Ob Prinz Archie aktuell fleissig an seinem «back to school sign» bastelt? Mit einem solchen posieren in den USA Kinder jeweils am ersten Schultag fürs Fotoalbum. Und genau dieser erste Schultag dürfte für den Sohn von Prinz Harry (39) und Herzogin Meghan (43) bald anstehen.
Am 6. Mai wurde Prinz Archie fünf Jahre alt. Damit erreichte der Enkel von König Charles III. (75) das Alter, in dem Kinder in den USA normalerweise in die Schule kommen. Ein neuer Lebensabschnitt für den Kleinen und seine Eltern Harry und Meghan.
Das lernte Prinz Archie im Kindergarten
Bis anhin besuchte Archie einen Kindergarten in Montecito, wo die Familie Sussex wohnt. Einer, der auch von nicht prominenten Kindern besucht wird. Archie werde dort genauso wie seine Eltern als normale Menschen behandelt, ihr Promistatus ist nicht von Bedeutung, so ein Elternteil eines Klassengspändlis von Archie vor zwei Jahren gegenüber der Daily Mail. «Für die anderen Kinder ist Archie nur einer von ihnen. Sie wissen nicht, dass seine Eltern Royals sind, und es wäre ihnen wahrscheinlich auch egal – es sei denn, Meghan wäre eine Disney-Prinzessin», heisst es. Und auch Archies Eltern sollen keinen Sonderstatus vorgelebt haben. Vielmehr setzte Harry seinen Sohn oft höchstpersönlich beim Kindergarten ab und holte ihn auch wieder selber ab.
Ganz ein 08/15-Kindergarten war es dann aber doch nicht. Vielmehr setzt die gewählte Vorschule in Montecito auf Frühförderung. Musik, Spanisch, Tanz, Theater – sogar Programmieren und Freundlichkeit wird unterrichtet. Damit sollte der Fünfjährige nun also perfekt vorbereitet sein für den Schulanfang.
Besucht Prinz Archie eine öffentliche Schule?
Da Prinz Harry und Herzogin Meghan bereits bei der Vorschule nicht auf einen Sonderstatus gesetzt haben, liegt die Vermutung nahe, dass sie jetzt bei der Schule für Archie schlicht auf eine Public-School setzen, also auf eine öffentliche Schule. Erst recht, weil es davon in ihrem Wohnort Montecito zwei mit hervorragendem Ruf gibt, wie Gala.de schreibt: Die Montecito Union School und die Cold Spring Elementary School.
Rund 400 Schüler:innen besuchen die Montecito Union School, die für den Staat Kalifornien überdurchschnittlich gute Lese- und Mathe-Kompetenzen haben. In einem Schulranking von «U.S. News» landet die Schule immerhin auf dem 80. Platz. Noch weiter vorne ist da die Cold Spring Elementary School, die auf dem zwölften Platz des Rankings liegt, und deren rund 200 Schüler:innen bei den Lese- und Mathe-Kompetenzen sogar noch etwas besser sind.
Trotzdem dürften beide Schulen die Anforderungen von Prinz Harry und Herzogin Meghan nicht erfüllen, meint Adelsexperte Arndt Striegler im Gespräch mit «Gala». Er hält es für unwahrscheinlich, dass sich die Ex-Royals für eine der beiden staatlichen Schulen entscheidet. Dabei geht es einerseits um Sicherheit: «Ich glaube, die Sussex werden sich für die relative Sicherheit einer Privatschule entscheiden, um ihr Kind besser zu beschützen. Sicherheit ist oberstes Gebot», so der Experte. Und Privatschulen seien auf die «ungewöhnlichen Umstände» eines prominenten Kindes besser vorbereitet. Auch wäre der Besuch einer gewöhnlichen staatlichen Schule gemäss Arndt Striegler für Archie nicht standesgemäss, «schliesslich ist er Mitglied der britischen Königsfamilie».
Wählen Harry und Meghan für Archie eine Privatschule?
Wenn es keine öffentliche Schule wird, wird es also eine private. «Gala» führt als mögliche Schule die Laguna Blanca School in Santa Barbara auf. Und ein Blick auf deren Website zeigt, dass diese tatsächlich ein vielfältiges Programm anbietet, das ganz nach dem Geschmack von Harry und Meghan sein könnte.
