,5 Monate alt sein, wenn er in den Kindergarten kommt. Ich dachte immer, ich werde eine dieser bedingungslos stolzen Mütter, die nur Freude und Sicherheit fühlt, wenn nächste grosse Schritte anstehen.

So wie eben die Einschulung zum Beispiel.

Nun ist es so, dass meine Vorstellung gelinde gesagt nicht ganz zur Realität wurde. Wenn ich nämlich dran denke, dass unser Bub schon in wenigen Monaten in den Kindergarten kommt, fahren die Gedanken in meinem Kopf – und Herz – wilde Achterbahn.

1. Er ist doch noch ein Baby!

Natürlich ist er kein Baby mehr. Er zieht sich selber an, weiss sehr genau, was er will und was nicht. Redet wie ein Grosser. Argumentiert wie ein ganz Grosser. Trotzdem: Er ist doch noch ein Baby.

2. Shit, werde ich für immer glauben, dass er ein Baby ist?

Meine eigene Mutter will nicht all zu viel spoilern, aber sie nennt auch mich, ihr Jüngstes, noch ein Baby. Ich bin 44.

3. OMG, wird er Freunde finden?

Und was, wenn er gehänselt wird? Kann nicht sein. Er ist doch wahnsinnig herzig, hübsch, lustig, clever, neugierig. Er ist aber auch fies. Seiner besten Freundin kündigt er die Freundschaft gerne 38 Mal. Pro Tag.

4. Was, wenn die Kindergärtnerin doof ist?

Ich will doch nur, dass sie ihr ganzes Augenmerk auf ihn richtet. Dass sie schaut, dass er nie Hunger oder Durst hat. Und nicht friert. Oder heiss hat. Und immer mit Pflästerli zur Stelle ist, wenn er sich aufschürft. Ist doch nicht zu viel verlangt.

5. Werde ich die oberpeinliche Mutter am ersten Tag?

Ich habe bei meiner Nichte schon einen ersten Kindergarten-Tag erlebt. Ich habe Rotz und Wasser geheult. Kurzfristig war das ganze Augenmerk auf mich gerichtet. War mir natürlich nicht recht. Dem Nichtenkind genau so wenig. Muss dringend an Verbesserung arbeiten. Sehr wasserfeste Mascara hab ich schon.

Glückliche Kinder im Kindergarten

Glückliche Kinder im Kindergarten: so wünsche ich es mir!

Getty Images/Tetra images RF
6. Wie kommt man morgens schnell aus dem Haus?

Mit dem Kindergarten beginnt ja der Ernst des Lebens. Dieser erfordert Pünktlichkeit. Wir sind aber Trödel-Fans. Mit wir meine ich unseren Sohn. Bis wir es aus dem Haus schaffen, wird es gerne auch mal 9.30 Uhr. Obwohl wir seit 6.30 Uhr wach sind. Fühle mich also jetzt schon massiv gestresst.

7. Chindsgi-Täschli und Znüni-Box

Gibts da Regeln? No-gos? Ist ein Paw-Patrol-Täschli Shit oder Hit? Und darf man ins Znüni-Böxli auch mal was Cooleres als nur Darvida und Apfelschnitze tun?

8. «Ich will nöööööd in Chindsgi!!!»

Sagt unser Sohn fast täglich. Wir kennen ihn. Gut möglich, dass er wirklich kein Enthusiast der ersten Stunde wird. Könnte streng werden. Schon mal Sorry im Vorfeld, liebe Kindergärtnerin.

9. Wie lange darf ich mein Baby auf dem Weg begleiten?

Ich würde gerne bis zur Vollendung seines 30. Lebensjahres.

10. Schafft er es, sich bis Sommer von seinen heissgeliebten Windeln zu trennen?

Alles ist möglich. Seit er aber mal belauscht hat, dass ich jemandem erzählte, dass Kinder nur in den Kindergarten dürfen, wenn sie trocken sind, sagt er jeweils mit Lausbubenlachen, dass er die Windeln «ganz einfach noch ganz laaaange» behalten wird. Sali Schweissausbrüche.

11. Worüber redet man mit anderen Elternteilen auf dem Pausenplatz?

Ich schwatze gerne über Trash-TV, skandalöse Hollywood-Affären und Nachbarschaftseskapaden. Dinge, von denen ich nichts verstehe: Kochen, backen, basteln, Kindergeburtstagparty-Battles …..

12. Ist der Hort Gold oder Pech?

In meiner Nachbarschaft gehen die Meinungen auseinander. Während die einen den Hort das Beste überhaupt finden und betonen, wie gerne ihre Kinder gehen und wie toll die Betreuungspersonen sind. Andere sagen, der Hort sei ein Unort. Die Kinder immer hungrig, nass, frierend. Und langweilig ist es da. Wir sollen, wenn möglich, unser Kind AUF KEINEN FALL schicken.

13. Hey, eventuell wird alles ultra super!

Extrem gut möglich, dass unser Sohn den Kindsgi den Hit finden wird, die Kindergärtnerin super ist, der Junge tolle neue Freunde finden wird, sehr schnell selber lernt, den Weg zu laufen, wir noch mehr tolle Eltern und Kinder kennenlernen, um dann schnell eine einzige riesige und sehr glückliche Quartier-Clique zu werden, wo alle Kinder bei allen Familien ein- und ausgehe können wie sie wollen. Doch, doch, mo-mol, aber ganz sicher wird das alles genau so. Und drum: Bring it on, Kindergarten!

Von SI online am 7. März 2024 - 07:00 Uhr