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Nina Bott berichtet ungefiltert

Chaos im Familienalltag – was Kinder daraus lernen können

Schulrucksäcke, Taschen, Jacken, Schlüssel und ein Portmonee hängen an ihr, dazu gabs eine Pipi-Notfallübung hinter dem nächsten Busch: Auch bei Nina Bott herrscht im Familienalltag manchmal schlicht das Chaos. Und was bitte können Kinder dabei lernen? Eine ganze Menge!

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Nina Bott mit Gepäck

Viel Gepäck für Nina Bott: Die Schauspielerin auf dem Heimweg von Kita und Schule mit den Sachen von drei ihrer vier Kinder.

www.instagram.com/ninabott

Ja, es gibt sie, jene durch und durch perfekt organisierten und genauso disziplinierten Eltern, welche die Schulsachen und Klamotten ihrer Kinder schon am Vorabend mit ihnen bereit legen, auch das Obst und Gemüse für die Znüniboxen fein säuberlich mit Zeitvorsprung schnippeln, deren Kinder sich morgens nach dem tadellos designten Zeitplan selbständig und ohne Widerrede für die Schule fertig machen und nach ihrer Heimkehr auch unaufgefordert alle ihre Dinge wieder genau so schön an ihren festen Platz versorgen. Und sich dann an die Hausaufgaben machen.

Und dann gibt es uns.

Schön wärs …

Wir müssen den Wecker dreimal stellen, morgens noch schnell zwei einigermassen ähnliche Socken pro Kind suchen – «und wo ist der zweite Schuh?!?» – und für die Kleinsten gibts den Zmorge aka eine Ovo auf dem Weg in die Kita, weil die Zeit zum Aufdecken fürs Frühstück nicht reicht. Abends schmeissen die Kinder ihre Sachen irgendwo hin – oder überlassen es schon auf dem Heimweg der Mama. So wie bei Nina Bott (45), die sich voll beladen auf einem Bild auf Instagram zeigt. Und wie die Kommentare dazu zeigen, geht es ganz vielen anderen Erziehungsberechtigten ähnlich. Wie gut tut es dann zu sehen, dass auch sie manchmal froh wären um mehr als 24 Stunden pro Tag – und um acht Arme, so wie es die Schauspielerin und Vierfach-Mama schreibt. Dabei können die Kinder nicht nur von den vorbildlich organisierten Eltern viel fürs Leben lernen. Sondern eben auch von den anderen. Uns kommen spontan fünf Dinge in den Sinn.

Flexibel bleiben 

Kinder, die hin und wieder mal eine chaotische Situation mit ihren Eltern meistern, haut es nicht so schnell aus der Bahn, wenn auch in der Schule oder auf dem Heimweg oder unterwegs mit Gspänli etwas mal anders verläuft, als sie es sich gewohnt sind. Sie lassen sich nicht gleich aus der Ruhe bringen und reagieren vielleicht genau so kreativ, wie sie es bei ihren Eltern zum Beispiel in morgendlichen «Notfallübungen» gesehen haben: «Keine Znüni-Rüebli mehr im Vorrat: Wie wärs mit den gekochten Kartoffeln vom Vorabend?»

Gelassen bleiben 

Stressige Situationen sind mühsam und gerade für Kinder besonders herausfordernd. Aber auch Erwachsene haben nicht immer alles im Griff, und das dürfen die Kinder wissen. Es nimmt ihnen auch selber den Druck, stets überall perfekt sein zu müssen.

Hilfe annehmen

Die Nachbarin bietet im morgendlichen «Gjufel» spontan eine Mitfahrgelegenheit? Der Nachbar lädt zum gemeinsamen Zmittag in der knapp bemessenen Pause? «Ja gern!» Hilfe anzunehmen, schafft Nähe – und längerfristig ein grösseres Netz, das euch in Notfällen auffängt. Kinder, die das bei ihren Eltern beobachten, werden auch selbst weniger Hemmungen haben, Hilfe dankend anzunehmen. Und umgekehrt natürlich auch Hilfe anbieten.

Sich entschuldigen 

Wichtig, wenns mal wieder drunter und drüber ging und wir uns dabei vielleicht im Ton vergriffen haben: Besprechen wir die Situation später und vor allem: Entschuldigen wir uns bei unseren Lieben! Nicht nur, um ihnen wie oben erwähnt zu zeigen, dass auch wir nicht alles im Griff haben und zu unseren Fehlern stehen. Sondern aus einem weiteren guten Grund: Sie lernen von uns, auch selbst hinzustehen und sich zu entschuldigen, wenn sie Mist gebaut haben. Hier lest ihr, wie wir uns richtig entschuldigen.

Lösungen suchen 

Zwischendurch mal einen stressigen Auftakt in den Tag meistert jede Familie. Wenn es zu häufig vorkommt, haben wir Tipps gegen das Chaos, sei es im Zeitmanagement oder bezüglich Ordnung im Kinderzimmer oder für mehr Gelassenheit. Und auch damit sind wir unseren Kindern ein Vorbild: Offen sein und neue Ideen annehmen – um es beim nächsten Mal besser zu machen. 

Von am 30. September 2023 - 07:00 Uhr