Mit 14 Jahren auf dem Cover der «Elle», mit 18 die Frau eines Star-Regisseurs, mit 21 internationales Sexsymbol und Modeikone und mit 25 schon Mutter in zweiter Ehe: Brigitte Bardot (88), die Tochter eines französischen Industriellen, legte im Leben einen Schnellstart hin.
«Ich war nicht reif genug, um Mutter zu sein»
Brigitte Bardot
Doch, wie der Volksmund richtig bemerkt, ist nicht alles Gold, was glänzt. Für Brigitte Bardot kamen Erfolg, Ruhm und Mutterschaft viel zu schnell. Sie war ein gefeierter Star und trug bereits die Verantwortung für eine Familie in einem Alter, in dem sie sich selbst noch als Kind fühlte. «Ich war nicht reif genug, um Mutter zu sein», urteilt sie im neu erschienen Dokumentarfilm «Brigitte Bardot: Die Rebellische» über sich selbst. Der Film wurde am 19. Juni im französischen Fernsehen ausgestrahlt.
Brigitte Bardot wollte keine Mutter sein
Sie sei ein «ewiges Kind» gewesen, das eigentlich seinerseits Betreuung gebraucht hätte durch ihre Eltern, so «BB», wie sie von ihren Fans liebevoll genannt wird. Doch stattdessen trug sie plötzlich die Verantwortung für ein Baby. Und wurde dieser nicht gerecht.
«Ich bin keine Mutter, ich will auch keine sein»
Brigitte Bardot
Bereits vor der Geburt ihres ersten Kindes, als sie in ihrer zweiten Ehe mit Schauspieler Jacques Charrier (86) schwanger wurde, wusste Brigitte Bardot, dass sie sich in der Mutterrolle schwer zurechtfinden wird. «Ich bin keine Mutter, ich will auch keine sein», sagte sie einmal in einem Interview. Ihre Schwangerschaft bezeichnete sie als Albtraum. Mehrmals zog sie in Erwägung, das Kind abzutreiben – jedoch erlaubten ihr ihre Ärzte diesen Schritt offenbar nicht, da sie zu dem Zeitpunkt bereits mehrere Abtreibungen hinter sich hatte.
Brigitte Bardot bezeichnete ihren Sohn als «Tumor»
Als die Film-Diva am 10. Januar 1960 den kleinen Nicolas-Jacques zur Welt brachte, brach ihre eigene Welt zusammen. Sie verfiel in eine schwere Depression und versuchte sogar, sich das Leben zu nehmen, als ihr Baby erst wenige Monate alt war.
Drei Jahre später wurde ihre Ehe geschieden. Nicolas-Jacques' Vater erhielt das volle Sorgerecht zugesprochen. Doch Bardot hörte nicht auf, unter der Mutterschaft zu leiden. «Es war wie ein Tumor, der sich on mir ernährt hatte, den ich in meinem geschwollenen Fleisch getragen hatte und der nur auf den gesegneten Moment wartete, in dem er mich endlich loswerden würde», schrieb sie in ihrer Autobiografie 1995. Sie hätte lieber «einen kleinen Hund zur Welt gebracht», so die Tierschützerin.
So zerrüttet ist das Verhältnis von Brigitte Bardot zu ihrem Sohn
Aussagen, die ihren Sohn veranlassten, die eigene Mutter zu verklagen. Auch zu seiner Hochzeit hat Nicolas-Jacques seine Mutter nicht eingeladen. Er lebt mittlerweile mit seiner Familie in Norwegen. Zwischen Mutter und Sohn soll schon lange kein Kontakt mehr stattgefunden haben.
Ob sich daran etwas ändert, nachdem sich Brigitte Bardot im neuen Dokumentarfilm versöhnlich zeigt? Sie habe nie Muttergefühle gehegt, sagt die Diva. Aber dennoch sieht sie aus heutiger Sicht, dass sie ihr eigenes Trauma an ihr Kind weitergereicht hatte. «Letztendlich wusste ich, dass ich Eltern brauchte, einen Liebhaber in meiner Nähe, der mich führen, beschützen und mir helfen würde. Ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, einem Kind das zu geben, was ich von anderen erwartet habe.»