Abstand halten, daheim bleiben, nur vereinzelt mit ganz wenigen Gspändli abmachen – gerade für Kinder und Jugendliche wird die Corona-Pandemie und die damit verbundene Isolation je länger, je mehr zur Geduldsprobe und führt immer mehr zu ernsthaften psychischen Problemen.
Nicht so bei den Kindern von Morgan, 33, und Bode Miller, 43. Als Teil einer achtköpfigen Familie haben die nämlich nicht nur jede Menge Geschwister zum Spielen. Ihr neues Daheim im Winter-Resort Big Sky im US-Bundesstaat Montana, das sie im Sommer 2019 als zweiten Wohnsitz neben ihrem Zuhause in Südkalifornien bezogen haben und wo sie seither teilzeit leben, teilen sie sich nämlich mit der Familie ihrer Schwester Erin Arend, wie Bode Millers Frau Morgan in einem Beitrag auf Instagram zeigt. Auf den Bildern sieht man die beiden Familien in einer fröhlichen Runde vor ihrem Haus, beim Spielen in der Natur oder gemütlich um die Feuerstelle sitzen.
Schaut doch total gemütlich aus – diesen Kindern scheint es auch während der Pandemie an nichts zu fehlen. Und das Modell entspräche genau den Vorstellungen des 2020 verstorbenen Kinderarztes Remo Largo, der sich in seinem letzten Buch «Zusammen leben» gegen das Leben in Kleinfamilien aussprach: «Denn Kinder brauchen die Gemeinschaft für ihre Entwicklung, brauchen Inspiration von anderen Kindern und weiteren Erwachsenen, an denen sie sich orientieren können und die ihnen als Vorbilder dienen.»
Bei den Millers scheinen auch die Erwachsenen glücklich zu sein mit ihrer Wohngemeinschaft, wie Morgan Miller im Beitrag schreibt: «Es klingt verrückt und manchmal ist es das auch, aber während derzeit wegen der Pandemie so viele voneinander getrennt sind und sich alleine fühlen, sind wir so unglaublich glücklich, einander zu haben.» Neben dem gemütlichen Teil überzeugt das Modell aber auch in ganz praktischen Dingen: Die Erwachsenen teilen sich auch Dinge wie Kochen, Putzen oder Kinderbetreuung.
Bei so vielen Vorteilen fragt man sich als berufstätige Eltern doch gleich: Warum machen das eigentlich nicht viel mehr Familien so?
Natürlich fordert dieses Wohnmodell eine gewisse Offenheit und Toleranz – aber als Eltern von sieben Kindern beweisen Morgan und Bode Miller schon lange, dass sie dies haben. Bode Miller war bereits Vater von Sohn Samuel, 7, und Tochter Neesyn, 12, als er mit seiner Ehefrau Morgan Beck, 33, ehemalige Beachvolleyballerin und Model, Sohn Nash, 5, bekam. Es folgten Tochter Emeline, die 2018 im Alter von eineinhalb Jahren auf tragische Weise verstarb, sowie Söhnchen Easton, 2, und schliesslich die Zwillinge Asher und Aksel, 1.
Zudem ist Bode Miller, der im Skizirkus immer als rebellischer Freigeist und Hippie galt, auch selbst in einem speziellen Zuhause aufgewachsen: Seine Hippie-Eltern hatten für sich und ihre vier Kinder in der Einsamkeit eines Waldes im US-Bundesstaat New Hampshire ein Haus an einem Bach gebaut, ohne Strom oder fliessendes Wasser. Sie waren Selbstversorger und unterrichteten ihre Kinder auch selbst. Als Zweijähriger erlernte Miller das Skifahren und verbrachte ab dann die meiste Zeit im nahe gelegenen Skigebiet.
Der Umzug mit seiner Frau und seinen Kindern nach Big Sky ist für ihn nun eine Rückkehr zu seinen Wurzeln. Die Nähe zur Natur, die Kindern so viel bieten könne, wollten er und seine Frau auch ihren eigenen Kindern mitgeben, schreibt Miller im Beitrag dazu auf Instagram:
Und während der Pandemie kommen die Vorzüge ihrer Wohngemeinschaft mitten in der Natur nun eben besonders zum Tragen. Morgan Miller schliesst ihren Beitrag mit folgendem Satz ab: «Wir hoffen, dass unsere Kinder, wenn sie an das Jahr der Pandemie zurück denken, sich an eine Zeit voller Liebe, Familie und dem Besten aus dieser wirklich schwierigen Situation erinnern.»