Alexandra Maurer verkündet ihre zweite Schwangerschaft. Mit 42 Jahren erwartet die Moderatorin ein kleines Wunder – im wahrsten Sinn des Wortes: Nach schweren Geburtskomplikationen bei der Geburt ihrer Tochter Amélie (6) galt sie als unfruchtbar. «Es folgten jahrelange Behandlungen, Operationen und tolle ärztliche Unterstützung, bis ich heute diese Happy News verkünden darf», sagt sie gegenüber 20 Minuten. «Das Gefühl, jetzt doch noch einmal schwanger sein zu dürfen und Mutter zu werden, ist unbeschreiblich.»
Diese Vorteile hat ein grosser Altersabstand zwischen Geschwistern
Ihre Tochter freut sich riesig, dass sie eine grosse Schwester wird. «Amélie war überglücklich und die Erste, die vom Nachwuchs erfuhr. Sie hat mich umarmt und meinte: ‹Ich habe mir mein ganzes Leben lang ein Geschwisterchen gewünscht. Endlich geht dieser Wunsch in Erfüllung!›» Dass sie die «beste grosse Schwester ever» wird, steht für Alexandra Maurer ausser Frage.
Ein grosser Altersabstand zwischen Geschwistern hat viele Vorteile.
Getty ImagesTatsächlich wirkt sich ein grosser Altersabstand zwischen Geschwistern positiv auf deren Beziehung und das Familienleben aus – in sieben konkreten Punkten:
- Zeitfenster, die nur fürs Baby da sind: Ältere Geschwister gehen in den Kindergarten oder die Schule. Sie haben eigene Hobbys und Freunde. Während jüngere Kinder selbst noch viel Aufmerksamkeit von den Eltern fordern, bietet das Tagesprogramm der älteren Geschwister oft Zeitfenster, in denen die Eltern ihr Baby richtig geniessen können – ohne schlechtes Gewissen oder den Druck, allen gerecht werden zu müssen.
- Urvertrauen ist schon da: Wenn Kinder erst etwas später Geschwister bekommen – ideal sei ein Abstand von mindestens drei Jahren, sagen Experten –, hatten sie viel Zeit mit Mama und Papa und sind sich ihrer Liebe gewiss. Dieses Urvertrauen ist die beste Voraussetzung, die Welt um sie herum schon etwas selbständiger zu entdecken und zu erobern.
- Weniger Rivalität zwischen den Geschwistern: Ab einem gewissen Altersabstand (mehr als drei Jahre) nehmen Konkurrenzkämpfe ab. Je jünger ein Kind bei der Geburt des Geschwisterchens ist, desto tiefgreifender sind die Veränderungen, wenn es die Mutterliebe, elterliche Aufmerksamkeit und seinen festen emotionalen Platz plötzlich teilen muss, sagt Jacqueline Suter-Pfeiffer von der Stiftung Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienste St. Gallen in unserem Interview zu Geschwisterbeziehungen. «Ältere Kinder können sich besser ausdrücken und haben bereits eine klarere Position in der Familie sowie ein grösseres Bezugssystem.»
- Vorbild ist vorhanden: Da sich Geschwister mit einem grösseren Altersunterschied entwicklungsmässig stärker unterscheiden, dient das ältere dem jüngeren als Vorbild – und zwar eines, das wir selbst (hoffentlich!) gut finden oder zumindest noch dahingehend beeinflussen können.
- Je grösser die Geschwister, desto besser können sie helfen: Natürlich darf man sie nicht als Hilfsbabysitter missbrauchen. Aber viele Geschwister mögen es, mithelfen zu dürfen, und es steigert ihre Sozialkompetenz und ihr Selbstvertrauen, wenn sie gebraucht werden. Klar ist, dass ein grösseres Kind schon ganz andere Aufgaben übernehmen kann, weil es einfach kompetenter ist. Ein Zweijähriges kann vielleicht mal die Feuchttücher reichen oder einen Body auswählen, ein älteres Geschwisterkind hingegen ist im Alltag mit Baby oft eine richtige Hilfe: Es kann das Baby halten (und unterhalten), wenn Papa den Zmittag zubereitet oder Mama Milch abpumpt, es in den Schlaf wiegen oder vielleicht sogar schon selbständig eine Runde mit dem Baby im Buggy drehen.
- Beschützer stets zur Stelle: Ein Zweijähriges im Restaurant alleine in die Spielecke gehen lassen, während man selbst in Ruhe fertig isst? Kommt für die wenigsten Eltern infrage. Wenn hingegen die grosse Schwester oder der grosse Bruder dabei ist? Na klar!
- Mehr Schlaf für die Eltern: Die schlaflosen Nächte in der ersten Zeit mit Baby zehren besonders an den Kräften – ein weiterer guter Grund, mit der Vergrösserung der Familie etwas zu warten. Denn je älter die Geschwisterkinder, desto kleiner das Risiko, dass sie nachts auch noch den Schlaf unterbrechen.