Die Schule, die auf eine 90-jährige Geschichte zurückblickt, setzt auf «innovative Lernmethoden und Programme». Dabei geht es unter anderem um erfahrungsbasiertes Lernen und Kunstprogramme. Aber auch mit Wettkampfsport und hochmodernen Einrichtungen wird geworben, im Zentrum stehen das Wohlbefinden und die Lebensbalance der Schüler:innen. Später, ab der fünften oder sechsten Klasse, steht auch «Community Service» auf dem Programm, also Einsätze für die Gemeinschaft. «Das Leitbild der Laguna Blanca School legt Wert darauf, gemeinnützige Arbeit zu einem integralen Bestandteil des Schullebens zu machen», ist der Website zu entnehmen.
Wie der Alltag an der Laguna Blanca School aussehen könnte, zeigt dieses Werbevideo der Schule:
Kritiker melden sich
Ob es wirklich die Laguna Blanca School wird, ist jedoch unklar. Richard Mineards des «Montecito Journal» schrieb im Februar des letzten Jahres einzig, dass Harry und Meghan eine lokale Privatschule in Betracht ziehen würden und bei der Besichtigung eines Campus gesehen worden seien. Dazu erwähnte er auch, dass die Schulgebühren in der Region zwischen 6'000 bis 50'000 Dollar kosten würden – also zwischen 5'000 bis über 40'000 Franken. Zahlen, die vom britischen «Mirror» diesen Juni ebenfalls publiziert wurden – und die Kritiker auf den Plan riefen.
Gegenüber «GBN America» meinte der Royal-Kommentator Lee Cohen: «Es ist äusserst empörend zu hören, dass Harry und Meghan, die selbsternannten Verfechter der Gleichberechtigung und sozialen Gerechtigkeit, überhaupt erwägen, ihre Kinder in einer exklusiven, unverschämt teuren Schule anzumelden.» Er nannte die beiden sogar «Betrüger»: «Ihre Kinder auf eine so renommierte Institution zu schicken, entlarvt die Betrüger, die Harry und Meghan sind, völlig. Indem sie genau das System der Privilegien aufrechterhalten, das sie angeblich entlarven wollen.»
Beim «Mirror» wiederum kam der Royal-Experte Tom Quinn zu Wort, der das Problem weniger bei den Kosten für eine Privatschule sah. «Harry und Meghan haben mehr als genug Geld, um sich die besten Schulen Kaliforniens leisten zu können, und trotz Meghans Wunsch, als jemand gesehen zu werden, der den Armen und Ausgegrenzten hilft, hat sie nicht die Absicht, ihren Kindern weniger zu geben als das Beste, was man für Geld kaufen kann.» In den USA sei es zudem die Norm, dass Prominente ihre Kinder auf Eliteschulen schickten. Das bringe durchaus auch den Vorteil guter Kontakte zu anderen wohlhabenden und gut vernetzten Kindern.
Ein Problem sieht Tom Quinn aber trotzdem: «Der Nachteil, wie wir bei so vielen Kindern von Prominenten gesehen haben, besteht darin, dass dadurch Erwartungen für das Erwachsenenleben geweckt werden können, die nicht leicht zu erfüllen sind. Nur weil deine Eltern berühmt sind, heisst das nicht, dass du berühmt sein wirst, aber damit umzugehen kann schwierig sein.»
Viele Diskussionen, keine Bestätigungen
Während scheinbar die halbe Welt nun also über die zukünftige Schule diskutiert, haben Harry und Meghan sämtliche Gerüchte bisher unkommentiert gelassen. Kein Wunder: Recht machen können sie es wahrscheinlich so oder so kaum jemandem. Wählen sie eine öffentliche Schule, werden die Kosten für die Sicherheit sicher bald zum Thema – wie aktuell auch bei ihrem Kolumbien-Besuch. Wählen sie hingegen eine Privatschule, wird ihnen Betrug vorgeworfen oder vor dadurch geweckten Erwartungen der Kinder gewarnt.
Wie sich Harry und Meghan bei dieser schwierigen Schulwahl entschieden haben, dürften sie zumindest vorerst also für sich behalten. Und so wird man auch kaum ein Bild von Archie mit seinem «back to school»-Bild zu sehen bekommen. Vielmehr wird Archie den Schulanfang hoffentlich ohne grossen Rummel mit seiner Familie geniessen können. Und falls dem kleinen Prinzen bei all den Diskussionen inzwischen die Vorfreude vergangen ist: Hier haben wir sieben Tipps für gute Laune zum Schulstart.